In Bonn sind zwei neue Restaurants eröffent worden, die Michael Sachse unter die Lupe genommen hat: Das Theodor's und das Komedo.
Gastro-TippsDie neuen Restaurants Komedo und Theodor´s locken nach Bonn
Michael Sachse hat den Start zweier Restaurants in Beuel verfolgt. Im Zentrum sorgt das Theodor's für kulinarischen Glanz und in Geislar verbindet das Komedo Geselligkeit und Genuss.
Komedo in der Hubertusklause in Bonn-Geislar
Nancy Susewind und Marcus Kurth haben die Gastronomie im Golfclub am Breniger Römerhof nach zwei Jahren verlassen. Im Dezember zogen sie aus dem Vorgebirge nach Geislar. Im Zentrum des Ortsteils im Bonner Stadtbezirk Beuel haben sie in der Hubertusklause eine neue Aufgabe gefunden. Den Namen ihres vormaligen Restaurants („Komedo“) hat das Paar behalten. So heißt die urige Dorfkneipe fortan Komedo in der Hubertusklause. Die neuen Gastgeber möchten die Gäste nicht nur mit gutbürgerlichen Speisen versorgen, sondern den Ort auch als zentralen Treffpunkt des Dorflebens wiederbeleben. „Wir wollten möglichst wenig verändern, weil es so passt wie es ist“, sagt Kurth.
Die rustikale Einrichtung mit einer mehr als zehn Meter langen Theke aus massivem Holz bleibt ebenso erhalten wie die Möbel und das sonstige Interieur. Im Gastraum, der mit einer durchgehenden langen Sitzbank ausgestattet ist, verteilen sich 36 Sitzplätze. Hinzu kommt ein großer Saal, in dem bis zu 100 Personen Platz finden. Im Sommer erweitert die überdachte Terrasse mit weiteren 40 Sitzgelegenheiten den Spielraum. Darüber hinaus verfügt die Klause über eine Kegelbahn, auf der noch der eine oder andere Termin frei ist. Das Betreiberpaar hat sein Kernteam mitgenommen. So ist auch Chefkoch Jens Petry weiter an Bord. Er versorgt die Gäste vornehmlich mit gutbürgerlicher Kost.
Die Speisekarte ist dabei übersichtlich gehalten, ohne auf die eine oder andere Überraschung zu verzichten. Für die Wintersaison stehen zum Beispiel deftige Gerichte wie Kartoffelsuppe mit Mettwurst (7 Euro), Hirschgulasch mit Rosenkohl und Spätzle (24,50 Euro) oder die „Klausenpfanne“, Bratkartoffeln, Mettwurst, Zwiebeln und Spiegelei (13,80 Euro) im Fokus. Aus der Region Limburg in den Niederlanden stammt das Fleisch, auf dessen Basis Petry Bäckchen mit Brokkoli, Rosmarinkartoffeln und Schmorapfel (19,80 Euro) zubereitet werden. Ein Paprikaschnitzel vom Eifelschwein mit Pommes wird für 17,90 Euro aufgetischt und für vegetarische Gäste bietet sich ein Gemüse-Kartoffel-Auflauf mit Currysoße und Käse (10,50 Euro) an. Die Currywurst aus eigener Herstellung mit Pommes ist in vier Schärfen für 12,90 Euro wählbar.
Aus den Zapfhähnen fließen Gaffel Kölsch, Bitburger Pils und Augustiner Hell. Auch die Weinauswahl spielt mehr als eine Nebenrolle. Zu den Favoriten der Gastgeber zählen die Rebsorten vom Weingut Schott aus Wallhausen an der Nahe. Das Sortiment an Spirituosen umfasst unter anderem Erzeugnisse aus der Brennerei Ziegler aus Freudenberg am Main. Das Betreiberpaar eint nicht nur die Liebe zur Gastronomie, sondern auch die Passion für rockige Klänge. Sie schwärmen für Metal und Gothic. So kann es zu späterer Stunde in der Klause durchaus schon mal etwas lauter zugehen.
