Der Verstand siegte am Ende über das Herz: Bei der Kommunalwahl im September 2025 wird Petra Kalkbrenner nicht mehr als Bürgermeisterin für die Gemeinde Swisttal kandidieren.
Der Verstand siegtePetra Kalkbrenner tritt nicht wieder als Bürgermeisterin für die Gemeinde Swisttal an
„Nach einer erneuten Krebserkrankung in diesem Sommer habe ich mich nunmehr schweren Herzens und nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, nicht mehr anzutreten“, erklärte sie gestern Nachmittag. Von Amtsmüdigkeit war dabei aber nichts zu spüren: „Es ist und bleibt mehr zu tun als jemals zuvor, um eine Kommune fit für die Zukunft zu halten. Das werde ich mit vollem Engagement, Herzblut und viel Sachverstand bis zum letzten Tag meiner Amtszeit weiterhin verfolgen“, sagte sie. Zwei Wochen Urlaub will sie sich nun gönnen, um neue Kraft zu schöpfen.
Alle sechs Amtsinhaber in den linksrheinischen Kommunen hören auf
Nachdem in Wachtberg nun auch Jörg Schmidt seinen Verzicht erklärt hat, steht in den sechs linksrheinischen Kommunen kein Amtsinhaber zur Wahl. In allen Rathäusern werden neue Bürgermeister einziehen; nur wenige Kandidaten sind derzeit bekannt. „Jeden Tag neue interessante Begegnungen mit Menschen aus Swisttal und weit darüber hinaus, die Verbindung zwischen Verwaltungsarbeit und politischen Entscheidungen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger sind prägende Elemente der langjährigen Tätigkeit“, sagte Petra Kalkbrenner, die seit dem Jahr 2001 in der Verwaltungsspitze tätig ist. Nach 14 Jahren als Beigeordnete für Swisttal wird dann das zehnte Jahr als Bürgermeisterin den Schlussstrich bilden.
„Auch wenn die 14 Jahre als Beigeordnete eine gute Vorbereitung waren, begann mit der Zeit als Bürgermeisterin ab 2015 nicht nur für mich eine neue, anspruchsvollere und noch verantwortungsvollere Zeit, sondern auch eine Zeit in der die Veränderungen und Aufgaben in Tempo und dem Grad der Herausforderung nochmals zunahmen“, zog sie gestern Bilanz, „nochmals anspruchsvoller wurde für uns alle die Zeit nach der Wiederwahl 2020, die von der Corona-Pandemie, der Flutkatastrophe, der Energiekrise, der Klimakrise, dem Ukrainekrieg, der Flüchtlingsunterbringung und dem Fachkräftemangel geprägt war“. Die Gemeinde Swisttal stand und stehe für sie ganz vorne, ihr Mann und ihre Familie mussten oft zurückstehen. Auch Freunde und Hobbys kamen meist zu kurz. In Zukunft will sie dann wieder mehr Motorrad fahren und endlich den Segelschein machen.
Wichtige Themen in der Gemeinde seien auf einem strukturierten Weg. Swisttal verstehe sich nicht mehr nur als Ort zum Wohnen mit familienfreundlichen Angeboten wie Kindergärten, Tagespflege- und OGS-Plätzen, sondern auch als wohnortnaher Standort mit Gewerbe und einer modern ausgerichteten Nahversorgung. Wohnbaulandentwicklung im Wege eines neuen Baulandmanagements und die Stärkung und Erweiterung der Projektentwicklungsgesellschaft, alles mit dem übergeordneten Ziel der Klimaverbesserung und Klimaanpassung, seien zentrale Bestandteile.
Der Neubau der Gesamt- und Grundschule Heimerzheim steht als nächstes Projekt nach einstimmigem Beschluss auf der Agenda; diesem müsse, um im Kostenrahmen zu bleiben, größte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Der Neubau der Grundschule Odendorf und die Modernisierung der Grundschule Buschhoven seien ebenfalls beschlossen. Kalkbrenner: „Damit wird die gesamte Schullandschaft zukunftsfähig gestaltet.“