Handarbeiten zur Dekoration von Haus und Garten gerade passend zu Ostern bot der Frühlingsmarkt in Rheinbach, ebenso allerlei Leckeres aus der Region.
Genuss und Handwerk auf Rheinbacher FrühlingsmarktÜber 60 Aussteller präsentieren ihre handgefertigten Waren und regionale Köstlichkeiten
Schöne Dekoration aus blühenden Zweigen und Weidenkätzchen, Drechselarbeiten, Glaskunst, Wein von der Ahr und vieles mehr bot der Frühlingsmarkt auf dem Himmeroder Wall. Wer noch auf der Suche nach österlichem Schmuck war, seine Pflanzen auf Balkon und Garten um duftende Kräuter oder Sträucher erweitern wollte oder einfach die Sonne bei einem guten Tropfen von der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr genießen wollte, der war am Sonntag auf dem Himmeroder Wall genau richtig.
Mehr als 60 Aussteller hatten ihre handgefertigten Waren ausgebreitet. Bastelaktionen rund um das Naturparkzentrum und das Glasmuseum zogen Familien mit ihren Kindern an, und Führungen durch die Glasausstellung und das Römerkanal-Informationszentrum rundeten das abwechslungsreiche Begleitprogramm ab.
Typische Gerichte aus der Eifel, wie Döppekoche und Kartoffelsuppe, boten die „Kochengel“ um Waltraut Gabriel an. Die Späne flogen bei Drechsler Thomas Moskopp aus Euskirchen. Mit Schalenröhren und verschiedenen Meißeln verwandelte der Hobbydrechsler scheinbar mühelos ein Stück Eichenholz in einen Kreisel und zog mit seiner anschaulichen Vorführung an der Werkbank Groß und Klein in seinen Bann.
Nebenan gab es wohlriechende Zirbenkissen und kontrastreich vernähte Musselin-Baumwolltücher. „Wenn Sie auf dem Wanderweg unterwegs sind, eignet sich der hölzerne Kappenheber optimal zum Öffnen von Verschlüssen“, scherzte Moskopp mit Besuchern aus Wormersdorf. Mit dem selbstgedrehten nützlichen Utensil demonstrierte er, wie es geht: „Heber auf das Fläschchen setzen, kurz drücken und ziehen und die Glasflasche ist geöffnet.“
Carola und Egon Schmitt waren zum ersten Mal auf dem Frühlingsmarkt zu Besuch und aus dem Land der Liebe angereist. Der Markt sei „ansprechend“, fanden sie: „Es gibt hier tolle Sachen.“ Das schöne Wetter habe sie aus dem Haus gelockt, von den handgefertigten Produkten wollten sie sich inspirieren lassen, sagten sie: „Wir haben schon einen schönen Engel aus Muscheln erstanden.“
Die Himmelsboten aus Naturmaterialien von der Nordsee und vom Atlantik hatte Doro Knauer aus Odendorf mitgebracht, bei Mitstreiterin Brigitte Meurer aus Alfter-Witterschlick gab es sehr geschmackvolle österlich-frühlingshafte Blumengestecke und selber genähte Tischdecken in schönen Farbzusammenstellungen. Ein weiterer Besuchermagnet waren die gläsernen Radiometer von Cornelia und Eckhard Martin aus Euskirchen, deren vierflügelige Rädchen sich lustig in der Frühlingssonne drehten. Der Glaskünstler ist ein Profi in der Herstellung der Lichtmühlen, deren Rädchen durch Lichteinfall und Thermik rotieren und mit denen der englischen Physiker Sir William Crooks Anfang der 1870er Jahre die Umwandlung von Licht- in Bewegungsenergie veranschaulichte. Eine seiner mit Kollegen entworfenen Lichtmühlen mit dem stolzen Durchmesser von über 36 Zentimetern sei sogar in einem Museum der US-Metropole New York ausgestellt, erzählte er stolz.
Im Hof des Glasmuseums hatten Kinder mit dem Bau von Ohrwurmhotels große Freude. Michaela Peters, zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin für den Naturpark Rheinland, erklärt den Kindern die dafür notwendigen Materialien und Bauschritte, für die Stroh, ein Band und ein Blumentopf nötig seien. „Aber warum heißt der Ohrenkneifer eigentlich so, kneifen die in die Ohren?“, wollte ein Junge wissen. Peters wusste Bescheid: „Die Ohrenkneifer heißen so, weil die Menschen früher annahmen, dass das Pulver aus getrockneten Tieren gegen Ohrenschmerzen und Taubheit helfen würde.“ Auch wenn sein Name anderes vermuten lasse, gehe von ihm keine Gefahr für menschliche Ohren aus.
Hochgelobt wurde die Organisation der Veranstaltung, für die Stefanie Scherer und Bettina Rossi vom städtischen Fachbereich Tourismus und Stadtmarketing verantwortlich zeichneten. Die Aussteller freuten sich über einen kostenlosen Kaffee-Bringservice und fühlten sich von dem Orga-Team gut betreut, wie jemand lobte: „Und gegen Ende, um 17 Uhr, gibt es ein Glas Wein!“