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Tag der offenen TürBundespräsident Steinmeier zu Besuch in der Villa Hammerschmidt

Lesezeit 3 Minuten

Auf der Bühne stellten sich Elke Büdenbender und Bundespräsident Frank Walter Steinmeier den Fragen der Besucher.

Bonn – Nach der Bahnfahrt hieß es erst mal warten: Das Ende der Schlange zum Gelände der Villa Hammerschmidt führte neugierige Besucher zunächst wieder einige Meter weit vom Eingang an der Adenauerallee 135 weg bis in die Kaiser-Friedrich-Straße hinein. Für die meisten, die es dann nach strengen Personen- und Taschenkontrollen in den Park geschafft hatten, ging es dann direkt wieder in die nächste Schlange – und zwar in diejenige zur Besichtigung der Villa, die bis wenige Meter vor den Eingang des Park reichte.

Und obwohl der Andrang so groß und die Wartezeit so lang war, harrten die gut 12 000 Besucher ganz entspannt und geduldig aus. Die Gründe dafür waren wohl vielfältig: Der euphorische Sieg der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM am Vortag, das sonnige Wetter und allen voran: der hohe Besuch. Denn zum Tag der offenen Tür war auch der Hausherr, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, in Begleitung seiner Ehefrau Elke Büdenbender von Berlin nach Bonn gereist. Um etwa 12.40 Uhr traten beide aus dem zweiten Amts- und Wohnsitz des Staatsoberhauptes, um die Besucher zu begrüßen – und wurden dabei mit Applaus empfangen.

Zuvor hatte der Bundespräsident mit Ingrid Mahr (2.v.l.) und Ingrid Ackermann (2.v.r.) gesprochen, die als Kinder gemeinsam im Park der Villa gespielt hatten, weil Mahrs Vater  Fahrer von Bundespräsident Theodor Heuss und Ackermanns Vater  Polizist gewesen waren.

„Endlich mal wieder am Rhein, endlich mal wieder in Bonn“, sagte der Bundespräsident bei seiner Begrüßung. Seine Frau und er würden sich sehr freuen, wieder hier zu sein und Gespräche mit Gästen zu führen. Viele dieser Besucher seien womöglich zu Besuch in der Villa Hammerschmidt, um sich „an die goldenen Zeiten zu erinnern“, so Steinmeier. „Ich kann sehr gut verstehen, dass man sich gerne an die glücklichen Zeiten von damals, als Bonn noch Hauptstadt war, erinnert. Erinnern ist wichtig, denn hier wurden wichtige Grundsteine gelegt.“ Sowohl für die Freundschaft mit dem Westen als auch für die Entspannungspolitik gen Osten und die friedliche deutsche Einheit seien in Bonn die Voraussetzung geschaffen worden. „Das ist ein wichtiges Erbe, das nicht vergessen werden darf.“

Neben der Villa Hammerschmidt hatte auch das einstige Bundeskanzleramt, heute erster Dienstsitz des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), für Besucher geöffnet. Im Park des Amtssitzes präsentierten sich anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Universität Bonn“ sowohl die Stadt als auch die Wissenschaftsregion Bonn. Am Stand der Stadt nahm dann auch Oberbürgermeister Ashok Sridharan den Bundespräsidenten offiziell in Empfang.

„Eine weltoffene und innovative Stadt“

Ein Rundgang durch den Park führte Steinmeier danach noch zum Stand der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg. Dort nahm er ein Ultraleichtfahrzeug in Augenschein. Am Stand der Uni Bonn wurde Steinmeier dann nicht nur von Rektor Michael Hoch, sondern auch von einem Roboter des Instituts für Informatik begrüßt. Neben weiteren Ständen gab es auch ein Bühnenprogramm mit Aufführungen und Musik, unter anderem vom Jazzchor der Uni Bonn und „Querbeat“. Elke Büdenbender und Kabarettist Eckhart von Hirschhausen präsentierten Poesie und Humor, später stand dann auch der Bundespräsident den Besuchern für Fragen bereit.

Während des Rundgangs nahm sich Frank-Walter Steinmeier immer wieder Zeit für kurze Gespräche, Händeschütteln und auch das ein oder andere Selfie. Danach war für den Bundespräsidenten dann vor allem eines ganz klar: Und zwar, dass es in Bonn nicht nur ums Erinnern an vergangene Zeiten geht: „Ich habe hier heute gemerkt, dass den Bonnern nicht nur an Rückblicken gelegen ist, sondern auch am Blick nach vorne. Es ist wirklich eine weltoffene und innovative Stadt.“