Der Bahnhof in Rheinbach ist seit diesem Donnerstag um einige Angebote reicher: Eine neue Mobilstation - und damit die 100. - wurde nun eröffnet.
„Ein Meilenstein der Infrastruktur“100. Mobilstation in Rheinbach eröffnet
Dank der neuen Mobilstation können Nutzer ab jetzt ihr Fahrrad in einem überdachten Bereich abstellen, sicher einschließen oder ein E-Bike ausleihen. Auch ein Park and Ride-Platz ist Teil der Anlage, die in den letzten Monaten am Bahnhof entstanden ist.
Es sei immer etwas Besonderes, wenn Jubiläen oder Eröffnungen gefeiert werden. Dass diese zwei Ereignisse, die 100. Mobilstation im Gebiet des Zweckverbandes go.Rheinland und die Eröffnung der Station in Rheinbach, nun zusammenfielen, freute Landrat Sebastian Schuster umso mehr. „Der Bahnhof hat eine bemerkenswerte Aufwertung erfahren. Das ist ein Meilenstein in der Infrastruktur“, sagte Schuster. Der Bahnhof erstrahle in neuem Glanz und die Station unterstreiche das Engagement für die Nachhaltigkeit, führte der Landrat weiter aus.
Eine „Umstiegsoase“ mitten in der Stadt
Der Zweckverband go.Rheinland realisierte das Projekt gemeinsam mit der Stadt Rheinbach sowie der Bezirksregierung Köln. Zu der Veranstaltung am Donnerstagmittag war auch Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, zu Gast. Er hob hervor, warum ein Einsatz für den Klimaschutz so relevant ist: „Während wir hier in der Sonne stehen, sehen wir in Südeuropa viele Starkregenereignisse. All das sind Auswirkungen des Klimawandels.“ Der öffentliche Personennahverkehr bilde das Rückgrat der Mobilitätswende, eine wichtige Säule in Sachen Klimaschutz. „Wir brauchen dafür Struktur, so wie diese Mobilstationen“, so Haase weiter. Diese sollten „Umstiegsoasen“ werden und in Rheinbach sei sogar ein „Flagship“, also eine Art Vorzeigemodell, dieser Stationen entstanden.
„Wir haben hier einen urbanen, zukunftsfähigen Platz mit viel Potenzial“, betonte der Technische Beigeordnete der Stadt Rheinbach Torsten Bölinger bei der Vorstellung des Ortes. 29 abschließbare Boxen für Fahrräder, E-Bikes der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), die ausgeliehen werden können, und 172 überdachte Abstellplätze für Räder bietet die neue Mobilstation. Auch eine Park and Ride-Anlage ist Teil der Station. So wurde mehr Platz für das Umsteigen von einem Verkehrsmittel auf das andere geschaffen. Eine Besonderheit der Mobilstationen: Die Grundelemente sind die Gleichen, so können sich Nutzer an allen Stationen zurechtfinden.
„Auch ein Rad- und Fußweg ist entlang der Keramikerstraße gebaut worden. Das ist ein großer Gewinn“, sagte Bölinger. So könnten die Bürger sicher zum Bahnhof und der Mobilstation gelangen. Und wer eine Radtour durch die Region macht und dabei in Rheinbach hält, bekommt auf einer Tafel einige Informationen zu verschiedenen Strecken geboten. Auch kleinere Reparaturen können auf dem Platz dank der Radservicestation mit einigen Werkzeugen selbst durchgeführt werden. Einige Bänke sollen zudem zum Verweilen einladen, ob bei einer Rast oder während des Wartens auf die nächste Bahn.
Die nächsten 100 Mobilstationen in NRW „schon in Planung“
„Es ist ein Anlass, der uns viel Freude bringen wird – heute und in Zukunft“, erklärte Rheinbachs Bürgermeister und Bauherr Ludger Banken. Es handele sich um ein „beachtenswertes Infrastrukturprojekt“. Banken: „Der Abschluss der Bauarbeiten bildet den Anfang der Nutzung. Und ich bin stolz, dass wir so etwas den Bürgerinnen und Bürgern geben können.“
Norbert Reinkober, Geschäftsführer von go.Rheinland, freute sich ebenso sichtlich über die Eröffnung der 100. Mobilstation und: „Die nächsten 100 sind schon in der Planung“, sagte Reinkober mit Blick in die Zukunft. Ob die neue Anlage auf Dauer so sauber bleibt? „Umso besser eine Station aussieht, umso weniger Vandalismus sehen wir“, erläuterte Reinkober. Dadurch, dass der Platz nun ein Aufenthaltsort sei, könne mit mehr sozialer Kontrolle gerecht werden. So sei die Hürde für Vandalismus seiner Erfahrung nach höher.
Die Bauarbeiten gingen im November des letzten Jahres los, jetzt ist die Station fast fertig – ein paar Dächer für die Fahrradstellplätze fehlen noch und die Bepflanzung der Grünflächen. Das solle aber bald geschehen, sagte Bölinger. Insgesamt wurden 3,2 Millionen Euro für die Errichtung der Mobilstation investiert.