Der «Car-Freitag» ist für die Tuner-Szene längst zum traditionellen Saisonauftakt geworden. Die Polizei hat massiv kontrolliert - und ist mal wieder fündig geworden.
„Car-Freitag“Hunderte Kontrollen gegen Raserei und illegale Auto-Umbauten

Diesen Sportwagen mit einer illegal getunten Abgasanlage hat die Polizei gleich sichergestellt.
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Die Polizei hat bei ihrem Aktionstag gegen Raserei und illegales Autotuning Hunderte Fahrzeuge in ganz Nordrhein-Westfalen kontrolliert. Der Karfreitag ist als „Car-Freitag“ seit Jahren der Saisonauftakt der Szene.
In mehreren Städten wurden im Rahmen der Aktion Fahrzeuge sichergestellt, weil der Verdacht bestand, dass sie illegal getunt wurden. Auch zahlreiche Raser und betrunkene Fahrer seien bei den Kontrollen aufgefallen, teilte die Polizei mit. Größere Treffen der Tuning- und Poserszene in NRW gab es nach einer ersten Einschätzung von Polizei und Innenministerium am „Car-Freitag“ in diesem Jahr aber nicht gegeben.
Lauter Auspuff, schnelles Fahrrad
In Duisburg stoppten die Beamten zwei Autos, deren Abgasanlagen illegal verändert waren, um den Sound aufzupeppen. Dadurch waren die Fahrzeuge so laut, dass die Polizei sie gleich sichergestellte und abschleppen ließ.
In Hamm zeigte ein Radfahrer, dass man nicht nur Autos illegal tunen kann: Sein Pedelec war mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h doppelt so schnell unterwegs wie für solche Fahrräder mit Elektromotor erlaubt.
In Düsseldorf konzentrierten sich die Beamten auf den Poser-Hotspot rund um die Königsallee. In Recklinghausen, wo es zuletzt häufiger Treffen der Szene gab, war sogar eine Hundertschaft im Einsatz.
In Oer-Erkenschwick sprang der Fahrer eines Motorrollers beim Anblick der Polizisten von seinem Fahrzeug und flüchtete zu Fuß. Als die Beamten den Roller überprüften, wurde klar, dass das Fahrzeug als gestohlen gemeldet war. Der mutmaßliche Täter konnte entkommen.
Minister: Jeder soll sicher zu Hause ankommen
„Wer glaubt, dass es cool ist, sein Fahrzeug tiefer zu legen, kann das gerne machen, solange es verkehrssicher ist“, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Vorfeld gesagt. „Mir ist wichtig, dass jeder, der im Straßenverkehr unterwegs ist, sicher zu Hause ankommt.“
Eine landesweite Bilanz der Aktion konnte das Innenministerium am Samstag noch nicht ziehen. Im vergangenen Jahr schrieb die Polizei am Car-Freitag fast 3.000 Ordnungswidrigkeitenanzeigen und erhob 4.000 Verwarngelder. Bereits seit 2018 ist die Polizei am Karfreitag auf den Straßen besonders präsent. (dpa)