Vor mehr als drei Jahren begann Russland seinen völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine, das Töten geht noch immer weiter. Pazifisten zog es nun für traditionelle Ostermärsche auf die Straße.
Pazifisten fordern FriedenDemonstranten schwenken Friedenstaube-Fahnen bei Ostermarsch

Die Teilnehmer dieses Ostermarsches wünschen sich weltweiten Frieden. Die Realität sieht anders aus.
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Bei den Ostermärschen sind in mehreren deutschen Städten erneut Menschen auf die Straße gegangen, um ihrer Forderung nach Frieden und einem Ende der Aufrüstung Nachdruck zu verleihen. Im nordrhein-westfälischen Essen versammelten sich am Sonntag etwa 350 Menschen zu einer Kundgebung, wie der Sprecher des Ostermarschbüros, Willi van Ooyen, sagte.
Die Polizei nannte keine Teilnehmerzahl. Die Stimmung sei entspannt gewesen, es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Auch in anderen Bundesländer gab es nach Veranstalterangaben Aktionen, etwa in Frankfurt/Oder (Brandenburg) und Halle (Sachsen-Anhalt).
Später fuhren Ostermarsch-Teilnehmer mit Fahrrädern von Essen aus weiter nach Bochum, um sich dort abermals im Zeichen der Friedenstaube zu versammeln. Sie sprachen sich für eine atomwaffenfreie Welt aus - die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland lehnen sie ab. Außerdem war die Rede von einem „entmilitarisierten Europa der Völkerverständigung“.
Höhepunkt der Ostermärsche am Karsamstag
Am Samstag hatten sich mehr Menschen an Ostermärschen in anderen deutschen Städten beteiligt, in Berlin waren es Polizeiangaben zufolge 1.800 gewesen, in Hannover 1.000, in Düsseldorf 750 und in Köln 500. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der Kriege in anderen Regionen der Welt lautete das Motto „Ja zum Frieden“. Die Ostermärsche sind deutlich kleiner als auf dem Höhepunkt der Bewegung zu Beginn der 1980er Jahre, als die Angst vor einem Atomkrieg zwischen Ost und West groß war.
Die Ostermärsche sind nicht unumstritten: Kritiker argumentieren, dass die Demokratie wehrhaft sein müsse und dass „falscher Pazifismus“ Autokraten und Aggressoren in die Hände spiele.
Veranstaltungen in mehr als 90 Städten
Die Ostermärsche werden dezentral von Gewerkschaften, linken und christlichen Gruppen sowie Friedensgruppen vor Ort organisiert. Nach Angaben verschiedener Netzwerke, die die Proste bündeln, soll es im Laufe des Wochenendes Aktionen in mehr als 90 Städten geben, die meisten davon hat es am Karsamstag gegeben. Am Ostermontag soll es unter anderem Ostermärsche in Frankfurt/Main, Nürnberg und Hamburg geben. (dpa)