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HochwasserschutzNächster Bauabschnitt am Veybach im Euskirchener Westen

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Weil der Durchlass zu klein war, musste die Brücke am Euenheimer Friedhof weichen. Der Neubau wird nur Fuß- und Radverkehr zulassen.   

Euskirchen-Wisskirchen – Die Umgestaltung des Veybachs im westlichen Euskirchener Stadtgebiet geht weiter: Am Montag gaben Vertreter des Erftverbands, Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) und der Euskirchener Landtagsabgeordnete Klaus Voussem (CDU) mit einem symbolischen Spatenstich den Startschuss für den zweiten Bauabschnitt.

Die Arbeiten hatten im August 2021 begonnen. Nach dem Stück zwischen Euenheim und der Kernstadt steht nun der Ausbau des Veybachs vom westlichen Ortsrand Wißkirchens bis zur Johannesstraße in Euenheim auf dem Programm.

Land NRW zahlt Fördermittel

Mit der Maßnahme, die sich insgesamt über gut 3,5 Kilometer erstreckt, verbessert der Verband den Hochwasserschutz. Die Baukosten bezifferte Abteilungsleiter Dr. Christian Gattke mit 4,2 Millionen Euro, von denen das Land 80 Prozent trägt. Hinzu kämen etwa 300 000 Euro für Ingenieurleistungen, Rodungsarbeiten und Bodenuntersuchungen, ergänzte Gattke.

Kernstück des Vorhabens ist der Bau eines Umfluters, mit dem große Teile des Veybachwassers künftig bei Starkregen südlich um Wißkirchen herumgeleitet werden. „Den Veybach gibt es in Wißkirchen auch jetzt schon zweimal“, sagte Verbandsvorstand Dr. Bernd Bucher: „Der eigentliche Veybach fließt mitten durch den Ort, wo er Hochwasserrisiken produziert.“ Daneben existiere der alte Umfluter – ein Nebenarm, der zum Teil ebenfalls durch Wohnbebauung verlaufe.

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Zum Spatenstich hatte Erftverbandsvorstand Bernd Bucher (2.v.l.) einige Gäste eingeladen.

Dieses System wird nun durch einen zusätzlichen Umfluter ergänzt. Er wird weiter südlich angelegt, zwischen Dorfrand und Bahntrasse. Der alte Veybach in Wißkirchen und Euenheim werde weiter existieren, jedoch begrenze man den Durchfluss bei einem 100-jährlichen Hochwasser dort auf 4,5 Kubikmeter pro Sekunde, so der Erftverband.

Aus Umfluter wird eine Mulde

„Der bisherige Umfluter entlang der Von-Halt-Straße in Wißkirchen wird verfüllt“, kündigte Pressesprecherin Ronja Thiemann an. „Es verbleibt jedoch eine Mulde zur Ableitung von Oberflächenwasser.“

Mit Verwallungen, die ebenfalls neu entstehen, will der Verband dafür sorgen, dass die Überschwemmungsflächen in Richtung der beiden Dörfer begrenzt werden. Der Abschluss der Gesamtmaßnahme ist für Ende November geplant, wie der Oberbauleiter der Firma Wurzel-Bau, Jens Schneider, erklärte.

Brücke in Euenheim abgebrochen

Wurzel-Bau hatte vorige Woche in der Nähe des Euenheimer Friedhofs bereits die Brücke abgebrochen, auf der bisher die Euenheimer Straße den Veybach-Umfluter querte. Nach Angaben des Erftverbandes war ihr Durchlass zu klein, „sodass sich bei Hochwasser ein Rückstau vor der Brücke bildete“.

Die Stadt Euskirchen lässt eine neue Brücke bauen, die allerdings nur Fuß- und Radverkehr zulässt. Für Autos ist die Verbindung zwischen Friedhof und L 178 also fortan gekappt.

"Die Menschen sind ungeduldig"

"Brücken sind bei Hochwasser immer ein Nadelöhr. Wo es geht, muss der Durchlass vergrößert werden“, sagte Bürgermeister Reichelt, der mit Blick auf die Flutkatastrophe im Juli 2021 mehr Tempo bei der Verbesserung des Hochwasserschutzes forderte. Die von der Flut betroffenen Menschen „sind ungeduldig“. Dass beim Veybachausbau zwischen dem ersten Planungsauftrag und dem Beginn der Bauarbeiten fast 30 Jahre vergangen seien, sei sehr ärgerlich.

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Voussem pflichtete ihm bei. Er war zum Spatenstich eingeladen worden, weil er sich beim NRW-Umweltministerium für eine Beschleunigung des Verfahrens eingesetzt hatte, wie Erftverbandschef Bucher erklärte.