Zahl der Infektionen steigtKreis veranlasst Reihentests in Altenheimen
Rhein-Sieg-Kreis – Trotz steigender Fallzahlen gibt es im Rhein-Sieg-Kreis bislang keine Probleme bei der Nachverfolgung der Kontakte von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. „Ich habe mitbekommen, dass die Gesundheitsämter in anderen Kommunen und Kreisen bei der Kontaktverfolgung an ihre Grenzen kommen, bei uns ist das zumindest momentan nicht der Fall“, sagte Landrat Sebastian Schuster am Freitag bei der wöchentlichen Pressekonferenz zur Corona-Lage.
Stand gestern Nachmittag waren in der Region 531 Menschen aktuell an Covid-19 erkrankt. Die Sieben-Tage-Inzidenz ging auf 59,1 zurück.
150 Mitarbeiter der Kreisverwaltung sind derzeit damit beschäftigt nachzuverfolgen, zu welchen Menschen Infizierte Kontakt gehabt haben. Darunter 30 Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes sowie 120 Beschäftigte aus anderen Abteilungen der Kreisverwaltung, die eigens für diese Tätigkeit geschult wurden.
Kein Einsatz der Bundeswehr vorerst
Beim Kreis denkt man nach Angaben des Landrates nicht daran, den Kreis dieser Mitarbeiter durch Bundeswehrangehörige oder Beschäftigte aus Landes- und Bundesbehörden aufzustocken. „Diese Leute müssten ja ohnehin erst einmal für diese Tätigkeit geschult werden.“ Diese Aussage gelte aber nur, solange das Infektionsgeschehen in der Region sich nicht sprunghaft entwickelt.
Der Landrat richtete sich auch deshalb noch einmal mit einem Appell an die Menschen im Rhein-Sieg-Kreis. „Unterstützen Sie uns bei unseren Bemühungen zur Eindämmung der Infektionen, bleiben Sie zu Hause, wann immer dies geht“, sagte er.
Nach Angaben des Kreisgesundheitsamtes nimmt inzwischen die Zahl der positiv Getesteten in Alten- und Pflegeheimen wieder stärker zu. Kreisweit gebe es in 19 dieser Einrichtungen ein „Infektionsgeschehen“, so der Landrat. Darunter seien aber bislang keine besorgniserregenden größeren Ausbrüche.
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Dass gerade in Alten- und Pflegeheimen wieder vermehrt Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen werden, sei auch auf die Teststrategie des Kreises zurückzuführen, der in diesen Einrichtungen verstärkt Reihentestungen vornimmt.
Allein von März bis September habe es in den Heimen 33 000 Corona-Test gegeben, rund 4750 pro Monat. Diese Zahl sei inzwischen deutlich erhöht worden. Allein in den ersten Oktoberwochen seien in Alten- und Pflegeheimen fast 7000 Tests durchgeführt worden, davon 3000 durch mobile Testteams.
Ein größeres Ausbruchsgeschehen gibt es laut Kreis zurzeit noch in sechs Kitas, sieben Schulen, in zwei Gewerbebetrieben sowie in sechs Einrichtungen aus den Bereichen Sport, Freizeit und Religion. Grundsätzlich sei aber in mehr als der Hälfte aller im Kreis registrierten Infektionsfälle nur eine Person betroffen.
Die Zahlen für die linksrheinischen Kommunen im Einzelnen: Alfter: eine Kita; Bornheim: eine Schule, drei Pflege-, Betreuungseinrichtungen, eine Sport- und Freizeiteinrichtung/Religion/Sonstige; Rheinbach: eine Sport- und Freizeiteinrichtung/Religion/Sonstige; Swisttal: eine Pflege-, Betreuungseinrichtung