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Debatte um GrünflächenWeniger mähen soll Umwelt und Geldbeutel schonen

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Mähen und Gras liegen lassen, wie an der Carl-von-Ossietzky-Straße: Aus Sicht von Manfred Urbschat ist das schlecht.

Leverkusen – Wie ökologisch arbeitet Stadtgrün? Die Frage wurde gerade wieder im Beschwerdeausschuss erörtert. Dort brachte Manfred Urbschat sein Lieblingsthema Mahd auf die Tagesordnung. Der frühere Lehrer ist überzeugt, dass die Grünflächen viel zu oft gemäht werden. Das sei aus mehreren Gründen schlecht für die Natur, koste Geld und halte die Mannschaft von Stadtgrün von wichtigeren Arbeiten ab. Zum Beispiel dem Abtransport des geschnittenen Rasens von den Verkehrsinseln. Dort darf Gras nicht allzu hoch wachsen, weil es sonst die Sicht behindert. In den vorigen heißen Sommern seien viele Wiesen „stumpfsinnig gemäht worden“ und so noch weiter vertrocknet, kritisierte Urbschat.

Außerdem würden keine Inseln für Blütenpflanzen und auch keine Ränder stehen gelassen, was Insekten helfe. 123 Hektar Rasen mähe man noch regelmäßig, sagte Lothar Schmitz, Leiter von Stadtgrün. Das verursache Kosten von rund 14 000 Euro im Jahr. Dazu kämen Flächen, deren Pflege man an fremde Unternehmen vergeben habe.

Ökologie im Vordergrund

Aus Schmitz’ Sicht steht bei der Arbeit seiner Abteilung die Ökologie längst im Vordergrund. Es gebe kaum noch klassische Blumenbeete, und „mit diesen Sommerblumen sind wir auch gar nicht immer glücklich“, sagte er. Allerdings gebe es in der Bürgerschaft auch Fans von blühenden Beeten – darauf solle man auch Rücksicht nehmen: „Stauden für die Insekten und Blumen für die Menschen.“

Im Beschwerdeausschuss kam Urbschat aber nicht weiter. Seiner Forderung, Stadtgrün mehr Fesseln bei der Mahd anzulegen, folgten zwar vier Politiker. Aber genau so viele schlugen sich auf die Seite der Verwaltung: Das reichte für die Ablehnung.