Gegner der geplanten Windräder im Nöthener Wald witterten einen Wortburch der Bürgermeisterin. Doch das Dementi folgte sogleich.
„Reguläre Waldarbeiten“Stadt Bad Münstereifel fällt hunderte Bäume im Nöthener Wald
Wer momentan vom Wanderparkplatz Pfaffenbusch zwischen Hohn und Nöthen in den Wald geht, kann sie nicht übersehen: Über Dutzende, wenn nicht gar Hunderte Meter hinweg liegen, links und rechts vom Weg, jeweils Dutzende Baumstämme gestapelt.
Für die Gegner der Windkraftanlagen im Nöthener Wald ist klar: Die Bürgermeisterin hat Wortbruch begangen. Denn sie hatte bei der Unterzeichnung des Gestattungsvertrages mit dem Projektierer Juwi gesagt, dass für die drei geplanten Windräder kein Baum gefällt werden muss. Doch ist das so?
Stadt dementiert Wortbruch: Reguläre und ordnungsgemäße Waldarbeiten
Die Stadt dementiert, dass die Fällung etwas mit den geplanten Windrädern, die noch nicht mal genehmigt sind, zu tun hat. Das Holz stamme aus „regulären und ordnungsgemäßen Waldarbeiten in einem staatlich anerkannten Bestand an Stieleichen“, heißt es vonseiten der Stadt. Diese Bäume dienten der Produktion von Saatgut, das für Wiederbewaldungen dringend benötigt werde.
Die Nachfrage von Baumschulen nach diesem Saatgut sei hoch, weil daraus Jungbäume gezogen werden. „Ziel der Arbeiten war es, die Saatguteichen im Bereich der Kronen leicht freizustellen. Dies wurde nötig, da von unten Buchen nachwuchsen und so die Gefahr bestand, dass die Baumkronen der Eichen absterben“, erklärt die Stadt.
Durch das Entnehmen der „Bedränger“ werde die Saatgutproduktion angeregt. Die entnommenen Buchen seien als vorbestelltes Brennholz für die Anwohner von Nöthen, Hohn, Gilsdorf und Kolvenbach bereits verkauft. Bis zum 1. April haben die Kunden nun Zeit, das Brennholz aufzuarbeiten. Auch Eichen seien gefällt worden. Sie waren laut Stadt abgestorben oder zeigten „absterbende Erscheinungen“.
„Im Rahmen seiner klimaangepassten und naturnahen Waldbewirtschaftung verfolgt der städtische Forstbetrieb im Eichenbestand vornehmlich die Entnahme absterbender Bäume. So wird der Einschlag von Frischholz erfolgreich reduziert“, schreibt die Stadt. Die Eichen seien bereits an ein Sägewerk verkauft.