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Alter PausenhofBlankenheimerdorf hat eine neue gute Stube

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt einen Platz mit Bäumen, Bänken und Blumenbeeten.

Nicht wiederzuerkennen ist der umgestaltete ehemalige Pausenhof hinter der alten Schule von Blankenheimerdorf.

Der alte Pausenhof hinter der ehemaligen Volksschule in Blankenheimerdorf ist aufwendig und mit viel Grün umgestaltet worden.

Vorher ein kaum zu nutzender Platz aus aufgeplatztem Asphalt, jetzt eine „grüne Oase“ für alle: Hinter der ehemaligen Volksschule von Blankenheimerdorf ist eine „gute Stube“ entstanden. „Das gehört hier nicht hin!“ Walter Schmitz, Inhaber eines Gartenbaufachbetriebs im rheinland-pfälzischen Reifferscheid (Verbandsgemeinde Adenau), bückt sich und rupft das Grün im neu angelegten Staudenbeet.

Beikräuter – vormals Unkraut genannt – siedeln sich flugs und überall an – aber bitte jetzt nicht hier. Auf rund 200 Quadratmetern hat Schmitz in den vergangenen Wochen sorgfältig eingefasste neue Blumenbeete bepflanzt. Da hat der Experte naturgemäß etwas gegen bestimmte Eigenwilligkeiten der Natur.

Auf den steinernen Bänken sitzen drei Leute, sieben weitere stehen.

Zufriedene Gesichter bei den Verantwortlichen für die Platzumgestaltung hinter der alten Schule von Blankenheimerdorf und den Nutzern des Gebäudes.

Auf dem ehemaligen Pausenhof des 1929 erbauten und bis 1983 erst als Volks-, dann als Grundschule genutzten Gebäudes hatte das in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass eine rund 550 Quadratmeter große asphaltierte Fläche gerade noch als Parkplatz zu nutzen war. Für die aktuell zehn Kinder der U3-Gruppe der Außenstelle des DRK-Kindergartens am Nonnenbacher Weg in Blankenheim, die im Erdgeschoss der Schule untergebracht sind, vor allem aber für alle älteren Kinder aus Blankenheimerdorf war das Areal kaum nutzbar.

Projekt wird zu 100 Prozent gefördert

Und auch für die Jugendlichen aus Blankenheimerdorf, deren Jugendraum sich im Untergeschoss des Gebäudes befindet, war das Außengelände eher unattraktiv. Das sah die Gemeinde Blankenheim auch so und beantragte für die Umgestaltung des Schulhofgeländes über ein Förderprogramm des LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz) einen Zuschuss aus dem Topf für kommunale Klimafolgenanpassungsprojekte.

„Wir haben erfreulicherweise Mitte 2023 eine 100-prozentige Förderung erhalten“, sagt Bürgermeisterin Jennifer Meuren. 91.309 Euro kostete die Maßnahme, mit der die Asphaltfläche praktisch rückgebaut wurde. Stattdessen wurde mit einer wassergebundenen Deckschicht nun eine Versickerungsmöglichkeit für Oberflächenwasser geschaffen – und dazwischen eine von den neuen Blumenbeeten eingerahmte Verweilzone.

Das größte Problem war die Beseitigung des Asphalts und des Teers, der auch noch belastet war.
Gartenbauer Walter Schmitz

Der Fachbetrieb von Walter Schmitz erhielt den Zuschlag: „Das größte Problem war die Beseitigung des Asphalts und des Teers, der auch noch belastet war“, so der Grün-Experte. Ein Drittel des Budgets waren für die Abbrucharbeiten und die Entsorgung fällig. Zudem musste die große Kastanie am Platzrand gefällt werden.

Danach wurde in – insgesamt – zwei Monaten Bauzeit Neues geschaffen: 500 Quadratmeter Rasenfläche zum schon bestehenden Spielplatz wurden teilweise neu eingesät, in den neuen Beeten stehen nun vier Bäume – Zierbirne, Amberbaum, Hainbuche und Ahorn -, darunter gedeihen unter anderem Salbei, Storchschnabel, Katzenminze, Frauenmantel, Sedum oder Taglilien.

Aus Franken kamen einige zugeschnittene Muschelkalkblöcke als neue Sitzgelegenheiten, die im Kreis angeordnet sind. Naheliegender wären etwa Quader aus Grauwacke gewesen, doch die seien teurer als der Kalk aus dem Norden Bayerns, so Schmitz.

Für Sebastian Jentges, Ortsvorsteher von Blankenheimerdorf, ist die Neugestaltung ein Grund zur Freude. Im Ort gibt es nun drei Aufenthaltsplätze, wobei der hinter der alten Schule der mit Abstand größte und am aufwendigsten gestaltete ist, eine Art neue „gute Stube“.


Was passiert nach dem Kita-Umzug?

Zum 15. Juli wird die Gruppe der U3-Kinder aus dem Erdgeschoss der Alten Schule in den Neubau der fünfgruppigen Kita am Frankenring in Blankenheim umziehen. Für Samstag, 13. Juli, lädt Agnes Trapp, Leiterin des DRK Familienzentrums mit Kindertageseinrichtung Blankenheim, alle Eltern der U3-Gruppe ein, beim Umzug zu helfen. Treffpunkt ist um 11 Uhr im Eingangsbereich der neuen Kita am Frankenring 52.

Und was geschieht mit den dann leerstehenden Räumen? Das ist noch unklar. Die Gemeinde Blankenheim sähe hier am liebsten auch künftig Betreuungsangebote. Etwa für die Kindertagesbetreuung von privaten Anbietern oder die Wohlfahrtsverbände wie Caritas Eifel oder den DRK Kreisverband als Träger. Speziell an private Interessenten, die größere Räume suchen, richtet sich Bürgermeisterin Jennifer Meuren: „Sie können sich gerne bei uns melden. Bei der Miete werden wir kooperativ sein.“