Nach einem Großeinsatz an einer Schule in Wachtberg bei Bonn hat die Polizei Entwarnung gegeben. „Es besteht keine Gefahr“, sagte eine Sprecherin der zuständigen Polizei am Mittwoch. Die Polizei war am Mittwochmittag zu einem Großeinsatz inWachtberg ausgerückt. Zunächst war die Lage unklar. Schwer bewaffnete Polizisten hatten sich vor der Schule postiert, der Bereich war großräumig abgesperrt. Auch ein Helikopter war im Einsatz. Besorgte Eltern sammelten sich am Seniorenheim Limbachstift. Anschließend wurden die Schüler in kleinen Gruppen aus der Schule geholt und in der Feuerwache betreut.

Verdächtige Person in der Schule

Nach bisherigen Ermittlungen habe es einen Hinweis auf eine verdächtige Person gegeben, die sich in der Hauptschule aufhalten sollte. Daraufhin hätten Einsatzkräfte das Gebäude durchsucht, aber nichts Gefährliches gefunden. An der Schule war zuvor Amokalarm ausgelöst worden.

Der Hinweis auf einen mutmaßlich mit einem Messer bewaffnete Person hatte den Großeinsatz ausgelöst. Laut Polizei hatten gleich mehrere Anrufer gegen 12.30 Uhr eine Auseinandersetzung zwischen zwei Bewohnern in der kommunalen Unterkunft „Am Bollwerk“ in Berkum gemeldet. Ein 32 Jahre alter Mann soll dabei seinen Kontrahenten (37) mit einem Messer angegriffen und im Bereich des Oberkörpers verletzt haben. Anschließend flüchtete der 32-Jährige zu Fuß.

Meldungen über verdächtige Person an Hans-Dietrich-Genscher-Schule

Zeitgleich erhielten die Einsatzkräfte unweit der Unterkunft mehrere Meldungen über eine weitere verdächtige Person an der Hans-Dietrich-Genscher-Schule. Laut Zeugen hatten Schüler dort ebenfalls einen 14-jährigen Mitschüler gemeldet, der sich mit einem Messer im Gebäude aufhalten sollte.

Ein Großaufgebot der Polizei umstellte daraufhin zunächst die Bereiche rund um das Schulgebäude sowie das Gelände der Unterkunft. Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei überwältigten kurz darauf den gesuchten Angreifer (32) in der Nähe der Unterkunft „Am Bollwerk“ und nahmen ihn fest.

Bei der Durchsuchung der Schule haben Beamte anschließend auch den 14-Jährigen Schüler angetroffen und ihn vorsorglich in Gewahrsam genommen. Ob es zu einer Bedrohungssituation durch ihn gekommen ist, ermittelt nun die Kriminalpolizei. Die Ermittler prüfen dabei auch, ob ein im Schulgebäude sichergestelltes Messer dem 14-Jährigen gehört. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen besteht nach aktuellem Stand nicht.

Während des Einsatzes richtete die Polizei am Einsatzort eine Anlaufstelle für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und deren Angehörige ein. Der 37-jährige Unterkunftsbewohner wurde nach ambulanter Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen.