Bei der Hochwasserkatastrophe wurden auch die Friedhöfe in Bad Münstereifel und Iversheim beschädigt. Nun gibt es ein erstes grobes Konzept.
Wiederaufbau nach der FlutErste Pläne für Friedhöfe in Bad Münstereifel vorgestellt
Als am 14. Juli 2021 das Wasser kam, machte es vor nichts Halt. Betroffen waren auch die Friedhöfe in Bad Münstereifel und Iversheim, die laut Stadt teils erheblich beschädigt wurden – sowohl die Gräber selbst als auch die Infrastruktur. Im jüngsten Bauausschuss stellten nun das Atelier Menzel aus Lüttich für Iversheim sowie Reepel Schirmer Landschaftsarchitektur aus Düren für Bad Münstereifel die ersten groben Pläne für den Wiederaufbau vor.
„Der Friedhof in Iversheim ist in die Jahre gekommen und braucht einen neuen Besenstrich“, sagte Christoph Menzel. Und „wenn man schon mal dabei ist“, könne er auch eine Neuordnung und Modernisierung vertragen. Denn es fänden sich viele unterschiedliche Farben, Materialien und Stile dort wieder. Auch der Anschluss an die Kirchenmauer sei in die Jahre gekommen, wiederholte Menzel eine Formulierung.
Friedhof: Denkmalgeschützte Mauer soll wieder aufgebaut werden
Die zerstörte, seit 1987 denkmalgeschützte Mauer soll nach Rücksprache mit der Denkmalbehörde wieder aufgebaut werden. Den Hauptweg will Menzel, so gut es geht, verbreitern, die Nebenwege sanieren, teils unterschiedliche Höhen sollen egalisiert werden. So würde man den Friedhof barrierearm oder teilweise sogar barrierefrei bekommen.
Hecken und Bäume sollen den Friedhof abrunden, wobei Günter Kirchner (FDP) mahnte, dass Laubbäume bei der Grabpflege zu Problemen führten. Laut Menzel habe man die Zahl der geplanten Bäume auf Wunsch der Verwaltung schon reduziert. Außerdem wolle man Laubbäume einsetzen, die möglichst schnell ihre Blätter abwerfen. Reiner Jansen (CDU) bat um die Einbindung der Arbeitsgruppe Friedhof bei den Planungen.
Friedhof in Bad Münstereifel nach Flut nur notdürftig wieder hergestellt
In Bad Münstereifel sei der Friedhof durch eine Bürgerinitiative und den Bauhof notdürftig wiederhergestellt worden. Nun geht es laut Michel Schirmer um die „zentrale, aber zukunftsorientierte Wiederherstellung“. Beim Wiederaufbau will man auch die Änderung der Bestattungskultur berücksichtigen, etwa durch Urnengemeinschaftsfelder. Dadurch sollen Friedhofsflächen minimiert werden, was die Bestattungskosten senke. Das bisher unsortierte Kinderurnenfeld soll sortiert werden.
Die Treppen im Süden werden zurückgebaut. Weil dort Besucher gerne Wasser aus dem Schleidbach entnommen hätten, wird in dem Bereich eine Zapfstelle errichtet. Den Zugang und die Zufahrt über die Landesstraße will man unterbinden, stattdessen soll es vom Parkplatz Viadukt einen barrierefreien Zugang sowie die Zufahrt geben.
Was Günter Kirchner sauer aufstieß: Zwei 2016 von der Politik beschlossene, aber bis zur Flut nicht errichtete Brücken über den Schleidbach, sind nicht Teil der Planungen. „Das zeigt, dass man sich nicht auf Vertröstungen einlassen sollte“, so der Liberale. Bernhard Ohlert (CDU) brachte noch einmal das von seiner Fraktion geforderte Friedhofskonzept ins Gespräch.