Bonn – Im Zuge ihrer kommunalen Verkehrswende will die Stadt Bonn in den kommenden Monaten mehr als 150 Stellplätze im öffentlichen Raum für Carsharing-Anbieter zur Verfügung stellen. In einer Mitteilung der Stadt von Donnerstag heißt es dazu, Bonn werde „155 Stellflächen für das sogenannte stationsbasierte Carsharing an drei verschiedene Carsharing-Anbieter vergeben“.

Bislang gibt es in Bonn noch überhaupt kein stationsbasierte Carsharing im öffentlichen Raum, sondern lediglich Carsharing-Angebote auf privaten Stellflächen, teilte dazu der städtische Pressesprecher Marc Hoffmann auf Anfrage mit.

Die Stadt hat im Ergebnis ihrer Ausschreibung den drei Anbietern cambio (62 Stellflächen), Grüne Flotte (48 Stellflächen) und scouter (45 Stellflächen) den Zuschlag erteilt. „Ein gemeinsam genutztes Carsharing-Fahrzeug kann mehrere private Fahrzeuge ersetzen. Dadurch reduziert sich der Parkraumbedarf – und der öffentliche Raum wird attraktiver. Mit den neuen Stellplätzen erreichen wir nicht nur ein deutlich verbessertes Carsharing-Angebot in der Innenstadt, sondern wir werden auch zahlreiche Bereiche in anderen Stadtgebieten mit diesem Angebot bedienen können“, wird Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) in der Mitteilung zitiert.

Hoffmann hob hervor, dass die Stellplätze für das Carsharing gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt seien und auch entlegenere Stadtteile bedacht würden. Die genauen künftigen Standorte der Carsharing-Fahrzeuge sind auf der Webseite der Stadt Bonn auf einer Karte zu sehen.

Wann genau die ersten Stellplätze für Carsharing zur Verfügung stehen, konnte Hoffmann nicht sagen. Sicher ist, dass das Angebot noch 2022 starten wird und bis Mitte März 2023 die Zahl von 155 Stellplätzen erreicht sein soll. Alle Stellplätze sollen nach und nach mit einer E-Auto-Ladesäule ausgestattet werden. Spätestens vier Monate, nachdem ein Stellplatz eine solche Ladeinfrastruktur hat, sind die Anbieter dem Vertrag zufolge verpflichtet, auf den Stellplätzen ausschließlich E-Autos bereit zu halten.

Der kräftige Ausbau des Carsharing-Angebots in Bonn geht einher mit einer Vielzahl von Maßnahmen für die Verkehrswende in der Stadt wie dem Ausbau des Radwegs zwischen Altem Friedhof und Bertha-von-Suttnerplatz in der Innenstadt, dem Umbau des Cityrings, der allmählichen Verbannung des Autoverkehrs von der Rheinuferstraße und dem Plan, den innerstädtischen Stiftsplatz anders als bisher nicht mehr vorrangig als Parkplatz für Autos zu nutzen.