Heinos Manager nennt Kritiker seines Schützlings einen „erbärmlichen Haufen“. Das ist niveaulos, aber vor allem ist es kalkuliert.
Kommentar zu Heinos ManagerDummdreiste Aussage, aber wohl gut fürs Geschäft
Da hat Heinos Manager aber so richtig einen rausgehauen! Die, die seinem Schützling Frauenfeindlichkeit vorwerfen, ernennt er mal eben zum „erbärmlichen Haufen“. Ob er stolz darauf ist?
Der Manager wird damit polarisieren – in einem Diskussionsumfeld, das in den Sozialen Netzwerken kaum noch Grautöne kennt. Einen Beitrag zur Streitkultur liefert Helmut Werner sicher nicht. Doch das scheint ihm egal zu sein.
Sein Job ist es, ein Produkt zu verkaufen – auch noch eins, das zwar Ballermann-Hits enthält, das aber wenig ballert und von eher überschaubarer Qualität ist. War der rockende Heino, der einst Hits der Ärzte, Toten Hosen oder Rammstein einspielte, teils noch witzig, aber auf jeden Fall überraschend, ist das neue Album des Barden, in dem er mit Songs wie „Finger im Po – Mexiko“ und „Layla“ aufwartet, weder das eine noch das andere.
„Aufrechter Heino“: Manager spinnt marketingtaugliche Geschichte
Seinem Manager aber gelingt es nun, eine marketingtaugliche Geschichte um das Werk zu spinnen: die des aufrechten Heinos, der sich dem woken Zeitgeist tapfer widersetzt. Woke ist nämlich für einen Teil der Gesellschaft zum Schimpfwort geworden. Für andere bedeutet woke die Wachsamkeit für Diskriminierungen und Missstände.
Ob die Vertreter immer glücklich agieren, darf natürlich hinterfragt werden. Doch von Helmut Werner ist dazu kein tauglicher Debattenbeitrag zu erwarten. Nicht von einem Mann, der Heino sogar zu einer Art Märtyrer erklärt, der sich nichts verbieten lasse. Wer, bitte schön, verbietet Heino was?
Wie dem auch sei: Die einen werden Heino kritisieren, die anderen feiern. Sein Manager wird das genüsslich beobachten und vielleicht den Ärzte-Hit summen: „Lass die Leute reden!“ Am liebsten über Heino. Ist halt gut fürs Geschäft.