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Bauhaus übernimmtKnauber gibt Freizeitmärkte in Bonn auf

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Die Knauber-Filiale an der Endenicher Straße ist eine von vieren die mit dem Übergang zu Bauhaus erhalten bleiben.

Bonn – Im Netz verbreitetet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer: Die Knauber Unternehmensgruppe gibt zum 1. Juli 2020 ihre sechs Freizeitmärkte an die Bauhaus Gesellschaften ab und will sich künftig allein auf den Energiehandel konzentrieren, das teilte das Familienunternehmen am Wochenende mit. Die Arbeitsplätze in den Filialen sollen unter der neuen Führung von Bauhaus erhalten bleiben.

Bei Digitalisierung nich mithalten können

„Es ist eine Entscheidung, die weh tut!“, kommentierte Dr. Ines Knauber-Daubenbüchel. „Von unseren Kunden haben wir bestes Feedback für die besondere Atmosphäre in den Märkten und für die exzellente Beratung durch unsere Mitarbeiter bekommen. Aber die Einkaufswelt hat sich mit der Digitalisierung komplett verändert. Wir haben als Mittelständler mit sechs Filialen leider nicht die Einkaufsmacht, um gegen die großen Wettbewerber dauerhaft bestehen zu können“, sagte die geschäftsführende Gesellschafterin der Knauber-Gruppe zu den Hintergründen.

1880 gegründet

Knauber ist ein familiengeführtes Handelsunternehmen mit Sitz in Bonn. Seit 1880 hat sich Knauber vom kleinen Kolonialwarenladen zu einer Unternehmensgruppe mit zwei Handelssparten entwickelt: im Einzelhandel mit sechs Freizeitmärkten sowie im Energiehandel mit Knauber Mineralöl, Knauber Gas, Knauber Erdgas, Knauber Contracting und GerLub Schmierstoffen.

www.knauber.de

Mit der Übergabe werden zwei der sechs Knauber-Filialen geschlossen. Jedoch könnten alle rund 450 Mitarbeiter der Filialen bei Bauhaus weiterbeschäftigt werden. „Diese Tatsache hat für unsere Familie den Ausschlag für die Wahl dieses Unternehmens gegeben, denn natürlich wollten wir unseren überwiegend langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Perspektive bieten“, so Knauber-Daubenbüchel. Die Filialen an der Endenicher Straße in Bonn, in Bad Neuenahr-Ahrweiler, in Bergisch-Gladbach und in Pulheim werden künftig unter Bauhaus-Leitung weitergeführt, die Märkte in Bonn-Bad Godesberg und in Troisdorf schließen. Für die Mitarbeiter in der Verwaltung wird nach Optionen innerhalb der Holding und der expandierenden Energie-Gesellschaften gesucht oder ihnen eine persönliche Betreuung zur Jobsuche zur Seite gestellt. Der Vollzug bedarf noch der üblichen kartellrechtlichen Freigabe.

In den sozialen Medien löste die Nachricht großes Bedauern aus. Für viele Bonner ist Knauber in den zurückliegenden Jahrzehnten eine Institution gewesen. Ob Bastel- und Kreativbedarf, Gartenmöbel und Heimwerkerbedarf, aber auch bei ausgewählten Spielsachen und Kinderbüchern sowie Küchenutensilien war Knauber für viele Kunden eine Adresse. Manche kamen auch nur, um sich die in früheren Jahren noch vorhandene Heimtier- und Aquaristikabteilung mit ihren Kindern anzuschauen. Und auch das kulinarische Angebot des Cafés wurde vielfach gelobt. Sehr schade, dass es das nicht mehr geben soll, so ein User bei Facebook.

Knauber will künftig den Fokus der Bonner Unternehmensgruppe rein auf den Handel und auf Dienstleistungen rund um Energie legen. Momentan besteht der Energie-Bereich der Knauber-Gruppe aus fünf Tochtergesellschaften. Das Produktportfolio für Privat- und Gewerbekunden reicht von Erdgas, Flüssiggas, Heizöl, Strom und Pellets über Schmierstoffe, Kraftstoffe und AdBlue bis hin zu umfassenden Wärmekonzepten für Gebäude. Mittel- bis langfristig will das Unternehmen seinen Kunden unter anderem innovative Produkte wie emissionsarme und emissionsfreie Energiealternativen für den Wärmemarkt und den Mobilitätssektor anbieten. Auch die Bauhaus Gesellschaften sind ein Familienunternehmen, das seit 60 Jahren als Spezialist für Werkstatt, Haus und Garten am Markt ist.