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Laternen in den HauseingängenBlankenheimer Sankt Martin erfreut Kinder trotz Corona

Lesezeit 3 Minuten

Auf dem Wallach Gismo ritt Cornelia Kill als St. Martin durch Freilingen und brachte die Wecken zu den Kindern.

Blankenheim-Freilingen – Wenn schon kein Umzug, dann eben ein Ritt an St. Martin: In Freilingen mussten die Kinder trotz Corona-Kontaktbeschränkungen nicht auf den legendären berittenen, römischen Legionär, der einst seinen Mantel mit einem Armen am Wegesrand teilte, verzichten. Und Weckmänner gab es auch für jeden Jungen und jedes Mädchen.

Ideen muss man haben. Das dachte sich auch das um kreative Einfälle nie verlegene Vereinskartell Freilingen und überlegte, wie man trotz Corona-Beschränkungen dennoch den traditionellen Umzug zu St. Martin durchs Dorf veranstalten könnte. „Wir mussten ja schon wegen Corona die gewohnte Aufführung in der Kapelle und den Umzug zum Martinsfeuer absagen, auch das gewohnte gemütliche Beisammensein mit Glühwein und Kakao fällt aus“, so Simone Böhm vom Vereinskartell. Auf gut Deutsch also eigentlich alles, was den Tag für Kinder zum Erlebnis macht.

Laternen leuchten in den Hauseingängen

Doch die kleinen Freilinger hatten ja trotzdem fleißig Laternen gebastelt, auch im Schulunterricht war die Legende von Martin, dem römischen Legionär, der einst seinen Mantel mit einem Armen am Wegesrand teilte, Thema gewesen.

Laternenfenster

Die Jugend- und die Kindertanzgarde der Prinzengarde Zülpich haben ein Laternenfenster ins Leben gerufen. Sie haben mit ihren Betreuerinnen in den vergangenen Tagen fleißig Laternen gebastelt. Die Kunstwerke sind bis zum 15. November im Schaufenster an der Kölnstraße 40 zu bewundern. „Da es in Zülpich keine Martinszüge geben wird, waren wir auf der Suche nach einer Alternative. Wir sind froh, sie auf so schöne Art gefunden zu haben“, sagt Simon Deuster von der Prinzengarde. (tom)

„Dann machen wir eben keinen Umzug, sondern nur einen Vorbeiritt“, meinte Ortsvorsteherin Judith Maur. Gesagt, getan. Über die Freilinger Internetseite wurde die Idee bekannt gemacht: Alle Kinder sollten sich mit ihren Laternen in die Hauseingänge stellen, die Eltern die Adressen und die Zahl der Kinder beim Vereinskartell melden. 54 waren es am Ende. So viele Weckmänner hatte das Vereinskartell auch bei der Bäckerei Bell bestellt.

Und St. Martin? Er war bei diesem ungewöhnlichen Vorbeiritt eine Frau. „Ich wollte schon als Kind einmal der St. Martin sein. Jetzt war es so weit“, freute sich Cornelia Kill aus Lommersdorf. Kill stieg in den Sattel von Wallach Gismo, und auf ging es zum ungewöhnlichen Ritt durch Freilingen. Den Legionärshelm und einen weiten roten Mantel bekam Kill aus dem Fundus des Freilinger Vereinskartells. Für sie sei das auch „Nachbarschaftshilfe“, meinte die Lommersdorferin. Aber vor allen Dingen gebe es für sie einfach „nichts Schöneres als glückliche Kinderaugen“, wenn sie als St. Martin die Kinder sehe und ihnen die Weckmänner überreichen lasse.

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An der Freilinger Kapelle startete dann am vergangenen Sonntagabend diese ungewöhnliche Premiere. Hinter Cornelia Kill auf Gismo folgten Marcel Böttger, Markus Böhm und Justin Klatetzki, Aktive der Löschgruppe Freilingen, mit der Pechfackel als Wegelicht. Achim Kremer und Manfred Ramers vom Musikverein Freilingen spielten die bekanntesten Lieder.

Die kleine Gruppe zog zunächst passenderweise die Martinusstraße hoch, dann in die Seitenstraßen. Immer wieder leuchteten am Straßenrand in den Hausfenstern kleine Lichter und standen Kinder mit ihren Laternen neben ihren Eltern erwartungsvoll am Hauseingang.

Auch Charlotte und Leonie, die beiden sechs und zwölf Jahre alten Töchter der Familie Koethe, hatten die LED-Lichter in ihren gebastelten Laternen eingeschaltet und bekamen einen Weckmann. Genauso wenige Häuser weiter Janosch (10) und Hanne (8) Hellenthal, deren Vater sogar eine Feuertonne im Innenhof aufgestellt hatte. Da konnte der Reiter mit dem Süßgebäck die Adresse nicht verfehlen.