Im Rheinbacher Freizeitpark gibt es die einzige Minigolfanlage in weitem Umkreis. Sie gehört zum Café „Park Plätzchen“ und befindet sich lauschig unter Bäumen: Genau das richtige Ziel in einem heißen Sommer.
Direkt am Café Park PlätzchenRheinbacher Minigolfanlage wartet auf einen neuen Bahnrekord in diesem Sommer
Großkronige Bäume spenden über der gepflegten Minigolfanlage im Rheinbacher Freizeitpark auch bei hohem Sonnenstand kühlenden Schatten. Die altvertrauten Hindernisse sind eine willkommene Herausforderung für Wiederholungstäter - gerade jetzt in den Ferien.
„Das Besondere an unserer Minigolfanlage ist, dass sie mitten in der Natur liegt. Sowas ist selten geworden. Sie eignet sich ideal für Familien“, betont Peter Kirchhartz. Er ist im elften Jahr unbefristet Pächter der städtischen Anlage und des dazugehörigen Cafés „Park Plätzchen“. Den weitläufigen Park in der Nachbarschaft von Schwimmbad, Tennis-Anlagen und zu mietender Grillhütte, mit Ententeich, weithin bekanntem Flohmarkt und vielen anderen Sportmöglichkeiten gibt es seit 1979. Und mit ihm auch die Minigolfanlage.
„Ich liebe an der Anlage, dass hier alles so bunt ist“, sagt der Senior, guckt über den Platz und deutet auf die Dekorationstonnen, die bei einer Kunstaktion über und über mit Graffiti verziert worden sind. Obendrauf stehen Kübel mit farbenfrohen Blumen. Alle paar Meter gibt es etwas anderes zu entdecken. Wie etwa den Maulwurf, der das Maskottchen des Minigolfplatzes ist. „Das ist kein Zufall“, betont Kirchhatz: „Von Herbst bis Frühjahr, wenn hier kein Betrieb ist, übernimmt der Maulwurf. Dann ist hier alles voller Maulwurfhügel.“
Wie viel Betrieb auf der Anlage herrscht? Das hängt stark vom Wetter ab, weiß Kirchhartz: „Diesen Sommer war das nicht immer einfach mit dem Wetter.“ Er meint den Regen. Dabei gibt es seiner Meinung nach viele Gründe, hier in „gemütlicher, freundlicher und entspannter Atmosphäre“ seine Freizeit zu verbringen: „Das hier ist ein Wohlfühlort.“ Das Team vom „Park Plätzchen“ gibt sich alle Mühe. Hier macht jeder alles, und wenn es voll ist, kommt schnell Verstärkung zu Hilfe.
Gertrud Krätz aus Rheinbach ist mit ihrem Enkel Moritz mindestens einmal im Jahr zu Besuch. Dieses Jahr sind die beiden allerdings Mitte Juli zum ersten Mal da. Die Ferien sind noch lang, Gelegenheiten werden sich noch bieten. Gertrud Krätz freut sich, dass sie hier das gute Wetter an der frischen Luft verbringt, statt zu Hause vor dem Fernseher. Für den Siebenjährigen läuft es nach etwa der Hälfte der Bahnen allerdings nur „so mittel“, wie er selbstkritisch findet. Seine Zuversicht ist dennoch ungebrochen, schließlich liegt ja auch noch die Hälfte der Herausforderungen vor ihm.
Noch eine Großmutter ist mit ihren Enkeln in Spiellaune: Marita Herde aus Rheinbach absolviert mit Lenny (14), Leo (11) und Maila (6) gerade eine Runde. Sie ist hier regelmäßig unterwegs. Alle vier schätzen sehr, dass die Anlage immer gut gepflegt ist und die Bahnen nicht zu schwierig sind. So macht das Spielen allen gleichermaßen viel Spaß. „Wir genießen hier einen schönen Sommerferien-Tag“, so Lenny, der gerade feiert, dass er das Spiel mit einem Punkt Abstand zu seinem jüngeren Bruder für sich entschieden hat und vor allem schon voller Vorfreude auf das steckt, was nun kommt: eine Portion Fritten im Café für alle, denn die sollen hier besonders lecker sein. Stimmt!
