Angst und Verzweiflung wegen der Kriege in der Welt waren Anlass für das Konzert in Bad Münstereifel. Doch es gab auch heitere Momente.
Mehrere AkteureFriedenskonzert in Bad Münstereifel: Mit Musik gegen die Ohnmacht
Die Lage in der Ukraine durch den Angriffskrieg Russlands sowie die kriegerische Auseinandersetzung in Israel und Palästina sorgen für Bestürzung, Angst und Verzweiflung. Der Ohnmacht, die die täglichen Bilder häufig verursachen, wollten Komponist Sebastian Ostmeyer und Chorleiter Andreas Schramek mit einem Zeichen für den Frieden entgegenwirken.
„Angesichts der aktuellen Lage in der Welt war es uns wichtig, auch hier auf regionaler Ebene noch einmal die Bedeutung des Friedens zum Ausdruck zu bringen, den wir hier in Deutschland genießen dürfen“, so Schramek: „Sebastian und ich haben uns dann zusammengesetzt und er hat ein ganz tolles Konzert auf die Beine gestellt, das wir heute erstmalig präsentieren.“
„Frieden Lieben“ lautete der Titel der Kantate, die in der Bad Münstereifeler Jesuitenkirche zur Uraufführung kam. Bereits auf den ersten Blick auffällig war die Besetzung, die Ostmeyer für seine Komposition gewählt hatte.
Auch die Kinder kamen zum Thema Frieden zu Wort
Neben dem Frauenchor „Klangfarben“ aus Bad Münstereifel und einem siebenköpfigen Orchester waren der Bad Münstereifeler Kinderchor sowie der Schulchor aus Arloff an dem Konzert beteiligt. Die Aktiven präsentierten sowohl in ihrer gewohnten Formation als auch als gemeinsames Ensemble die Musikstücke.
„Wir wollten ein Projekt schaffen, bei dem alle mitmachen können und auch die Kinder zu Wort kommen“, erklärte Sebastian Ostmeyer. Das tat der Nachwuchs nicht nur durch seinen Gesang, sondern auch in Form von kurzen Erzählungen, die Dirk Schlüter vortrug. Ostmeyer hatte dafür im Vorfeld des Konzerts Schulklassen, junge und ältere Erwachsene befragt, was für sie Frieden bedeutet. Die Antworten entlockten den Zuschauern in der Kirche immer wieder ein Lächeln.
Bad Münstereifel: Erstaunliche Antworten bei Befragung
Von einem ruhigen Nachmittag mit den Katzen, bei dem der große Bruder einmal nicht sein Geschwisterchen ärgert, bis hin zu der Freiheit, draußen sorglos spielen zu können reichten die Antworten der Kinder. Die älteren Generationen sehen den Kern des Friedens auch bei sich selbst. „Leben ist ein Selbstgespräch“, zitierte Schlüter.
Die Verbundenheit mit Anderen beginne bei der eigenen Einstellung, die Mitmenschen einfach „sein zu lassen“ und sich nicht über meist bedeutungslose Unterschiede aufzuregen.
Die gebotene Kombination gefiel den Zuhörern. „Das Zusammenspiel der jugendlichen Stimmen mit den erfahrenen Frauenstimmen schafft eine erstaunlich schöne Harmonie, die ich so vorher nicht erwartet habe“, freute sich eine Konzertbesucherin: „Die gesammelten Kommentare zum Frieden und die so wunderschön vorgetragenen Lieder sind eine willkommene Abwechslung zu den Schreckensnachrichten, die man tagtäglich hört. Ich wünschte, Menschen auf der ganzen Welt könnten diesen Konzertabend miterleben.“