Weitere Informationen: Komedo in der Hubertusklause, Abtstraße 13, 53225 Bonn-Geislar, Telefon (0228) 92 99 92 50, mittwochs bis samstags ab 17 Uhr und sonntags von 11 bis 14 Uhr und ab 17 Uhr. komedo.net
Theodor´s Restaurant in Bonn-Beuel
Fritz und Jana Benson sind überzeugt, in Beuel den passenden Standort für ihre Idee einer gehobenen Gastronomie gefunden zu haben. Auf der Friedrich-Breuer-Straße starten die Geschwister ihre selbständige Karriere. Während Fritz Benson das Geschehen in der Küche bestimmt, leitet Schwester Jana das Restaurant, das die Geschwister nach ihrem Großvater („Theodor´s“) benannt haben. Fritz (27) kann auf einschlägige Erfahrungen in verschiedenen erstklassigen Restaurants verweisen. Seine zwei Jahre ältere Schwester Jana schloss ihren Master in Wirtschaftspsychologie an der Cologne Business School ab und arbeitete anschließend im Personalwesen eines größeren Logistikunternehmens. Gemeinsam haben die beiden lange am Konzept gefeilt und nach der richtigen Location gesucht.
Das Eckhaus blickt auf eine lange gastronomische Geschichte zurück, machte sich viele Jahre einen Namen als italienisches Restaurant und wurde zuletzt als Café genutzt. Eine breite Fensterfront, hohe Decken und mehrere verwinkelte Ecken sind gute Eigenschaften für ein stimmungsvolles Ambiente. Die Renovierung dauerte circa vier Monate. In diesem Zeitraum sind unter anderem eine offene Küche und eine separate Wein-Lounge entstanden. In der Lounge lässt es sich gemütlich auf einem der zehn Sitzplätze bei einem Glas Wein oder Champagner verweilen. Das Ambiente wird von einem großen Olivenbaum und Wolken-Installationen der Künstlerin Martine Seibert-Raken unterstützt.
In der Lounge beschränkt sich das Angebot auf Snacks wie eine Käseauswahl von Affineur Waltmann mit Brot und Chutneys (19 Euro) oder konservierte Jahrgangssardinen mit Petersiliensalat und Baguette (13 Euro). Das Restaurant bietet Platz für 45 Gäste, die an Tischen aus Eichenholz und auf gepolsterten Sesseln verweilen. Fritz Benson hat seine Ausbildung im früheren Hamburger Sterne-Restaurant Se7en Oceans absolviert. Dort lernte er schon früh die Vorzüge der französischen Küche kennen. Von Hamburg zog es ihn an die Mosel, wo er in Piesport im Drei-Sterne-Restaurant von Thomas Schanz weitere prägende Erfahrungen sammeln konnte. Dort bekleidete er zuletzt die Position des Sous Chefs. Bei Schanz spielen die Affinität und Nähe zu Frankreich eine zentrale Rolle, die nun auch im Theodor´s zu schmecken ist. „Höchste Produktqualität, sorgfältige Verarbeitung, Saisonalität, Nachhaltigkeit und eine enge Bindung zur Region sind die Grundpfeiler unserer Küche“, fasst Fritz Benson seine Philosophie zusammen.
Fisch und Fleisch kommen vornehmlich aus Frankreich, viele weitere Produkte aus der näheren Umgebung: zum Beispiel Wild oder der Kaffee vom Beueler Kaffeeladen. Dazu passt eine kleine aber feine Speisekarte. Zur Vorspeise werden zum Beispiel gefülltes Rindertatar mit Aal, Birne und Bohne oder ein halbes Dutzend Fin de Claire Austern serviert. Tranche vom Steinbutt wird als Hauptgang mit Kohlrabi, Bottarga und Estragon kombiniert, Milchkalbsentrecôte bereitet Benson mit Kohl, Kartoffel und Sauce Perigourdine zu. Die Preise der Einzelkomponenten variieren je nach Marktlage. Zum Menü über vier (105 Euro), fünf (125 Euro) oder sechs Gänge (150 Gänge) wird stets eine Weinbegleitung empfohlen. Die Weinkarte ist üppig und fokussiert sich auf deutsche und französische Tropfen. Die Hausweine stammen vom Weingut Pieper in Königswinter und von J.J. Adeneuer an der Ahr.
Weitere Informationen: Theodor´s Restaurant, Friedrich-Breuer-Straße 98, 53225 Bonn-Beuel, Telefon (0228) 28 98 47 61, mittwochs bis freitags ab 18 Uhr sowie samstags und sonntags 12 bis 15 Uhr und ab 18 Uhr. theodors-restaurant.de