Statue in BonnBeethoven-Denkmal wegen Restaurierung vom Sockel gehoben
Bonn – Es schien, als ob der Meister nicht fortwollte. Gegen 9 Uhr am Mittwoch sollte die 3,2 Tonnen schwere Statue Ludwig van Beethovens auf dem Bonner Münsterplatz vom Sockel gehoben und per Tieflader in eine Restaurierungswerkstatt nach Bornheim gefahren werden. Doch so einfach wollte das Abbild des großen Sohns der Stadt es den Restauratoren und Mitarbeitenden eines Kranunternehmens nicht machen. Es dauerte bis 10.45 Uhr, bis die vom Bildhauer Ernst Julius Hähnel geschaffene Figur am Kran hing.
Zuvor war sie von zwei Männern von einer mobilen Hebebühne aus über fast zwei Stunden mit Gurten umwickelt worden, die durch die vier Schlaufen des Kranseils gezogen wurden.
Ganz langsam drückte der Kranführer danach auf den Schalter, die Füße lösten sich an einer Seite vom Postament, dann von zwei weiteren – „Wir haben drei Zugpunkte lose“, sagte der Anweiser in sein Funkgerät – und nach einem letzten Ruck schwebten die 3,2 Tonnen Bronze in der Luft, um schließlich auf den Tieflader gesenkt und dort befestigt zu werden. Später wurde das rund 3,4 Tonnen schwere Postament – ebenfalls aus Bronze und mit Allegorien und Inschriften versehen – vom Betonkern gehoben und ebenfalls auf den Lkw verladen.
Gut ein halbes Jahr wird das Denkmal restauriert. Bei einer Inspektion im Herbst 2020 war festgestellt worden, dass sich auf den Stellen des Denkmals, die der Sonne ausgesetzt sind, Rost ausbreitet. Schmutz und Wasser können so ungehindert eindringen, damit erhöht sich das Risiko einer Korrosion im Innenbereich deutlich. Diese Schäden sind nach Angaben des Städtischen Gebäudemanagements (SGB) für Betrachter kaum beziehungsweise nicht erkennbar, müssten jedoch dringend behoben werden, um weitere Schäden zu verhindern.
Nun wird die Bronze gereinigt, die historische Patina soll dabei erhalten bleiben. Die Sanierung kostet rund 60 000 Euro und soll ein halbes Jahr dauern. Von 1963 bis 1965 war das Denkmal zuletzt restauriert worden, damals in der Bonner Kunstschmiede Karl König.
Der Betonkern des Sockels verbleibt vor Ort und wird ebenfalls instandgesetzt. Das SGB hat einen Sockelschutz aus Holz mit Informationen und historischen Ansichten der Statue entworfen.