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Hilferuf aus HonerathBad Münstereifeler Künstler fürchtet um letztes Kunst-Projekt

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Paul Greven fehlt die Kraft zur Fertigstellung seines letzten großen Projekts.

Bad Münstereifel-Honerath – Im Winter 2020/21 hat der Künstler Paul Greven mit der Arbeit an seinem „Friedensdorf“ begonnen. „Das ist mein letztes großes Projekt“, sagte Greven bereits im Februar des vergangenen Jahres, als ein Reporter dieser Zeitung ihn auf seinem Anwesen in dem Münstereifeler Höhenort besuchte. „Dafür nehme ich mir etwas Zeit. Doch wenn ich 90 bin, muss ein lebendiges Dorf mit großem Signalcharakter entstanden sein.“

Krebs im Endstadium

Inzwischen ist klar, dass Greven dieses Projekt nicht mehr ohne Hilfe beenden können wird: Der 87-Jährige hat Krebs im Endstadium und gilt als austherapiert. Aber das Friedensdorf liegt ihm am Herzen – nicht nur, weil das Thema in diesen Wochen und Monaten seit Beginn des Krieges in der Ukraine aktueller ist denn je.

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Das halb fertige Friedensdorf auf dem Kunsthof in Honerath. Rita Greven hofft, dass sich jetzt schnell handwerklich begabte Helfer finden.

Die Krankheit aber raubt Greven die Kraft, sein letztes Projekt zu vollenden. „Paul ist auf Morphium angewiesen, kann kaum noch gehen“, erklärt Ehefrau Rita, seit beinahe 60 Jahren an der Seite des Künstlers.

Der Künstler Paul Greven

Der Kunsthof in Honerath

Seit 1997 lebt und arbeitet der Künstler Paul Greven in Bad Münstereifel-Honerath in dem Haus, das er und seine Frau 1976 als Wochenendhaus erworben hatten. Hier schuf er seinen Skulpturenpark auf einem insgesamt rund 7500 Quadratmeter großen Gartengrundstück.

Das Werk

Bereits seit 1962 ist Greven als freischaffender Künstler tätig. Seine lebensgroßen Figuren werden auf ein geschweißtes Drahtgestell mit Sechseck-Geflecht modelliert. Weil sich das Cellulose-Leimgemisch, das Greven zunächst zur Gestaltung seiner Figuren verwendete, als wenig widerstandsfähig gegen das Eifeler Klima erwies, verputzte er die Figuren des Friedensdorfs mit einem besonderen Mörtel. Zum Schluss erfolgt die Farbgebung mit Natur-Ölfarben.

Skulpuren-Symposien

Bekannt wurde er auch mit seinen jährlichen Skulpturen-Symposien, an dem sich viele namhafte Künstler beteiligten. 2015 wurde Paul Greven für sein Schaffen mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbands Rheinland ausgezeichnet. (ch/thw)www.kunsthofgreven.de

Die rund 30 lebensgroßen Figuren, die Menschen aus aller Welt repräsentieren, hat Greven noch selbst gefertigt. Beim Bemalen wurde aber bereits Hilfe benötigt, die Grevens Ehefrau Rita, im Dorf organisieren konnte: „Ich singe im Mutscheider Gesangverein, und da haben sich spontan ein paar Frauen bereit erklärt zu helfen“, berichtet sie. Sechs bis acht Sangesschwestern fanden sich regelmäßig auf dem Kunsthof ein, brachten Kuchen mit und ließen sich von einem Freund des Künstlers bei der Arbeit anleiten.

Schwierige Suche nach Helfern

„Es ist alles sehr schön geworden, vielleicht etwas bunter, als ich es selbst gemacht hätte“, lobt Greven die freiwilligen Helferinnen. Die lebendige Farbigkeit der Figuren passt aber gut zum bereits 2019 erstellten „Friedensweg“, der mit einem zehn Meter langen und drei Meter hohen Holzrelief endet, das viele Menschen aus aller Welt zeigt, die Zuflucht und Asyl suchen.

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Zwei weitere Bürger des künftigen Friedensdorfs 

Die Bewohner sind also angekommen in der Eifel, jetzt fehlt nur noch das Dorf. „Für den Bau der Hütten gestaltet sich die Suche nach Helfern leider etwas schwieriger“, berichtet Rita Greven: „Da müssen schon Menschen mit handwerklichen Fähigkeiten heran.“

Material zum Bau ist vorhanden

Das Baumaterial ist zum Glück vorhanden – auch das war zwischenzeitlich ein Problem. „Ein Freund hat von einer alten Schreinerei erfahren, die aufgelöst werden sollte. Dort gab es noch jede Menge Holz und gute Bretter, die er günstig für uns beschaffen konnte“, freut sich die Künstler-Gattin, die ebenfalls an Krebs erkrankt ist.

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Helferinnen aus dem Dorf übernahmen die Bemalung der insgesamt rund 30 Figuren, die im Friedensdorf einziehen sollen.

Trotzdem unterstützt sie ihren Mann Paul nach Kräften, wenn es um die Fertigstellung des Friedensdorfs geht. „Der Bau der Hütten ist anstrengend, allein kann man da nicht viel ausrichten“, sagt Rita Greven. Deshalb hofft sie, dass sich jetzt einige engagierte Kunstfreunde finden, die mit anpacken und bei der Vollendung des letzten großen Projekts ihres Mannes helfen.

Gelegenheit, sich den Kunsthof Greven und den Skulpturenpark auf dem rund 7500 Quadratmeter großen Gartengrundstück anzuschauen, gibt es schon an diesem Wochenende: Am Sonntag, 15. Mai, beteiligt sich das Künstlerpaar an der Aktion „Zu Gast in der eigenen Heimat“.

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Von 10 bis 18 Uhr kann man sich direkt vor Ort einen Eindruck vom halb fertigen Friedensdorf verschaffen. Wer bereits jetzt seine Hilfe beim Hüttenbau anbieten möchte, kann sich per E-Mail auch vorab bei den Grevens melden (Tel.: 02257 / 3171).