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Stammzellen gegen BlutkrebsWachtberger sucht seinen genetischen Zwilling

Lesezeit 2 Minuten
Frank N. aus Wachtberg sucht seinen genetischen Zwilling

Frank N. aus Wachtberg sucht seinen genetischen Zwilling

Die Diagnose für Frank N. aus Wachtberg kam Anfang September aus heiterem Himmel: Blutkrebs. Nun wird ein passender Stammzellenspender gesucht.

Frank N. aus Wachtberg gilt als lebenslustiger Mensch, immer für einen Scherz zu haben, durch und durch ein positiver Mensch. Doch als es ihm im Sommer plötzlich schlecht ging und er die Diagnose „Blutkrebs“ erhielt, sah er sich vor einer unlösbaren Aufgabe. Mit der Organisation „DKSM Deutschland“, einer auf Stemmzellenspendersuche spezialisierte gemeinnützige Gesellschaft, sucht er nun die Nadel im Heuhaufen: das genetisch passende Gegenstück zu seinem Blut.

Gemeinsam mit der DKMS haben sich Angehörige und Freunde von Frank N. auf die Suche gemacht. Eine „Registrierungsaktion“ soll gesunde Menschen zwischen dem 17. und 55. Lebensjahr dazu ermuntern, unter der Internetadresse www.dkms.de/hilfe-fuer-frank ein „Registrierungsset“ anzufordern.

Diagnose: „Akute myeloische Leukämie“

Frank N. ist laut DKMS seit vielen Jahren bei der Telekom beschäftigt und seit Juli im Ruhestand. Er habe sich für den neuen Lebensabschnitt einiges vorgenommen: wieder mehr Schlagzeug in seiner Band zu spielen und mit seiner Frau Doro zu verreisen. Doch all das müsse der Mann wegen der jüngst entdeckten Krankheit erst einmal auf Eis legen.

„Akute myeloische Leukämie“ heißt die genaue Diagnose, die eine Suche nach dem genetischen Zwilling auslöste. Anfang September hatte sich der Wachtberger plötzlich abgeschlagen und müde gefühlt. Er hatte Husten und verlor rapide an Gewicht, wie DKMS mitteilte. Der Mann sei zum Arzt gegangen, und seine schlimmsten Befürchtungen seien wahr geworden.

DKMS zitiert Familie und Ehefrau: „Alle, die noch nicht registriert sind, sollten das schnell nachholen und sich für Frank und andere Blutkrebspatienten und -patientinnen registrieren lassen. Seine Eltern hatten auch schon Krebs und haben es geschafft, deshalb glauben wir ganz fest an Frank und dass er es auch schaffen wird.“

Anmeldung für Stammzellenspende: Wie funktioniert es?

Die Registrierung geht via DKMS so: Im Internet wird ein Set bestellt. Darin sind drei medizinische Wattestäbchen sowie eine genaue Anleitung, wie ein Wangenschleimhautabstrich erfolgt. Außerdem ist eine Einwilligungserklärung auszufüllen und mit der Probe per Post zurücksenden. Im Labor werden die Gewebemerkmale bestimmt. Mit denen werden die potenziellen Spender in einer unabhängigen Datenbank registriert, die von inzwischen etwa 30 verschiedenen Organisationen in Deutschland gefüttert wird. Einmal aufgenommen, stehen die Daten für Stammzellensucher weltweit zur Verfügung. Also nicht ausschließlich für für Frank N. aus Wachtberg, aber auch.

Die Schwester von Frank N., Simone, hofft jedenfalls, dass ein passender Spender für ihren Bruder dabei sein wird: „Wir hoffen, dass wir mit unserem Online-Aufruf eine Welle der Hilfsbereitschaft auslösen. Je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto größer sind die Überlebenschancen für Frank und andere."