Nach der Schließung der Postfiliale und starkem Bürgerprotest hat die Post jetzt eine Notlösung vorgeschlagen: eine mobile Poststelle dreimal wöchentlich auf dem Gelände der Jet-Tankstelle.
Nach UnterschriftenaktionÜberraschende Schließung der Buschhovener Postfiliale führt zu Protest und Notlösung
Die Schließung der Postfiliale in Buschhoven kurz vor Weihnachten kam für alle überraschen, für die Mitarbeiterinnen Stefanie Höll und Beatrix Murciano genau so wie für die Kunden und Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. Umgehend starteten Bürger und der Gewerbeverein eine Unterschriftenaktion plus Petition im Internet gegen die Schließung. Der Aufruf zum Protest wurde insgesamt von 894 Bürgern unterzeichnet. Die überbrachten der Vorsitzende des Swisttaler Gewerbevereins, Stefan Lüdke, Ortvorsteher Dieter Ramershoven, die beiden ehemaligen Mitarbeiterinnen der Postfiliale in Buschhoven und Gewerbevereinsmitglied Frank Tschauder jetzt Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner im Ludendorfer Rathaus. Laut Bürgermeisterin hat die Post jetzt eine Notlösung vorgeschlagen.
Was war passiert: Am 14. Dezember des letzten Jahres schloss die Postfiliale in Buschhoven ohne Vorankündigung. Am 10. Dezember sei Stefanie Höll und Beatrix Murciano zum Ende des Jahres gekündigt und mitgeteilt worden, dass die Buschovener Postfiliale zum Ende der Woche geschlossen würde. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Buschhovener Bürger nur noch Briefe in den Briefkasten werfen. „Die Post hat niemanden informiert. Selbst die Schilder, dass die Postfiliale schließen wird, haben wir selbst gefertigt“ sagten die Mitarbeiterinnen. „Die Post wusste schon drei Monate vorher, dass die Filiale geschlossen werden musste, da auch hier eine Kündigungsfrist vom Vermieter einzuhalten war“, schildert es Höll. Sofort wurde die Unterschriftenaktion gegen die Schließung der Postfiliale gestartet. Unterschrieben hätten nur Bürger aus Buschhoven, sondern auch aus Morenhoven, die in Ermangelung einer eigenen Postfiliale auch Kunden in Buschhoven waren. Auch auswärtige Bürger hätten online unterschrieben, die Eltern und Verwandte in Buschoven haben, um sie bei der Protestaktion aktiv zu unterstützen.
Gespräche noch im September
Petra Kalkbrenner wies zu Beginn des Gespräches darauf hin, dass sie wohl nicht die richtigen Ansprechpartnerin sei. Vielmehr müsse der Protest an die Post AG weitergeleitet werden. „Wir können gemeinsam als fliegende Boten die Unterschriften zum Post Tower nach Bonn bringen, denn da gehört das ja eigentlich hin“, schlug Kalkbrenner vor. Auch sie sei von der Schließung überrascht worden. Zumal Martin Könen, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Swisttal, noch im September Gespräche mit der Post geführt habe. Damals wäre von einer kurzfristigen Schließung der Postfiliale keine Rede gewesen. Im Falle einer Schließung hätte die Post eine Lösung in Aussicht gestellt, eine Packstation. Es sei die Möglichkeit erörtert worden, vorübergehend einen Container mit einer Postfiliale auf dem Toniusplatz aufzustellen, die Gemeinde sei bereit, zwei Parkplätze hierfür abzugeben.
Sachstand sei, dass das Haus, in dem sich die Postfiliale befand, an einen ortsansässigen Tierarzt verkauft wurde, der beabsichtige, dort seine Praxis zu eröffnen. Die Post habe jetzt in einem Gespräch mit dem Wirtschaftsförderer eine Notlösung vorgeschlagen und wolle ab der kommenden Woche auf dem Gelände der Jet-Tankstelle dreimal pro Woche für jeweils drei Stunden eine mobile Poststelle vorhalten. Das könne aber keine Dauerlösung sein, zumal die Post verpflichtet sei, eine Postfiliale in Gemeinden ab 2000 Einwohnern zu stellen. Buschhoven hat aktuell rund 3500 Einwohner, mit Morenhoven zirka 5000.
Ab sofort müssen die Bürger von Buschhoven und Morenhoven ihre Postdienstleistungen in Rheinbach erledigen, wohin auch in Zukunft nicht zustellbare Pakete zur Abholung gebracht werden. Eine weitere Suche nach Möglichkeiten wurde bei den Gesprächen von allen Seiten befürwortet. Man wolle auch mit dem Eigentümer des Bauvorhabens am Platz des früheren Edeka-Marktes Kontakt aufnehmen. Mit einer Packstation kann sich Kalkbrenner nicht anfreunden: „Wir wollen eine langfriste Lösung im Zentrum von Buschhoven, um die innerörtliche Infrastruktur zu stärken.“