Ohne kugelsichere Westen und schusssichere Helme darf der Verein „Rheinbach hilft“ mit seinen Hilfsgütern nicht mehr ins ukrainische Kriegsgebiet. Spender sollen die 6000 Euro für die Schutzausrüstung aufbringen. Zudem werden alte Autos gesucht.
„Rheinbach hilft“ braucht GeldMilitär besteht auf kugelsichere Ausstattung
Mit einem betagten Helm und einer alten Armeeweste sind die Fahrer von „Rheinbach hilft“ im Herbst noch ins Kriegsgebiet gekommen. „Das geht aber jetzt nicht mehr. Das Militär besteht im Sektor A, wo wir üblicherweise hinfahren, auf einer sicheren Ausstattung. Darum haben wir uns beim Ausstatter der GSG9 informiert und einen guten Preis ausgehandelt“, erklärt der Vorsitzende Alfred Eich. Dennoch seien 6000 Euro aufzubringen, von denen er bereits 1000 in der Kasse habe. Für den Rest sucht Eich nun Spender. „Für das Geld bekommen wir dann aber auch das Modernste am Markt“, sagt Eich: „Eine Ausstattung wiegt 35 Kilogramm. Wir hatten uns über gebrauchtes Material informiert, aber das erfüllt einfach nicht die Sicherheitsanforderungen. Bei der letzten Fahrt unter Beschuss haben wir schon ganz schön gezittert.“
Ziel der Touren sind regelmäßig zwei Krankenhäuser und ein Kinderheim sowie diverse Ortschaften. Material aus aufgegebenen Arztpraxen und sonstige medizinische Hilfsgüter werden transportiert.
Auch Fahrzeuge sucht er für den Verein. Nicht nur einen 7,5-Tonnen-Lastwagen, weil die beiden Ford Transit der vergangenen Touren einfach zu klein für all die medizinischen Geräte und anderen Hilfsgüter sind, die Eich & Co. für die Ukraine aufgetrieben haben. Es werden auch Personenwagen gesucht. „Sie müssen eigentlich nur fahrbereit sein. Mit gültiger Prüfplakette wäre gut, es geht aber auch ohne, wenn der Wagen noch läuft“, sagt Eich und erklärt, wozu die Autos dienen sollen: Mit ihnen sollen Menschen aus dem Kriegsgebiet gebracht werden. Es geht um unauffällige, kleine Transporte. Die Autos werden mit Farbe etwas angepasst, dann haben in der Regel acht Leute Platz.
Aktuell sammelt der Verein für eine Lieferung noch vor Weihnachten zusätzlich Süßigkeiten. Kleidung wird nicht gesammelt. Eich will selbst erst im nächsten Jahr wieder auf Tour gehen. Dann wohl dem nächsten aufgearbeiteten Feuerwehrfahrzeug aus dem Rheinbacher Stadtgebiet. Zwei sind schon in der Ukraine, eines in Zusammenarbeit mit Helfern aus Sankt Augustin.