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Zwei Jahre nach der FlutSwisttal plant besondere Aktion zum Jahresgedächtnis

Lesezeit 3 Minuten
Werbetermin für Fahrradtour zum 2. Jahresgedächtnis der Flut in Swisttal: Orga-Team von links Silke Adamek, Monika Wolf-Umhauer, Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, ADFC-Sprecher Ortsgruppe Swisttal Volkmar Sievert und Getrud Klein.

Laden zu der Fahrt ein: Silke Adamek, Monika Wolf-Umhauer, Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, Volkmar Sievert, ADFC-Sprecher der Ortsgruppe Swisttal, und Gertrud Klein (v. l.)..

Die Gemeinde Swisttal hat eine besondere Aktion zum zweiten Jahresgedächtnis der Flutkatastrophe geplant.

Mit einer Fahrradrundtour für die ganze Familie möchte die Gemeinde Swisttal mit allen Bürgern am Sonntag, 16. Juli, der Flutkatastrophe im Sommer vor zwei Jahren gedenken. Gemäß dem Leitspruch „10 Bäume – 10 Orte“ führt die 33 Kilometer lange Strecke durch alle zehn Ortsteile der Flächengemeinde mit Stopps an den in jedem Dorf gesetzten Gedenkbäumen. Dort werde sich dann „mit Sicherheit der eine oder andere Beitrag ganz spontan ergeben“, erklärte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, die mit ihrem E-Bike radeln wird.

Um vielen Swisttalern das Mitradeln zu ermöglichen, findet die Radtour nicht genau am 14. oder 15. Juli statt, dem Datum der Hochwasserkatastrophe: „Wir haben bewusst einen Sonntag gewählt, damit möglichst viele Menschen daran teilnehmen können.“ Treffpunkt ist ab 10 Uhr vor dem Rathaus, an dem Petra Kalkbrenner die Veranstaltung eröffnen wird. Wer möchte, kann mit dem Auto anfahren und sich dann am Rathaus kostenfrei eines der zehn vom Energieversorger Westnetz zur Verfügung gestellten E-Bikes ausleihen. Silke Adamek von der Gemeinde nimmt Reservierungen entgegen. Start ist um 10.30 Uhr.

Start und Ziel in Ludendorf

Vom Rathaus in Ludendorf geht es durch die Ortsteile Odendorf, Essig, Ollheim, Straßfeld, Heimerzheim, Dünstekoven, Buschhoven, Morenhoven, Miel und dann zurück nach Ludendorf ans Rathaus. Mitorganisator Volkmar Sievert von der ADFC-Ortsgruppe Swisttal hat die Route mit GPS ausgearbeitet und wird die Teilnehmer leiten. Insgesamt kalkuliert der erfahrene Radler für die Unternehmung eine Dauer von etwa fünfeinhalb Stunden ein, inklusive Pausen und Kurz-Stopps. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit soll sich bei zwölf Stundenkilometern bewegen, sodass auch Kinder mithalten können. Es ist auch möglich, zwischendurch ein- und wieder auszusteigen oder beim Halt an den Gedenkbäumen dazuzustoßen, ein Zeitplan liegt vor.

Die einheimischen Bäume unterschiedlicher Arten stehen an verschiedenen Orten, die manchmal wie in Odendorf am Orbach einen direkten Bezug zur Flut haben. „Jeder Baum hat seine eigene Geschichte“, so Kalkbrenner. So stehe beispielsweise der Erinnerungsbaum in Ollheim vor der Feuerwehr und der in Ludendorf auf dem Dorfplatz. Eine einheitliche, vom Rotary-Club gespendete Gedenktafel erinnert jeweils an das erlebte Leid, aber auch die Hilfe beim Wiederaufbau. Zusätzlich zu den etwa zehnminütigen Stopps an jedem der Bäume sind zwei längere Pausen von jeweils 30 Minuten geplant: eine im Dorfhaus in Straßfeld und eine zweite in der Buschhovener Turnhalle. Ein Versorgungs- und Transportfahrzeug der Gemeinde wird den Trupp begleiten und Wasser vorhalten. Allerdings sollte jeder daran denken, zusätzlich zu einem Sonnenschutz auch eine gefüllte Wasserflasche mitzunehmen.

Malerische Route

Die vom ADFC-Experten ausgearbeitete Strecke führt nur dort über Autostraßen, wo es sich nicht vermeiden lässt, wie bei einem zweieinhalb Kilometer langen Straßenstück auf der K 61 zwischen Straßfeld und Heimerzheim. Ansonsten werden aus Sicherheitsgründen Feld- und Fahrradwege sowie Wohnstraßen befahren. Die malerische Route verläuft ohne starke Steigungen. Die einzige höhentechnische Herausforderung könnte der Weg von Dünstekoven (139 Höhenmeter) „hoch nach Buschhoven“ sein, das auf 164 Höhenmetern liegt, ergänzte die CDU-Lokalpolitikerin Gertrud Klein vom Arbeitskreis Flutgedenken.

Die Mitglieder des Arbeitskreises hatten die Idee zur Radtour eingebracht. Für die Ausarbeitung zeichnen Silke Adamek und ADFC-Mitglied Volkmar Sievert verantwortlich. Die Landschaft sei vielfältig und sehenswert, bestätigte Adamek, die als Organisatorin ebenfalls die Strecke abfuhr. Die verlaufe durch Erdbeerfelder, entlang des Baches und auch durch Wäldchen: „Wir haben noch einmal gemerkt, wie schön wir hier wohnen.“ Das für Swisttal geplante Flutdenkmal könne bei dieser Gelegenheit noch nicht gezeigt werden, weil es noch nicht aufgestellt worden sei. Das von Künstler Jürgen Brockerhoff geschaffene Mahnmal soll im nächsten Jahr in die Veranstaltung einbezogen werden. Eine Anmeldung zur Fahrradrundfahrt und eine Reservierung der E-Bikes ist erwünscht. Kontakt: Silke Adamek, Telefon 0 22 25/ 30 98 15, E-Mail: kultur@swisttal.de