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AtelierbesuchKatharina Münster und Fredy Kirchner zeigen Bad Münstereifel und die Natur

Lesezeit 3 Minuten
Katharina Münster und Fredy Kirchner stehen vor einigen ihrer Gemälde.

Katharina Münster und Fredy Kirchner präsentierten beim Tag der offenen Tür nicht nur ihre Kunstwerke, sondern auch die Heimat ihres kreativen Schaffens.

Katharina Münster und Fredy Kirchner kennen sich seit der Schulzeit und teilen sich ein Atelier über dem Café Erftgold in Bad Münstereifel.

Die Leinwand eines Künstlers kann unzählige Geschichten erzählen. Mit der Farb- und Motivwahl, dem Malstil und den verwendeten Materialien lässt sich die gesamte Bandbreite von melancholisch-traurigen über hoffnungsvoll-fröhliche bis hin zu euphorischen Gefühlen ausdrücken.

Noch mehr als das fertige Bild kann auch das Beobachten während des kreativen Schaffens tiefe Einblicke in diese Gefühlswelt bieten. Einblicke, die Katharina Münster und Fredy Kirchner am Samstag bei ihrem Tag der offenen Tür in ihrem Bad Münstereifeler Atelier gewährten. „Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht“, lautete das Motto dieses Tages, zu dem das künstlerische Duo zahlreiche interessierte Besucher begrüßen durfte.

„Die Temperaturen schrecken natürlich einige ab, aber wir freuen uns über jeden Einzelnen, mit dem wir uns über die Kunst und unsere Werke austauschen können“, erklärte Fredy Kirchner.

Fredy Kirchner war Lehrer am St.-Angela-Gymnasium Bad Münstereifel

Schon seit der Schulzeit eint die beiden Kunstschaffenden eine Freundschaft, und seit mittlerweile einem Jahr teilen sie sich auch einen kleinen Kunstraum im zweiten Obergeschoss über dem Café Erftgold, Orchheimer Straße 2. „Fredy war sehr stark von der Flut betroffen, und mir tat es im Herzen weh, dass so ein großes Talent brachliegt“, berichtete Katharina Münster. „Als wir von dem freien Raum hier erfahren haben, haben wir die Gelegenheit sofort genutzt. Und freuen uns nun darüber, uns künstlerisch auszuleben.“

Die Eindrücke der Hochwasserkatastrophe hat der ehemalige Lehrer des St.-Angela-Gymnasiums auch in einigen seiner Werke festgehalten. „Das war meine Art, die Dinge zu verarbeiten. Ich wollte die ganze Ratlosigkeit und den Schrecken zum Ausdruck bringen, der mich selbst und viele, viele andere bis heute bewegt.“ Dunkle Farben und schattenhafte Gestalten, die machtlos diesen Ereignissen gegenüberstehen, herrschen in diesen Bildern vor.

Katharina Münster liebt die Farbenpracht der Natur

Doch auch die übrigen Collagen des Künstlers, die er mal abstrakt, mal mit deutlich realistischeren Zügen gestaltet, sind in überwiegend dunkleren Tönen gehalten. „Früher habe ich fast nur Bilder von Bad Münstereifel entworfen, mittlerweile zählen auch Collagen wie etwa aus zahlreichen Schnipseln von Gemälden Picassos, die ich neu arrangiert habe, zu den Werken, die wir heute hier sehen.“

Konträr dazu stehen die Naturbilder von Katharina Münster, die allesamt eine bunte Farbenpracht ausstrahlen. „Ich liebe es, die schönen Dinge in meinem Umfeld zu beobachten und in meinem Kopf neue zu erschaffen, die dann auf der Leinwand landen“, erklärte die Künstlerin.

Farbenfrohe Blumenwiesen und nicht weniger bunte Schnittblumen zählen dabei zu ihren liebsten Motiven. „Wenn ich im Frühling aus dem Fenster schaue und sehe, wie die ersten Butterblumen aufblühen, muss ich sie einfach malen.“ Doch nicht nur die Malerei an sich, sondern auch der Austausch mit anderen Kunstinteressierten sind für beide sehr wichtig. „Am offenen Fenster kann man erkennen, wenn wir hier sind“, berichtete Fredy Kirchner lachend: „Dann sind alle herzlich eingeladen, uns Gesellschaft zu leisten und ihre eigenen Gedanken über die Bilder mit uns zu teilen.“