Bekannt durch den Wachtberger Kultursommer, durch ihre belletristischen Lesungen und durch eine Rechtsanwaltskanzlei, all das ist ein und dieselbe Person: Nadja Kobler-Ringler aus Wachtberg.
Multitalent aus WachtbergGeorgie Severin und die „Operation Forever K“
Nadja Kobler-Ringler ist sie selbst oder Georgie Severin, je nachdem, in welchem Metier sie sich gerade tummelt. In Kürze stellt die 1971 in Godesberg geborene und heute in Wachtberg-Ließem lebende Autorin ihr neuestes Buch „Ein Tisch, die Bücher und ein Paket namens Sam“ vor, das in Godesberg spielt.
„Damit die Leute wissen, mit wem sie es zu tun haben“
Dann wird die promovierte Juristin unter ihrem belletristischen Namen Georgie Severin auftreten: „Ich bevorzuge ein ‚offenes Pseudonym‘, damit die Leute immer wissen, mit wem sie es zu tun haben und das Vertrauen der Klienten immer gewahrt bleibt“, meint die Anwältin, die auch als Lektorin für geisteswissenschaftliche und juristische Verlage tätig ist. Solche Multifunktionalität erstaunt und Georgie Severin berichtet in demselben leichten, humorigen Plauderton, in dem sie auch ihr erstes Buch „Operation Forever K“ geschrieben hat, über ihren Werdegang: „Was man dazu braucht, ist eine unglaublich liebenswerte Familie. Wenn ich Lesungen habe, ist das überhaupt kein Thema und unser Sohn kommt bestimmt nicht zu kurz, im Gegenteil. Unsere Familie hält zusammen, meine Eltern holen unseren Christopher von der Schule ab und mein Mann nimmt übrigens auch genauso den Putzlappen in die Hand.“
Sohn Christopher schrieb seine erste Geschichte mit fünf
Das Talent zum Geschichtenerzählen stellte sich bei Christopher heraus, als er mit fünf Jahren, wie die stolze Mutter berichtet, sein erstes Buch schrieb über die „Grünfee“, die den Weihnachtsmann sucht. Ermutigt von seiner Lehrerin an der englischen Schule am Heiderhof, überarbeitete nun der Neunjährige seine Fantasiegeschichte „Verschwörung beim Weihnachtsmann“ und das Buch ist, hervorgegangen aus einem Literaturwettbewerb für Kinder, bereits in einer Printauflage erschienen. Dadurch fühlte sich aber auch die Mutter Georgie Severin ermutigt: „Zum ersten Mal war ich dann bereit, etwas aus meiner Schublade zu ziehen“, fährt sie fort. Und was ans Licht kam, war der Roman „Operation Forever K“. Sie präsentierte den Roman von vier schwulen Männern 2021 genau zum Kölner „Litfest Homochrom“, dem größten Festival für deutschsprachige queere Literatur und er avancierte. Inzwischen ist der 380 Seiten starke Band im Main Verlag erschienen. Severin nennt ihre Romane gern „Brückenromane“, da sie Brücken zu sozialen Begegnungen mit Minderheiten schlagen, humorvoll und vorurteilsfrei mit der Mitte der Gesellschaft verbunden. So wie die vier Kölner Schwulen eine quietschvergnügte heterosexuelle Journalistin in ihrer WG aufnehmen und das Beziehungskarussell so richtig in Schwung kommt. Im jüngst erschienenen Buch mit Sam steht ein Obdachloser in der Mitte des Geschehens. Doch schon nimmt die Idee zum nächsten Buch über die „Teufelskinder“ Gestalt an. Diesmal soll es ein historischer Roman aus dem viktorianischen England werden.
Die nächsten Termine
Lesungen sind an diesem Freitag um 19.30 Uhr im Köllenhof und am 25. November, 19 Uhr, im Haus Helvetia der evangelischen Kirche, Am Bollwerk 10, in Berkum