Der Verkehrskreisel auf der Kreisstraße 58 bei Villip, dem Wachtbergring, ist so gut wie blank. Bagger haben den alten, bröckeligen Asphalt zum großen Teil bereits abgehoben und den Unterbau samt der Regenentwässerung freigestellt. „Wir liegen gut in der Zeit“, teilte Kreissprecher Antonius Nolden auf Anfrage mit: „Wenn alles so weiter läuft, die Wetterverhältnisse stimmen und keine unerwarteten Ereignisse eintreten, beginnt der nächste Bauabschnitt am Montag, 5. Mai.“

An diesem Mittwoch wurde auf der Baustelle fleißig gearbeitet. Eine Ampelregelung ermöglicht – wie die Gemeinde Wachtberg das ausdrücklich wünschte – den Verkehr zwischen dem Gewerbegebiet in Villip und dem Ort Gimmersdorf. Das ist derzeit offenkundig auch eine beliebte Verbindung selbst für große Lastwagen, um zwischen Meckenheim und den Bonner Stadtteilen am südlichen Saum von Wachtberg hin und her zu kommen. Die Fahrzeuge zwängen sich durch den Ortskern von Villip, zumal die Verbindung zwischen der Pecher Landstraße und Berkum seit anderthalb Wochen gekappt ist. Das entspricht der ausgewiesenen Umleitungsstrecke: Sie führt über die L 158 über Bad Godesberg und die B 9 weiter über Pennenfeld und Lannesdorf auf die K 14 über die Wachtberger Orte Ließem und Gimmersdorf zurück auf die L 123 nach Berkum.

Kurioserweise ist jetzt gerade Fahrt in die seit vielen Monaten stockende Glasfaserkabelverlegung gekommen. An mehreren Stellen im Ortskern von Villip wird an diesem Tag hinter rot-weißen Baken, die die Straße zusätzlich einengen, Pflaster neu verlegt, wo Kabel in der Erde verschwanden.

Ortskundige Autofahrer können zwischen der Bonner Autobahn und Berkum alternativ den Weg über Arzdorf nehmen. Doch der ist wegen des Zustands der Ölbachbrücke für den Schwerlastverkehr tabu. Kürzer ginge es über Villip und Holzem, doch da ist auf der Krahnhofstraße seit geraumer Zeit auch Baustelle und wegen des Ausbaus der Ortsdurchfahrt kein Durchkommen.

Die Instandsetzung der Kreisstraße 58 wird in der Regie der Bauunternehmung Dr. Fink-Stauf aus Much abgewickelt. Das ist vor Ort gut an der Baubude, aber auch an den grünen Arbeitsgeräten zu sehen. Dort wird sowohl die Grundsanierung des Kreisverkehrsplatzes als auch die freie Strecke auf einer Länge von 1,4 Kilometern dirigiert. Die Schäden an der Straße sind an einigen Stellen noch gut zu sehen. Die Asphaltschicht hat ein Netz aus Rissen bekommen, und das Wasser hat im Untergrund bereits so zerstörerisch gewirkt, dass auch der Unterbau erneuert werden muss, der eigentlich für Frostschutz sorgen sollte.

„Auch die Asphaltmischanlage bei Villip bleibt die gesamte Bauzeit zumindest jeweils aus einer Richtung erreichbar“, teilte der Kreis mit. Um Beeinträchtigungen sowohl für das Gewerbegebiet Villip als auch für die anliegende Asphaltmischanlage zu minimieren, sei die Baumaßnahme in drei Phasen unterteilt worden. Der Wittfelder Hof ist für seine Kunden und Besucher über die „Wolfsfelder Kaule“ zu erreichen, den Wirtschaftsweg kurz hinter dem Villiper Kreisverkehr in Richtung Gimmersdorf. Die Zufahrtsbeschränkung dort ist für die Dauer der Bauarbeiten aufgehoben worden.

Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge sowie der ÖPNV wurden über die Sperrung informiert. Für Busse der Linie 855 gilt darum derzeit ein angepasster Fahrplan. Die Fuß- und Radfahrerverbindung entlang der K58 zwischen der Landstraße 158 und Berkum ist wegen der Bauarbeiten ebenfalls unterbrochen. Fußgänger und Radfahrer sollen über die Wirtschaftswege auszuweichen. So mancher Wachtberger hat in Sozialen Medien bereits öffentlich danach gefragt, warum der Lückenschluss für den Radweg am Wachtbergring nicht „mal gerade eben mitgebaut“ würde. Doch da müsste die Gemeinde erstmal mit den Grundstückseigentümern einig werden.