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Sichtbarkeit für Menschen mit BeeinträchtigungenHeimerzheimer möchte erfolgreich werden als DJ im Rollstuhl

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Laurin Dücker ist DJ und veröffentlicht sein neues Lied.

Laurin Dücker ist DJ und veröffentlicht nun sein neues Lied.

Laurin Dücker aus Swisttal-Heimerzheim hat nun sein zweites Lied als DJ „Luca Veda“ herausgebracht. Er möchte unter anderem Sichtbarkeit für Menschen mit Beeinträchtigung schaffen.

„Mein Wunsch wäre es, dass mehr Künstler mit Beeinträchtigung eine Bühne bekommen und das mehr in den Fokus gerückt wird“, erklärt Laurin Dücker. Der 21-Jährige aus Swisttal-Heimerzheim möchte sich als DJ einen Namen machen. Er selbst sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl, da er unter Spinaler Muskelatrophie (SMS), also Muskelschwund, leidet.

Seit einem halben Jahr macht er Musik, das alles sei noch „ganz frisch“. Dücker sei immer schon begeistert von Electronic Dance Music (EDM), also Elektronischer Tanzmusik, gewesen, im Speziellen von dem Künstler Avicii. „Ich war dann in der Szene unterwegs und habe gemerkt, dass es keinen DJ gab, der eine Behinderung hat“, sagt der Heimerzheimer. Er wolle mit seinem Engagement dazu beitragen, mehr Sichtbarkeit für Menschen mit Beeinträchtigung in diesem Bereich zu schaffen.

Seine Leidenschaft für die Musik hat sich schon früh gezeigt: „Ich bin damit aufgewachsen, dass mein Bruder auf einem MP3-Player Musik gehört hat, vor allem EDM. So bin ich da hängengeblieben. Was mir an der Musikrichtung gut gefällt ist, dass damit jeder was anfangen kann, weil sie sehr zugänglich ist“, so Dücker.

Neuer Song über Verlust, aber mit Euphorie

Im Juni kam seine erste Single „Give it your all“ raus, nun ist seit dem 18. August sein Lied „Goodbye“ erhältlich. Dücker: „Die neue Single ist mit das wichtigste Projekt, was ich bisher gemacht habe. Ich verarbeite damit den Verlust meiner Hündin, die vor kurzem verstorben ist.“ Die Kernaussage sei, dass man Verstorbene immer im Herzen trägt, sie nie ganz gehen. „Der Song ist trotzdem sehr euphorisch und positiv.“

„Goodbye“ sei nochmal melodischer und eingängiger als das, was er davor gemacht hat. „Ich bin noch dabei, eine klare Linie zu finden und experimentiere gerne mit neuen Genres“, erklärt der 21-Jährige.

Neben seiner Faszination für das DJ-Pult spielt Musik auch in einem anderen Bereich seines Lebens eine wichtige Rolle: Laurin Dücker studiert Musikmanagement in Köln. „Für mich stand fest, dass ich in der Musikbranche arbeiten möchte. Aktuell kombiniere ich beides und das passt gut.“ Sein Traum sei es, einmal auf dem Festival „Tomorrowland“ aufzulegen: „Das ist das Mekka der Szene und jeder große DJ hat da schon mal aufgelegt“, so Dücker.

Sorge vor Barrieren

DJ Laurin Dücker sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl.

DJ Laurin Dücker sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl.

Wenn der Künstler in Zukunft Auftritte hat, werde es spannend sein zu sehen, wie es dort mit der Barrierefreiheit aussieht. Dücker sitzt wegen einer angeborenen Genkrankheit im Rollstuhl. „Da ist auch die Sorge, nicht zur Location zu kommen oder dass die Bühne nicht barrierefrei ist“. Er ist auf eine „normale“ Grundschule und weiterführende Schule gegangen. Seine Beeinträchtigung falle ihm vor allem bei Kleinigkeiten auf, zum Beispiel wenn andere Fußball spielen oder es irgendwo Stufen gibt. „Mittlerweile kann ich gut damit umgehen“, erklärt er.

Dückers Künstlername „Luca Veda“ habe eine besondere Bedeutung. „Veda heißt so viel wie Wissen und kommt aus dem Hinduismus. Für mich ist es das Wissen über Musik, und über das, was ich mache und wofür ich stehe.“ Ergänzend zu Veda habe er einen seiner Vornamen, Luca, hinzugenommen - schon war der Künstlername geboren.

Laurin Dückers, also „Luca Vedas“ zweites Lied „Goodbye“ ist ab dem 18. August auf diversen Streaming-Plattformen verfügbar.