Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Eisbecher ohne PlastikUmweltfreundlich schlecken

Lesezeit 2 Minuten

Lena und Jannis Schöpf lassen sich ihr Eis, umweltfreundlich verpackt in Biocup und Waffelbecher, schmecken.

Leverkusen – Schon um 11 Uhr stehen die ersten Kinder mit großen Augen und passendem Taschengeld in der Hand an der Theke des Eiscafé Santini in Bergisch Neukirchen. Während Stefania di Salvo Klein und Groß bedient und bei der Sortenwahl berät, rührt ihr Mann, der „Eiskönig“, im Hintergrund fleißig neues Eis an. Bei den Temperaturen kann man mit gut mehr als 200 Besuchern rechnen, wissen die beiden Inhaber. Doch ist ihr Laden nicht nur eine von vielen beliebten Eisdiele in Leverkusen, sondern auch die erste, die ihren Verkauf komplett umweltfreundlich gestaltet.

Mit Zuckerrohr beschichtet

Im Rahmen der Klimaschutz-Kampagne des Naturgut Ophoven testeten Lena und Jannis Schöpf am Mittwochvormittag die umweltfreundlicheren Becher und Löffel des Eiscafé Santini mit großem Vergnügen. Während die zehnjährige Lena sich für einen „Biocup“, einen Papierbecher mit Zuckerrohr-Beschichtung, der biologisch abbaubar ist, entschied, nahm ihr achtjähriger Bruder einen essbaren Waffelbecher. Anstelle der typisch grell-bunten Plastiklöffel, bekamen beide etwas größere Holzlöffel.

Schon nach den ersten Happen war klar, dass sie das Wassermelonen-Eis mit allem Drum und Dran nur weiterempfehlen können. „Der Löffel schmeckt nicht komisch und splittert auch nicht“, kommentierte die Zehnjährige ihren Eiskonsum.

Doch nicht nur bei den Kindern kommt das umweltbewusste Material gut an, zu dem auch weiterhin das klassische Eis im Hörnchen gehört. „Was an Hörnchen und Waffelbecher natürlich besonders gut ist, ist, dass man die Schale mitessen kann“, betont Britta Demmer, die Sprecherin des Naturgut Ophoven.

Kompostierbare Becher

Der „Biocup“, den die Diele seit diesem Jahr anbietet, sei aber schon eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu dem sonst üblichen Plastikbecher: Er kann im Biomüll und theoretisch sogar auf dem Komposthaufen entsorgt werden und schont Öl-Ressourcen.

Das hat allerdings auch seinen Preis, bemerken die Eisdieleninhaber Stefania und Cristofero di Salvo. Schätzungsweise seien die neuen Biocups ein Drittel teurer als Plastikoptionen. Auf den Preis hat sich dies noch nicht ausgewirkt. Nach wie vor kostet die Kugel Eis einen Euro. Das sei es ihnen wert.

Lob vom Naturgut

Dieses Engagement hebt das Naturgut Ophoven gerne lobend hervor. „Man muss nicht darauf warten, dass einen die nächste EU-Verordnung zu einer solchen Umstellung zwingt. Es gibt jetzt schon viele Optionen auf dem Markt, man muss sie nur ergreifen wollen“, so Demmer. Löffel gebe es beispielsweise auch aus Bambus oder Maisstärke.„Der Einzelne muss anfangen, doch die Politik und die Unternehmen müssen auch ihre Hausaufgaben machen.“