Und das liegt an Peter Kirchhartz und seinem Team, das den Anspruch hat, „viel richtig zu machen“. Deshalb sind alle Lebensmittel möglichst nachhaltig und aus der Region, versichert Kirchhartz: „Wir servieren hier nichts, was wir nicht selbst essen wollen würden.“ Und so pocht der Chef des Hauses auch darauf, dass nicht nur die Fritten und die Bratwurst die besten in der Region seien. Kirchhartz rühmt auch den Kaffee, den er ausschenkt: „Der wird extra für das Café geröstet. Ich könnte keinen Laden betreiben, der schlechten Kaffee verkauft.“
Werbung für Café und Minigolfanlage ist selten. „Wir wollen, dass das hier ein Geheimtipp bleibt. Die Leute sollen uns hier finden. Das ist für das Aha-Erlebnis besser“, erklärt Peter Kirchhartz mit einem Augenzwinkern.
Kein Wunder also, dass immer wieder Menschen den Minigolfplatz tatsächlich im „Vorbeigehen“ entdecken - wie Gerd und Renate Weinmann aus Meckenheim. „Die Anlage sah so nett und einladend aus, die wollten wir direkt ausprobieren“, so Renate Weinmann: „Wir haben bestimmt seit Jahrzehnten nicht mehr Minigolf gespielt. Da wurde es wieder Zeit.“
Auf der Anlage gibt es noch mehr zu erleben als nur Minigolf oder leckeres Essen. Zwischen den Bahnen mitten auf der Wiese stehen einige Holzliegen mit Bücherkisten direkt daneben. „Hier können sich alle, die wollen, einfach ein Buch herausnehmen, sich gemütlich hinsetzten und beim Lesen entspannen“, erklärt der Gastgeber. Hier finden auch Vorlese-Veranstaltungen mit „Rheinbach Liest“ statt. Bald ist es wieder soweit: vom 12. bis 20. August täglich ab 17 Uhr lesen Ehrenamtliche Kindern und Familien vor.
Der Minigolfplatz ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Generationen, findet Peter Kirchhartz: „Es gehört zu unserer sozialen Verantwortung, die Menschen hier zu vereinen.“ Und über Jahre bei diesem Freizeitsport zu halten. Kirchhartz geht das Herz auf, wenn er die Kinder wiedersieht, die in seinem ersten Jahr auf der Anlage gerade sechs Jahre alt waren, mit den Eltern oder Großeltern die Schläger schwangen und nun mit 17 Jahren wieder hier spielen: „Das sind Stammgäste geworden.“
Während die einen zum Zeitvertreib eine Runde spielen, gibt es einige Stammgäste, die der Ehrgeiz wiederbringt. Sie wollen den eigenen Rekord brechen. „Die spielen die Runde in unter 30 Punkten. Das ist wirklich schon sehr gut. Trotzdem möchten die sich jedes Mal aufs Neue unterbieten“, schmunzelt Peter Kirchhartz. Es ist also noch Luft da, um vielleicht diesen Sommer den Bahnrekord zu brechen.
Sogar aus Bonn kommen Gäste. Wohl weil es in Rheinbach noch schöner als in der Rheinaue ist, vermutet Kirchhartz: „Andere kommen nur wegen unserer ‚Chili Cheese Krakauer Currywurst‘. Die macht unser Metzger nur für uns, und die gibt es nur hier. Der Eiskaffee und die Eisschokolade haben Kultstatus!“ Die Spezial-Currywurst kostet übrigens sechs Euro, eine gar nicht so kleine Portion Fritten vier Euro.
Die Speisekarte ist umfangreich: Von „Soul Food“, also Seelennahrung, wie Churros (einem süßen, frittierten Teig), Corn Dogs (Würstchen am Stiel) und Süßkartoffel-Pommes über Kaffeevariationen bis hin zu alkoholhaltigen Kaltgetränken, wie Aperol Spritz.
Das „stimmige Gesamtpaket“, von dem Peter Kirchhartz so schwärmt, hat Karl Merk schon lange überzeugt. Er ist ein alter Freund des Hauses, Stammgast im Café „Park Plätzchen“ und fühlt sich auf dem Minigolfplatz einfach wohl: „Wie locker und ungezwungen Peter die Dinge organisiert, finde ich einfach toll!“
Minigolfanlage und Café „Park Plätzchen“ haben von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet. Minigolfspielen kostet für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zwei Euro, für Erwachsene 2,50 Euro.