Ein Feuer hat eine junge Familie, die bald die Geburt des ersten Kindes erwartet, um einen Teil ihrer Habe gebracht. Doch dann geschah Rührendes.
Wachtberger Familie in NotHebamme löst nach Brand eine Welle der Hilfsbereitschaft aus
Ein Brand hat eine junge Familie aus Wachtberg-Adendorf am Montag um einen Teil ihrer Habe gebracht. Vor allem verlor das Paar dabei die bereits beschafften Artikel und Kleidung für den Sohn, der in Kürze zur Welt kommen wird. In Sozialen Netzwerken entstand gleich eine Welle der Hilfsbereitschaft. Menschen begannen damit, Kleidung anzubieten, ein Spendenkonto wurde eingerichtet.
Für die Wachtberger Feuerwehr begann der Einsatz auf der Töpferstraße am Mittag damit, dass sie die Ortsdurchfahrt sperren musste: Die Bewohner hatten sich unversehrt ins Freie retten können. Lichterloh schlugen den Einsatzkräften die Flammen aus dem alten Haus entgegen, einem Fachwerkgebäude mit Ziegelsteinfront. „Wir haben zunächst sichergestellt, dass das Feuer nicht auf das bloß mit einer Brandschutzwand angebaute Nachbarhaus übergreifen konnte“, berichtete Michael Ruck, der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg. Parallel gab es den ersten Angriff unter Atemschutz.
Brand in Wachtberg: 25 Feuerwehrleute im Einsatz
Der Brandherd befand sich im Erdgeschoss in einem Durchgang zu einem Anbau. „Dort ist alles Asche“, stellte Ruck fest. Die etwa 25 Feuerwehrleute hatten das Feuer bis 13.30 Uhr unter Kontrolle. Doch die Löscharbeiten zogen sich noch eine halbe Stunde weiter hin. Dann war ausgiebiges Lüften angesagt und die Suche nach eventuellen Glutnestern. Die Einsatzkräfte verhinderten letztlich, dass das Feuer auch auf das Obergeschoss übergriff. Um 14.45 Uhr hatte die Feuerwehr so weit abgebaut, dass die Durchgangsstraße wieder freigegeben werden konnte.
Die Feuerwehr informierte das Ordnungsamt, denn das kümmert sich bei Bränden um Menschen, die ihre Wohnung verlieren. Die Polizei sucht indes nach der Brandursache, denn die war auch für die Feuerwehr nicht erkennbar.
Im Internet hatte das Ereignis Folgen. Zahlreiche Menschen reagierten auf Facebook auf das Schicksal des jungen Paars, das in dem Haus wohnte. Vor allem die betreuende Hebamme setzte einiges in Bewegung mit ihrem Aufruf: „Falls jemand von euch Babysachen /Möbel etc. hat, die nicht mehr benötigt werden, sagt mir gerne Bescheid.“
Bald darauf gab es etliche Angebote an Kleidung. Jemand meldete, er habe einen Kinderwagen da, jemand anderes: „Hätte auch noch einige Sachen abzugeben.“ Schon am Dienstagnachmittag stellte die Hebamme fest: „Die Hilfsbereitschaft von euch ist überwältigend!“ Eine Frau richtete ein Spendenkonto ein. Aus einem Geschäft für Gebrauchtes kam ein Angebot, Dinge kostenlos abzugeben, die eigentlich für den Abverkauf vorgesehen waren: Beistellbett, Heizstrahler, Wippe, Fußsack, Babyspieldecke.
Bei allem Unglück scheint die Ausstattung des Familienzuwachses gesichert.