Kreisstraße 44 in Bad MünstereifelAnlieger müssen für Gehweg zahlen
Bad Münstereifel-Iversheim – Der Wachendorfer Weg, offiziell Kreisstraße 44, wird auf einer Länge von 290 Metern zwischen Bahnhof und Ortsausgang saniert und verbreitert. In diesem Rahmen verschwindet dann auch die Gefahrenstelle für Fußgänger, denn es wird direkt ein Gehweg mitgebaut. Die Pläne dafür stellte Reiner Meyer, beim Kreis Euskirchen zuständig für die Kreisstraßen, im jüngsten Bauausschuss in Bad Münstereifel der Politik vor.
Gleichzeitig räumte er aber auch ein, dass noch eine Anliegerversammlung geplant sei, bei der der Kreis auch Probleme der Anwohner aufnehmen möchte. Denn es wird keine ganz günstige Angelegenheit für die direkten Anlieger. Zwar übernimmt der Kreis die Kosten für die neue Straße. Da der Gehweg aber erstmals hergestellt wird und als Nebenanlage Stadtsache ist, müssen die Anlieger Erschließungsbeiträge zahlen. Der städtische Anteil beträgt 4250 Euro und ist förderfähig, der Beitragssatz der Anlieger liegt bei sechs Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche und es gibt keine Fördermittel.
Anliegern reicht Provisorium
Kein Wunder, dass Wilfried Schumacher (CDU) mitteilte, dass die Anwohner durchaus mit dem Provisorium, das zwischen der Obersten Kumm und dem Wachendorfer Weg 4 hinter der Leitplanke liegt, zufrieden seien. Hier widersprach Meyer aber: Das Provisorium sei nicht barrierefrei und vor allen Dingen nicht befestigt. Bei Regen würde man über die Straße gehen oder nasse Füße bekommen.
Doch was genau plant der Kreis? Die Fahrbahn innerorts ist momentan fünf Meter breit und soll um einen Meter erweitert werden. Damit würde sie sich an die Breite der K 44 außerorts aus Richtung Wachendorf anpassen. Ein Raserproblem gibt es dort momentan nicht. Zählungen haben ergeben, dass nur ein bis zwei Prozent der Fahrzeuge dort schneller als 60 Kilometer pro Stunde fahren. Bergab fährt aber ein Vierteil der Verkehrsteilnehmer – pro Tag nutzen etwa 2200 Fahrzeuge die Straße – zwischen 50 und 60 Kilometer pro Stunde. Dennoch will der Kreis zwei „Schikanen“ einbauen, um die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer zu drosseln. Die Grobplanung sieht eine Fahrbahnverschwenkung in der Kurve vor der Hausnummer 6, eine andere zwischen dem Ortsschild und der Einfahrt zur Friedrich-Ebert-Straße vor. „Wir werden hier aber noch eine Verkehrsbesichtigung mit der Polizei und dem Straßenverkehrsamt machen und schauen, wie man die Schikanen am besten setzt. Probeweise arbeiten wir vielleicht zunächst mit Elementen, bevor wir eine feste Lösung nutzen“, sagte Reiner Meyer.
Radweg ist nicht vorgesehen
Neben der Straße entsteht ein 1,60 Meter breiter Gehweg. Das ist die Mindestbreite, wie Meyer auf Anfrage der UWV ausführte. Hinzu kommt noch ein ein Meter breites Bankett.
Ein Radweg ist an der Stelle nicht vorgesehen. Zum einen, weil er am Ortsschild im Nirwana ende, so Meyer, zum anderen weil Radfahrer nach Ansichts des Kreises einen Wirtschaftsweg zwischen Römischer Kalkbrennerei und Wachendorf nutzen sollen. Die Finanzierung dieses Radweges wird laut Meyer vermutlich zu 95 Prozent gefördert.
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Und was ist mit dem Hochwasserschutz? 1956 gab es in dem Bereich wohl eine Überschwemmung, wie Schumacher anmerkte. Hier sieht Meyer aber eine klare Verbesserung gegenüber dem Bestand. Sollten sogar Retentionsräume oder gar ein Becken möglich sein, wolle man das nutzen. „Wir haben das Thema in den Planungen auf dem Schirm“, sagte er.