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Stadtentwicklung RheinbachMinigolfanlage und Café müssten für neues Hotel weichen

Lesezeit 4 Minuten
Ein Blick aus der Luft auf den Planungsbereich.

Ein Blick aus der Luft auf den Planungsbereich.

Fehlenden Hotelkapazitäten in Rheinbach soll in Zukunft Rechnung getragen werden. Geplant ist die Errichtung eines neuen Hotels auf einem städtischen Grundstück nördlich des Freizeitbades Monte Mare.

Im Ausschuss für Standortförderung und Feuerwehr steht in dieser Woche eine öffentliche Diskussion über den Standort für das neue Hotel auf der Tagesordnung. Geht es nach dem Willen der Verwaltung, soll Bürgermeister Ludger Banken abschließend damit beauftragt werden, einen Bereich des Freizeitparkes für den Neubau eines Hotels auszuweisen, über ein Interessenbekundungsverfahren soll einen Investor gefunden werden. Weitere Vorberatungen folgen im Ausschuss für Schule, Bildung und Sport, ein finaler Beschluss soll im Rat Ende September gefällt werden.

Der mögliche Hotelstandort liegt im Bereich der heutigen Minigolfanlage und des Parkcafés. Im Rahmen der anstehenden Planungen sei daher zu beachten, dass der Freizeitpark „weiterhin attraktiv für die Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger bleibt und wegfallende Angebote mindestens gleichwertig ersetzt werden“, heißt es in der Verwaltungsunterlage. Auf dem am Rand des Freizeitparkes liegenden Areal befinden sich zurzeit zwei Grillplätze, die gegen eine geringe Nutzungsgebühr angemietet werden können, am Café „Park Plätzchen“ mit Kiosk ist eine Minigolfanlage angeschlossen.

Auf der in der Nähe gelegenen Freilichtbühne findet unter anderem das Sommertheater des Vereins „Rampenwutz“ statt, Open-Air-Veranstaltungen und das Projekt „Lesewiese“ des Vereins „Rheinbachs liest“ beleben im Sommer den Außenbereich des nachgefragten Cafés. Begründet wird die Standortwahl im Freizeitpark mit der geplanten touristischen Ausrichtung des noch zu errichtenden „attraktiven und qualitätsvollen Hotels“, das in Zukunft „wesentlich zur Stärkung der Freizeit- und Erholungsfunktion“ der Stadt beitragen soll.

Bunte Sitzgelegenheiten und farbige Hindernisse kennzeichnen die Minigolfanlage.

Bunte Sitzgelegenheiten und farbige Hindernisse kennzeichnen die Minigolfanlage.

Auf dem städtischen Grundstück ließen sich mögliche Synergieeffekte nutzen, zu denen neben der bereits bestehenden Erschließung kurze Wege zu Freizeiteinrichtungen wie beispielsweise das Monte Mare gehören, zum benachbarten Park und einem Fitness-Studio am Schornbuschweg. Außerdem biete die Lage „einen direkten Zugang zur Naherholung in der freien Landschaft“, ist in der Unterlage zu lesen.

Auch aus städtebaulicher Sicht sei die Ansiedlung eines solchen Hotels im westlichen Bereich des Freizeitparkes sinnvoll, da die Erschließung dort unmittelbar über die Münstereifeler Straße erfolgen könne. Zudem weise der Standort durch die Direktverbindung zur etwa 1,3 Kilometer entfernten Innenstadt mit der Buslinie 741 eine gute verkehrstechnische Anbindung auf. Innerhalb der Kernstadt Rheinbach existiere kein Angebot an baureifen städtischen Grundstücken, welche die erforderlichen genannten Bedingungen erfüllen würden.

Ergebnis aus Analyse zum Wirtschaftsstandort Rheinbach

Begründet wird die Notwendigkeit eines Hotelneubaus unter anderem mit den Ergebnissen einer im Februar vom städtischen Leiter der Wirtschaftsförderung, Dr. Joachim Rasch, vorgestellten Standort-Faktorenanalyse zum Wirtschaftsstandort Rheinbach. Zwar loben die Befragten darin die sehr gut ausgebaute Infrastruktur verbunden mit einer günstigen Lage am Rande der Ballungszentren Bonn und Köln, die zur Lebensqualität beitrage, gleichzeitig werden jedoch die Hotel- und Restaurant-Kapazitäten als nicht ausreichend bemängelt.

Als problematisch angesehen werden ebenfalls die Bevölkerungsstruktur sowie ein von Fachkräftemangel geprägten Arbeitsmarkt. Aus Sicht der Stadtentwicklung sei die Ansiedlung eines weiteren Hotels zu begrüßen insbesondere vor dem Hintergrund, dass Rheinbach als eine Stadt mit der Funktion als Mittelzentrum und einem breiten kulturellen Angebot derzeit lediglich zwei Hotels besäße, heißt es.

Hintergrund: Der Rat der Stadt Rheinbach hatte in seiner Aprilsitzung 2019 beschlossen, dass die Verwaltung für einen Hotelneubau in Rheinbach Gespräche mit einem Investor führen soll, der Erfahrungen in dem Themenschwerpunkt „überregionales Freizeitangebot in Kombination mit Wellness und Freizeit“ hat.

Das "Park Plätzchen" ist der Mittelpunkt im Rheinbacher Freizeitpark.

Das 'Park Plätzchen' ist der Mittelpunkt im Rheinbacher Freizeitpark.

Vorausgegangen war ein Antrag der CDU- und FDP-Fraktion vom Oktober 2018, nach dem die Verwaltung einen geeigneten Hotelstandort prüfen und einen geeigneten Investor suche solle, der unter anderem Anforderungen im Freizeitbereich erfüllt. Begründet wurde dies mit dem anhaltenden Wachstum der Stadt Rheinbach in den Bereichen Wirtschaft und Touristik.

Die in der Unterlage von 2018 aufgeführten Zahlen von rund 50 000 Übernachtungen und 32 000 Ankünften stammen vom statistischen Landesamt und sind inzwischen sieben Jahre alt. Laut offizieller Statistik waren in Rheinbach zu jener Zeit sechs Betriebe mit 307 Betten geöffnet, deren Auslastung durchschnittlich zwischen 40 und 50 Prozent lag.

Ausschuss für Standortförderung und Feuerwehr am Donnerstag, 22. August, 18 Uhr, Ratssaal Himmeroder Hof, Himmeroder Wall 6, Rheinbach