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Kirmes in RheinbachHinter dem Feuerwerk steht noch ein Fragezeichen

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In drei Wochen drehen sich die Karussells wieder in Rheinbach; ein Riesenrad ist aber nicht dabei.

Rheinbach – Mit einem bunten Lichtermeer, rotierenden Karrussells, Musik und Mandel-. und Popcornduft soll die Rheinbacher Herbstkirmes nach zwei Jahren Coronapause wieder für gute Laune in der Stadt sorgen. 46 Schausteller werden ab dem 16. September an fünf Tagen mit Imbissständen, Losbuden und Fahrgeschäften den Prümer- und Himmeroder Wall und die Pützstraße besetzen. Es ist die 180. Auflage.

Besucher müssen mit höheren Preisen rechnen

Nach dem positiven Resümee zur Maikirmes sollen die Bürger erneut unbeschwert Spaß an dem Volksfest haben und auf Überschlagfahrgeschäften („Rock’n’ Roll“), Raupen- und Kettenkarussells, Autoscooter und Kinderfahrgeschäften ihre Runden drehen.Laut Marktmeister Kurt Strang lagen sogar 170 Bewerbungen für die Standplätze vor, die Stadt vertraut zum größten Teil auf bekannte Unternehmen. Viele kommen direkt von Pützchens Markt in Bonn-Beuel nach Rheinbach. „Die Herbstkirmes passt gut in die Tourneepläne der Schausteller“, erläutert der Fachbereichsleiter.

Auf ein Riesenrad, Anziehungspunkt vergangener Jahre, müssen die Besucher dieses Mal allerdings verzichten. Die Attraktion hat laut dem Planer  aufgrund  räumlicher Einschränkungen  und Sicherheitszonen mit Flucht- und Zuwegen für die Rettungskräfte nicht mehr auf den Platz gepasst.  Ein Fragezeichen steht trotz der zweijährigen Corona-bedingten Kirmespause hinter der Resonanz der Bevölkerung. Ob die Bürger unbeschwert den Gang zur Kirmes antreten  und die Kinder ausreichend Taschengeld bekommen, ist aufgrund der wirtschaftlichen Lage schwer einzuschätzen. Die Preise für eine Fahrt auf einem Karussell dürften nach Einschätzung der Stadtverwaltung mit den erheblich gestiegenen Energiekosten, wie Strom und Wasser, nach oben gehen, ebenso wie die Preise für Speisen und Getränke. Auf anderen Volksfesten in der Region überwog allerdings die Freude, wieder feiern zu können,  die höheren  Ausgaben.

Erheblicher Energieaufwand

Die Stadt erhielt nach eigenen Angaben zudem bereits eine E-Mail, in der der Stromverbrauch der Fahrgeschäfte und Buden kritisiert wurde. „Wir dürfen aber auch nicht den Beruf des Schaustellers vergessen. Zudem ist eine Kirmes ohne das Lichterspiel am Abend schwer vorstellbar“, so Strang. Ob es Vorgaben zur Einschränkung der Beleuchtung auf dem Kirmesplatz geben wird, wolle die Stadtspitze in den kommenden Wochen noch beraten. Die Stadt selbst wird zu September bedeutende Gebäude abends nicht mehr anstrahlen und auch die Brunnen, die jedoch aufgrund technischer Defekte seit Mai nicht in Betrieb waren, werden nicht mehr angefahren.

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Der Licht- und Strombedarf bringt  für jeden Schausteller auf dem Platz und an den  Wohnwagen in den Straßen erhebliche Kosten mit sich, obwohl viele  in den vergangenen Jahren bereits auf Energie sparende LED-Technik umgerüstet haben. Nach den Vorgaben der Bundesnetzagentur  müssen mittlerweile mit extra installierten Zählern in den Verteilerkästen noch detailliertere Aufzeichnungen vorgenommen werden. Ein zusätzlicher Aufwand, den das beauftragte Elektrogeneralunternehmen mit dem Energielieferanten Westnetz in diesem Jahr in Rheinbach noch stemmen wird,  für 2023 soll aber eine einfachere Lösung diskutiert werden. Aufgrund  der gestiegenen Kosten und  der  Unsicherheit, wie  weit die Besucher der Kirmes ihr Portemonnaie  öffnen  wollen und können, ist laut Stadt derzeit auch noch offen, ob das  üblicherweise  von den  Schaustellern finanzierte Schlussfeuerwerk stattfinden wird.