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Öffentlicher Rundgang in BonnSo sieht es auf der Beethovenhalle-Baustelle aus

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Der Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan (CDU) beim Rundgang mit der Presse.

Bonn – Einen exakten Termin für die Fertigstellung der Beethovenhalle, die denkmalgerecht instandgesetzt wird, gibt es noch nicht, aber auf der Baustelle wird fleißig gearbeitet. Davon konnten sich Medienvertreter am Freitag bei einem Rundgang durch das weitgehend entkernte, vor 60 Jahren eingeweihte, Gebäude überzeugen.

Stadt möchte transparenter arbeiten

Nach wiederholten Kostensteigerungen – von ursprünglich 60 Millionen Euro auf nunmehr geschätzte 117,4 Millionen Euro – und Verzögerungen bei der Terminplanung – von Ende 2019 auf möglicherweise Mai 2021 – geht die Stadt nun in die Offensive und präsentiert die Baustelle der Öffentlichkeit. In der vergangenen Woche zog der Projektbeirat Beethovenhalle Schutzhelm, Sicherheitsschuhe und Warnweste an und ließ sich durch den Rohbau führen, am Freitag nun durften ihn die Medien besichtigen, und am 25. Mai gibt es von 9 bis 18 Uhr Führungen für Bürger ab dem 18. Lebensjahr.

Im Rohbau fertig ist zum Beispiel ein Verbindungsgang von einem Neubautrakt aus in den Altbau. Hier aber begannen für die Ingenieure und Handwerker die Probleme, denn für den Tunnel mussten sie eine Mauer der mittelalterlichen Stadtbastion durchbrechen und eine zusätzliche Wand anbringen, um die Mauer und auch den Tunnel zu sichern. Hinzu kamen Verwerfungen im Baugrund, die nicht vorhergesehen worden waren.

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Der bereits fertiggestellte Verbindungsgang.

Das alte Studio ist um fünf Meter tiefergelegt worden, gleichzeitig wird die Decke erhöht: Hier wird das Beethoven Orchester Bonn einen Proberaum erhalten. Bisher übten die Musiker im großen Saal, zurzeit lernen sie die neuen Stücke im Brückenforum Beuel auf der anderen Rheinseite.

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Hier kann man noch nicht ahnen, wie das Endergebnis aussehen soll.

Der 976 Quadratmeter große Saal, „das Herzstück des gesamten Objektes“, so Andreas Fröhlich vom Projektsteuerer Drees und Sommer, steht voller Arbeitsgerüste, die bis zur Decke reichen. Von dort aus wird an der Hallenakustik gearbeitet, werden Lüftungskanäle gelegt und Brandschutzinstallationen installiert. Parallel wird am Dach und an der Fassade gearbeitet. Auch in der Garderobe wurde ein neuer Kanal für technische Leitungen gestemmt.

Wegen der Verzögerungen auf der Baustelle haben mehrere Firmen, die mit technischen Gewerken beauftragt worden waren, gekündigt. Die Stadt will sie zurückholen und führt entsprechende Gespräche; anderenfalls müssten diese Arbeiten neu ausgeschrieben werden. Solange nicht klar ist, ob die Unternehmen zum Bleiben verpflichtet werden können, sei es nicht möglich, einen genauen Fertigstellungstermin zu nennen, sagte Marion Duisberg vom Städtischen Gebäudemanagement. In vier Wochen wisse man eventuell mehr.