Rheinbacher haben eine klare Vorstellung von der Zukunft des Deinzer Platzes und der Garage. Ruhe, Sauberkeit und mehr Schatten sind gewünscht.
BürgerbefragungRheinbacher machen Vorschläge für den Deinzer Platz

Da geht niemand gerne runter: Auch der Eingang zur Tiefgarage am Deinzer Platz gestaltet sich für die Fußgänger dreckig, feucht und duster.
Copyright: Gabriele von Törne
Was soll der Deinzer Platz künftig bieten? Als wie sicher empfinden Sie den Ort, insbesondere in den Abend- und Nachtstunden? Und: Wie nutzen Sie den Platz aktuell? Es waren Fragen wie diese, mit deren Beantwortung sich die Bürger von Rheinbach an den Plänen zur Umgestaltung des zentralen Platzes in der Innenstadt beteiligen konnten.
Die Umgestaltung des Platzes ist nötig, da die mit Steinen gefüllten Metallkörbe in die Jahre gekommen sind. Diese Gabionen gelten nicht nur als unansehnlich, sondern weisen auch mannigfache Beschädigungen auf, weshalb sie auch nicht mehr verkehrssicher sind. Insgesamt 275 Personen haben an der Umfrage teilgenommen. Elf Antworten gingen per Post, 264 über das Internet-Portal „Beteiligung NRW“ ein.
Die Auswertung der vom 10. Dezember bis 12. Januar durchgeführten Bürgerumfrage wird nun im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen am kommenden Dienstag, 4. Februar, ab 18 Uhr in der Stadthalle öffentlich vorgestellt. Das Gremium wird die Ausführungen zunächst zur Kenntnis nehmen, ein Beschluss soll noch nicht gefasst werden. Ziel der Umgestaltung ist laut Stadtverwaltung eine Reduzierung der Verletzungsgefahr durch die beschädigten, scharfkantigen Gabionen, die zeitweilig mit Mobilzäunen abgeschirmt wurden.

Schnell raus hier: Die Tiefgarage unter dem Deinzer Platzhat ist dreckig, feucht und unübersichtlich.
Copyright: Gabriele von Törne
Gleichzeitig soll der Platz aufgewertet werden, zum Beispiel durch Gestaltungselemente für mobiles Stadtgrün. Kombinationen aus hölzernen Sitzbänken und modern wirkenden sogenannten „Big Green Benches“, wären möglich. Diese Kombination aus Sitzgelegenheit und Pflanzkübel könnte mit mehr als 30.000 Euro zu Buche schlagen. Eine Bepflanzung mit mehr Bäumen ist wegen der unter dem Platz gelegenen Tiefgarage nicht möglich, die Belastungsgrenze liegt bei maximal 200 Kilogramm pro Quadratmeter.
Ergebnisse der Umfrage
Etwas mehr als zwei Drittel der Umfrage-Teilnehmer ist mit der Aufenthaltsqualität grundsätzlich unzufrieden. Genutzt wird der Platz von Besuchern, Mietern, Wohnungs- und Hauseigentümern sowie Gewerbetreibenden vorwiegend als Durchgangsraum sowie als Autostellplatz. Bei der Frage nach dem Sicherheitsempfinden waren die Meinungen gespalten. Grundsätzlich fühlen sich die Besucher auf dem Deinzer Platz sicher, die meisten auch in den Abend- und Nachtstunden. Frauen hingegen fühlen sich in der Dunkelheit eher unsicher und meiden den Platz, für den eine bessere Ausleuchtung vorgeschlagen wird sowie stärkere Überwachung durch Polizei und Ordnungsamt. Überwachungskameras sowohl auf dem Platz als auch in der Tiefgarage wird als angebracht erachtet.
Auch die Sauberkeit von Parkdeck und Tiefgarage lässt nach Ansicht der Nutzer zu wünschen übrig, die sich eine regelmäßigere Pflege wünschen. In den Nachtstunden stört vorwiegend Lärm aus der Gastronomie, „Autorennen in der Tiefgarage“ seien zu unterbinden. Für die künftige Nutzung wünschen sich die Teilnehmer mehr Aufenthaltsqualität durch Begrünung, den Erhalt oder den Ausbau der Außengastronomie und zusätzliche Sitzgelegenheiten im Schatten.
Deinzer Platz in Rheinbach: Weiteres Vorgehen
Für März ist die Begutachtung der Tiefgarage gemeinsam mit einem Ingenieurbüro geplant. Liegt das Gutachten der Fachleute vor, kann der Sanierungsumfang geklärt und ein Gestaltungskonzept unter Berücksichtigung der zulässigen Belastung des Platzes erstellt werden. Die Pläne können frühestens am 17. Juni im Fachausschuss vorgestellt werden.

Beim Zusammenstoß mit einem Kfz gab der Klügere offensichtlich nach: Sie haben Beulen und Dellen, die Gabionen am Deinzer Platz. Wegen der mannigfachen Beschädigungen sind sie unschön anzusehen und auch nicht mehr verkehrssicher.
Copyright: Gabriele von Törne
Deinzer Platz in Rheinbach: Hintergrund
Im Rahmen der City-Offensive NRW „Ab in die Mitte“ wurde der Deinzer Platz oberhalb der Tiefgarage im Jahr 2009 mit bepflanzten Hochbeeten, eingefasst mit Gabionen, neu angelegt. Die Wahl der Gestaltung begründet sich in der Statik: Die unter dem Platz liegende Tiefgarage darf maximal mit den bereits genannten 200 Kilogramm je Quadratmeter belastet werden. Diese Vorgabe schränkt die Möglichkeiten stark ein. Die vorhandenen Gabionen sind inzwischen eine Dauerbaustelle, da sie häufig angefahren werden, ihre Deckel sind dadurch lose oder fehlen, scharfe Kanten sind entstanden. Die Schäden sind hauptsächlich auf Rangiermanöver von Autofahrern beim Ein- oder Ausparken sowie auf den Lieferverkehr zurückzuführen. Die Verursacher der Schäden bleiben der Stadt in der Regel unbekannt. Da die Körbe aufgrund ihrer Bauform Einzelanfertigungen sind, ist die Beseitigung der Unfallschäden durch den Betriebshof oder auch von Fremdfirmen mit hohem Aufwand verbunden.