Die betroffenen Straßen werden diesmal nicht nur für den Autoverkehr gesperrt, auch die Parkplätze fallen zeitweise weg.
Altstadt in BonnBonner Kirschblüte wird früher erwartet als sonst
Nur noch knapp einen Monat dauert es, bis die Bonner Kirschblüte ihre Pracht zeigt. Damit werden auch wieder Tausende Touristen aus der ganzen Welt in der Altstadt erwartet. Wie die Stadt Bonn mitteilt, werden die betroffenen Straßen diesmal nicht nur für den Autoverkehr gesperrt, auch die Parkplätze fallen zeitweise weg. Die Kirschblüte ist stark von den Launen des Wetters und vom vorangegangenen Winter abhängig, weshalb sich der genaue Zeitpunkt der Blüte nicht exakt vorhersagen lässt. Meistens fällt der Höhepunkt der Blütezeit auf Mitte April und dauert maximal zehn bis 14 Tage. Je wärmer es ist, desto schneller ist die Blüte zu Ende. Spätestens Anfang Mai fallen die Blüten zu Boden.
In der Maxstraße und auch an anderen Orten in Bonn blühen die Kirschbäume häufig schon früher. Markus Radscheit, Technischer Leiter der Botanischen Gärten in Bonn, erklärt, dass die Blütezeit von der Sorte abhänge. So stehen in der Altstadt verschiedene Sorten der Japanischen Blütenkirsche, die auch bereits jetzt anfangen können zu blühen. In der Maxstraße ist es eine Art der Winterkirsche, die oft bereits im Februar blüht und auch in diesem Jahr schon die ersten Blüten trägt. Die berühmten Zierkirschen in der Heerstraße und in der Breite Straße blühen allerdings in der Regel als letzte. Das sei normalerweise im April der Fall. „Man weiß das aber nie, wenn es extrem warm ist, blühen sie vielleicht auch schon Ende März.“
Meteorologe: „Top fünf der wärmsten Winter“
Laut Meteorologe Karsten Brandt von Donnerwetter.de ist das Wetter tatsächlich deutlich zu warm. Mit im Schnitt rund 6,3 Grad in Bonn sei der Winter unter den „Top fünf der wärmsten Winter“, so Brandt. Das mache sich auch bei den Bäumen und Pflanzen bemerkbar. „Wir sind etwa einen Monat früher dran als normalerweise. Wenn der Frühling so mild bleibt, kommen auch die Blüten der Kirschbäume in der Heerstraße früher“, prognostiziert der Meteorologe.
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Die Stadtverwaltung hat zumindest vorläufige Fakten geschaffen. Wie in den vergangenen Jahren sollen die Heerstraße und die Breite Straße an drei Wochenenden weitgehend autofrei bleiben. An den Wochenenden 13./14. April, 20./21. April und 27./28. April sind die Straßen jeweils von 10 bis 20 Uhr für . Lediglich Anwohner und Lieferfahrzeuge dürfen passieren. Erstmals wird auch das Parken in der Breite Straße und der Heerstraße nicht möglich sein.
Boom bei Touristen aus China, Südkorea und Japan
Das Naturspektakel macht Bonn in der ganzen Welt bekannt. Seit einigen Jahren verzeichnet die Bonner Tourismus & Congress GmbH – abgesehen von den Jahren der Corona-Pandemie – stetig steigende Ankunfts- und Übernachtungszahlen zur Kirschblütenzeit. Ganz vorne liegen dabei Touristen aus China, Südkorea und Japan. Die meisten Kirschblüten-Touristen kommen aber aus Deutschland, so Thomas von dem Bruch, Geschäftsführer der „Rheinland Tourismus GmbH“: „Viele der in Deutschland lebenden Japaner und Chinesen kommen im April nach Bonn, um die Kirschblüte zu besuchen.“ Aber auch chinesische und japanische Reisegruppen würden bei einer Rundreise durch Europa gerne spontan einen Stopp in Bonn einlegen, wenn die Kirschbäume blühen. Wer die gefragten Hotspots meiden möchte, ohne auf die Kirschblüten zu verzichten, kann sich auf eine alternative Kirschblütentour durch Bonn begeben.
Auch die Bonn-Information bietet einige Rundgänge an. Neu im Repertoire ist eine Führung für Hobbyfotografen, die die rosafarbene Blütenpracht unter anderem vom Dach des Stadthauses ablichten können. Zudem gibt es einen Haustürflohmarkt. Auch für 2024 hat der Veranstalter auf seiner Webseite bekannt gegeben, dass es wieder einen Flohmarkt in der Altstadt geben soll. Wann der stattfindet, ist allerdings noch nicht bekannt, da noch nicht abzusehen ist, wann die Kirschblüten in voller Pracht zu sehen sein werden.
Für die Besucher der Altstadt stellt die Stadt wieder Toilettenkabinen bereit – auf dem Schulhof der Marienschule an der Heerstraße sowie am Stadthaus an der Ecke Maxstraße/Breite Straße (Elisabeth-Selbert-Platz). Nach Angaben der Stadt sind diese barrierefrei zugänglich.
Nelkenkirschen der Sorte „Kanzan
In der Heerstraße und der Breite Straße in der Bonner Altstadt stehen jeweils 60 Japanische Nelkenkirschen der Sorte „Kanzan“, die durch ihre besonders üppigen und in kräftigem Rosa leuchtenden Blüten bekannt ist. Die Lebensdauer liegt bei etwa 30 Jahren und ist bei vielen Bäumen längst erreicht. Insgesamt gibt es 300 Kirschbäume in der Altstadt. Seit 2014 werden die Bäume sukzessive gefällt und ersetzt. Dass die ersten Bäume in den 1980er Jahren gepflanzt wurden, war Zufall. Ursprünglich wollte das zuständige Amt Weißdorne pflanzen, doch die waren nicht lieferbar gewesen. Stattdessen wurde auf normale Stämme eine kleine Baumkrone der Japanischen Zierkirsche aufgepfropft. Ziel war, dass die Bäume über die Jahre nicht zu groß werden. (oni)