Die neue Discounter-Filiale in Duisdorf ist nach acht Monaten Bauzeit architektonisch ein Unikat. Am Donnerstag war große Eröffnung.
Architektonisches UnikatAldi in Bonn-Duisdorf öffnet nach großem Umbau
Stammkunden warten schon darauf, endlich den neuen Aldi am alten Standort in Duisdorf betreten zu können. Am Donnerstag war es nach acht Monaten Abriss und Neubau endlich so weit, und beim Discounter hofft man auf einen Wow-Effekt. Immerhin sei die Bauweise der neuen Filiale einzigartig, sagt Harald Peters, als Immobilienverwalter von Aldi Süd in Sankt Augustin auch für die Bonner Geschäfte zuständig.
Die Mitarbeiter hätten diesen Effekt schon gehabt, berichtet Regionalverkaufsleiter Jonathan Nippoldt. Sozialräume im Obergeschoss, das ist bei Aldi selten. Es bot sich an, denn der Altbau war freistehend und wurde komplett abgerissen. Weil aber das Grundstück nicht so groß war wie beim Neubau in Oedekoven, belegte man das Erdgeschoss komplett mit Verkaufsfläche und Anlieferungsbereich, verlegte Pausenräume, Toiletten, Büros und die Technik nach oben. Da war sogar viel Platz für einen eigenen Schulungsraum.
Ein angenehmes Einkaufsklima steht im Vordergrund
Dieses Obergeschoss zieht sich über die gesamte Eingangs-Regalzeile. Der restliche Verkaufsbereich ist fast doppelt so hoch. Man arbeitet auch mit Tageslicht, das unter anderem durch Glastüren hereinfällt. Alles, um dem Kunden das Einkaufen angenehm zu machen. Und da steht vor allem die Größe der Verkaufsfläche bei der Planung im Vordergrund, neben der Anlieferlogistik, die sich in Duisdorf nicht verändert hat – an diesem Bereich hat man noch die alten Klinkersteine erhalten. Ein Teil des Parkplatzes wurde der Vergrößerung der Verkaufsfläche um gut 200 auf etwas mehr als 1000 Quadratmeter geopfert. 53 Stellplätze für Autos gibt es noch. Außerdem sollen 26 Fahrräder abgestellt werden können.
Innen sieht man das Gerücht bestätigt, laut dem man in den meisten Supermärkten gegen den Uhrzeigersinn einkauft. Das mag auch eine Verkaufsstrategie sein, laut Peters ist es aber eine Frage der Bedingungen vor Ort. „Wir setzen den Laden so aufs Grundstück, wie er zum Standort passt.“ Es gibt auch Gegenbeispiele, etwa die Filialen in Dransdorf und in Endenich am Meßdorfer Feld.
Wochenmarkt-Frische-Effekt
Einkaufskörbe, oder nicht? Erst mal bleibt man bei den Karren, sagt Peters. Denn hier hat man einen Parkplatz, viele kommen mit Autos für Großeinkäufe. Wenn viele Taschenkunden kommen, denke man auch über Körbe nach.
Zunächst kommt der Kunde in den Obst- und Gemüsebereich, was in anderen Supermärkten schon länger, bei Aldi Süd seit der Modernisierungswelle so ist. In den alten Filialen findet man diese Ware noch in der Mitte. Es gehe um den psychologischen Wochenmarkt-Frische-Effekt, erklärt Peters. Dieser Bereich und das Frischfleisch-Angebot hätten sich laut Nippoldt verdoppelt. In der Backwelt wird Ware von der Bäckerei Voigt auf der anderen Straßenseite frisch gebacken, und zwar von Hand. „Hier hat der Mensch mal gegen die Maschine gewonnen“, sagt Nippoldt. Die früheren Backautomaten hätten nicht flexibel genug auf die Nachfrage reagieren können.