Seit Jahren wird in der Bundesstadt über eine neue Straßenbahnverbindung diskutiert. Langsam nimmt die sogenannte Bonner Westbahn Gestalt an.
Neue StraßenbahnlinieStadt sieht großes Potenzial für „Bonner Westbahn“
Eine neue Straßenbahn-Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Brüser Berg hat ein Potenzial von bis zu 20.000 Fahrgästen pro Tag. Zu diesem Ergebnis kommt nach Angaben der Stadtverwaltung eine Detailuntersuchung der Vorzugstrasse für die sogenannte Westbahn.
Diese soll nach dem jetzigen Planungsstand vom Hauptbahnhof über die Thomas-Mann-Straße durch einen 220 Meter langen Tunnel unterhalb der Bahnlinie zur Endenicher Straße geführt werden. Von dort geht es dann weiter über den Hermann-Wandersleb-Ring zur Provinzialstraße über Duisdorf und den Telekom Dome zur Réaumurstraße auf dem Brüser Berg. Vorgesehen sind auf der Strecke insgesamt zwölf Haltestellen.
Für Oberbürgermeisterin Katja Dörner hat die Stadt mit der Detailuntersuchung „einen weiteren Meilenstein bei der Westbahn“ erreicht. „Mit der Realisierung dieses bedeutenden Projektes könnten wir den Westen Bonns mit einer Straßenbahn erschließen“, sagt sie. „Das wäre eine großartige Bereicherung für den ÖPNV und die Mobilitätswende in Bonn.“
Verbindung in den Bonner Westen war ursprünglich als U-Bahn geplant
Nach Angaben von Verkehrsdezernent Helmut Wiesner bescheinigen alle Prognosen dem Projekt ein hohes Fahrgastpotenzial und damit entlang der vorgesehenen Trasse eine Entlastung vom Autoverkehr. „Der gute Kosten-Nutzen-Faktor wird uns helfen, Fördergelder für dieses Großprojekt zu beantragen“, ist sich Wiesner sicher.
Eine Schienenverbindung in den Bonner Westen wurde noch zu Zeiten als Bonn Bundeshauptstadt war, unter dem Namen Hardtbergbahn als U-Bahn geplant. Mitte der 2012er Jahre wurde die Idee wieder aufgegriffen und als oberirdische Straßenbahn unter der Bezeichnung vorangetrieben. Im Juni 2019 wurde eine Machbarkeitsstudie mit fünf Varianten und mehreren Untervarianten vorgestellt.
2020 beauftragte der Bonner Stadtrat die Verwaltung damit, die sogenannte Vorzugsvariante C1 weiter zu planen. Diese wurde nun weiter verfeinert und eine standardisierte Bewertung vorgenommen, deren Ergebnis nach Überzeugung der Verantwortlichen gute Chancen für eine finanzielle Förderung bietet. Die Westbahn soll nach dem Willen der Stadtverwaltung noch in diesem Jahr für den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes NRW angemeldet werden.