2004 gründete sich der Stamm in Blankenheim, seitdem wurden mehr als 50.000 ehrenamtliche Stunden geleistet und es stehen neue Projekte an.
20. GeburtstagBlankenheimer Pfadfinder wollen Erlebnisse abseits des Digitalen schaffen
Manchmal ist das Abenteuerland nur ein paar Schritte entfernt. Wie in Blankenheimerdorf. Hier hat der DPSG-Pfadfinderstamm Burgfalken am ehemaligen Sportplatz seine Heimstatt. Nun feierten die Blankenheimer Pfadfinder ihr 20-jähriges Bestehen.
Die Gründung des Stammes war eine Idee von Jürgen Bauer. „Gemeinsam mit sechs Männern haben wir 1987 den Stamm in Kall gegründet“, sagte er. Dann sei 2004 die Idee entstanden, mit engagierten Eltern auch in Blankenheim einen Stamm ins Leben zu rufen. „Glücklicherweise gibt es auch engagierte Nachkommen, die den Stamm weitertragen“, freute er sich über das Engagement der jungen Generation. Denn er selbst hat sich weitestgehend aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen.
Pfadfinder haben schon 50.000 ehrenamtliche Stunden geleistet
„Von der Anfangseuphorie ging es bald zum Alltagsgeschäft“, so Bauer. Rund 50.000 ehrenamtliche Stunden seien in den vergangenen Jahren geleistet worden. Es sei wichtig, Werte zu vermitteln in einer Zeit, in der die Demokratie angegriffen werde. Pfadfinder vermitteln, sagt Bauer: Sie suchen keine Probleme, sondern Lösungen. Zudem gelte es, den Kindern abseits der digitalen Welt echte Erlebnisse zu vermitteln. „Nach jedem Pfadfinderlager müssen die Hände schmutzig, die Hosen zerrissen und die Augen strahlend sein“, fasste er zusammen.
Den Vorsitz des Stammes teilen sich nun Berit Blomenkamp, Daniel Brang und Matthias Bauer, Sohn des Gründers. Rund 60 Mitglieder hat der Stamm aktuell. Er hat sich zu einem Aktivposten in der Gemeinde entwickelt. So war es passend, dass Landrat Markus Ramers mit der Blankenheimer Bürgermeisterin Jennifer Meuren das Leitungsteam der Burgfalken mit dem Titel „Gesichter des Ehrenamts“ auszeichnete. „Ihr seid ein leuchtendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement“, lobte Ramers.
Blankenheimerdorf soll Niedrigseilparcour bekommen
Durch „Learning by doing“ lernten die Kinder Mitverantwortung. So seien die Blankenheimer Pfadfinder sofort bereit gewesen, als die Anfrage kam, Kinder aus einem ukrainischen Heim in Deutschland unterzubringen. Aus dem Kontakt erwuchs eine Freundschaft, die immer noch aktiv ist. Denn bei dem Fest sammelten die Burgfalken beispielsweise Geld, damit das ukrainische Kinderheim Brennholz für den Winter anschaffen kann.
Gleich mehrere Projekte sind derzeit in der Vorbereitung. So soll auf dem Vorplatz des Blankenheimerdorfer Sportplatzes ein Niedrigseilparcours installiert werden, der auch der Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Möglich wird das durch eine Förderung aus dem Leader-Programm und Unterstützung aus dem Dorf, durch die der Eigenanteil gestemmt werden kann. Knapp über 20.000 Euro soll der Parcours kosten. Darüber hinaus soll auf der ehemaligen Sportfläche der dritte Jugendzeltplatz in der Gemeinde eröffnet werden, kündigte Meuren an.
Mit Spielen und Aktionen wurde der Festtag begangen. Darüber ging es auch hoch hinaus. Mehr an eine Tiktok-Challenge als an ein Pfadfinderlager erinnerte die Seilrutsche, die vom Tennisheim direkt in eine Baumreihe führte – aber rechtzeitig gebremst wurde. Mittels eines Kranes konnten Getränkekisten gestapelt werden. Außerdem war eine Rallye vorbereitet worden.