Der Sportverein Nöthen hat sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Ohne Ehrenamtler wäre die Vereinsarbeit nicht möglich.
VereinsjubiläumSV Nöthen blickt auf 100 Jahre zurück
Ein Lächeln huschte über die Gesichter der Gäste des Nöthener Jubiläumsfestes, während sie ihre Blicke auf die aufgebaute Leinwand richteten. Dort präsentierten die Mitglieder des gastgebenden Sportvereins, die das 100-jährige Bestehen ihres Clubs feierten, einige Bilder aus den Gründungsjahren.
„Damals musste man sich vorher noch überlegen, ob man bergauf oder bergab Fußball spielen wollte“, scherzte Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian während ihrer Gratulationsrede. Glücklicherweise habe sich seit dieser Zeit nicht nur die Ausrüstung der Sportler deutlich verbessert, sondern auch die Platzverhältnisse seien dank des gut gepflegten Naturrasens nicht mehr mit den Anfangszeiten zu vergleichen, stimmte Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter von Landrat Markus Ramers, zu.
Ohne Ehrenamt geht auch beim SV Nöthen nichts
„Heute muss niemand mehr mit abgetragenen Straßenschuhen spielen, in dieser Hinsicht hat sich wirklich sehr viel getan. Doch es gibt auch Dinge, die sich glücklicherweise nicht verändert haben — und das ist das Engagement des Ehrenamtes, von dem Vereine wie dieser getragen werden“, sagte Blindert.
Ein wertvolles Gut, das auch Vorstandsmitglied Linus Krämer in höchsten Tönen lobte. „Es sind nicht nur der Vorstand oder die aktiven Spieler auf dem Platz, die hier für einen reibungslosen Ablauf sorgen, sondern auch die Eltern, die ihre Kinder immer wieder zum Training und zu den Spielen bringen, sowie unsere Unterstützer und Förderer hinter den Kulissen, damals wie heute. Denen gilt unser Dank, dass wir ein solches Jubiläum feiern können.“
Auch Radsport und Nordic Walking werden angeboten
Natürlich durfte der 100. Geburtstag des Nöthener Sportvereins an diesem Wochenende nicht nur in einem Festzelt stattfinden. Auch auf dem Rasen wurden die Mitglieder aktiv und präsentierten sich mit Turnieren für alle Altersklassen von ihrer besten Seite.
Zwar bietet der SV Nöthen mit Radsport, Nordic Walking oder Beginner-Turnen ein breitgefächertes Angebot, doch an diesen drei Tagen sollte erneut seine Paradedisziplin, der Fußball, im Mittelpunkt stehen. So hatte die Damenmannschaft die Feierlichkeiten mit ihrer Bier-Pong-Kreismeisterschaft eröffnet, bevor im Anschluss die Seniorenmannschaften ihr Können unter Beweis stellten.
Voller Stolz beobachteten Veranstalter, Gäste und Eltern an den beiden Folgetagen auch die Jugendturniere, bei denen der SV Nöthen in allen Jahrgängen – von den Bambini bis zur B-Jugend – eine Mannschaft stellen konnte. „Über den Kreis hinaus haben 29 Mannschaften an den Turnieren teilgenommen, und an solchen Tagen sind natürlich alle Gewinner“, freute sich Linus Krämer.
Zwar habe das Wetter aufgrund des immer wiederkehrenden Regens ein paar Wünsche offengelassen, doch die sportlichen Leistungen hätten darunter nicht gelitten. „Selbst bei dem Spiel unserer Gäste von Fortuna Düsseldorf gegen die Landrat-Ramers-Elf haben die Beteiligten alles gegeben. Die Begrüßung fiel noch sehr friedlich aus, doch auf dem Platz haben sie sich nichts geschenkt“, so Krämer.
Die Gäste warfen in Nöthen einen Blick in die Zukunft
Während sich viele Reden beim Festkommers um die Vergangenheit drehten und die Turniere den für alle Beteiligten sehr zufriedenstellenden Ist-Zustand widerspiegelten, warfen einige Gäste auch einen Blick in die Zukunft des Vereins. „Rechnet man das Ehrenamt als Arbeitszeit zusammen und setzt den geltenden Mindestlohn ein, so ergeben sich allein in Nordrhein-Westfalen 20 Milliarden Euro im Jahr“, betonte der Präsident des Fußballverbandes Mittelrhein, Christos Katzidis.
In einem mehr als 40 Seiten langen Schreiben an die Politik habe man daher deutlich höhere Investitionen gefordert, damit sich in Zukunft nicht länger vier Mannschaften einen Platz teilen müssten. Diese Unterstützung und auch die Beteiligung am Jubiläumswochenende ließ auch die alten Recken des SV Nöthen mit viel Hoffnung in die Zukunft ihres Vereins blicken.
„Ich habe damals schon von meinem Vater das Amt des Vorsitzenden übernommen und bin stolz, dass sich bis heute immer wieder so viele fleißige Helfer finden, die bei all der Arbeit mit anpacken“, freute sich Reiner Kolvenbach, der dem SV bereits seit 73 Jahren angehört und mit zahlreichen weiteren Mitgliedern für seine langjährige Treue zum Sportverein ausgezeichnet wurde.
„Besonders die Jugendarbeit ist dank Brigitte Schwermann hervorragend aufgestellt, und so kann der Verein sicher noch sehr viele erfolgreiche Jubiläen feiern“, zeigte sich Reiner Kolvenbach überzeugt.