AboAbonnieren

Gastroszene in BonnHier kann man brunchen wie in Australien

Lesezeit 4 Minuten
Kaffee auf höchstem Niveau. Im Tulip begrüßen  Giandomenico Tirelli  und Sandra Lanzerath die Kaffeegenießer .

Im „Tulip“ begrüßen Giandomenico Tirelli und Sandra Lanzerath die Kaffeegenießer

Michael Sachse hat in der Bonner Fußgängerzone gefüllte Croissants probiert und in der Altstadt ein neues Café entdeckt, in dem den ganzen Tag gebruncht wird.

Giandomenico Tirelli hat sich seinen großen Traum erfüllt. Seit Beginn des Jahres hatte der 31-Jährige mit seinem Team die Räumlichkeiten an der Bornheimer Straße am Rande der Bonner Altstadt renoviert. Nun konnte er sein Café Tulip (deutsch: Tulpe) eröffnen. Wo bis zum Ende des vergangenen Jahres das tibetische Restaurant Himalayak residierte, werden nun exquisite Törtchen gebacken und Kaffeespezialitäten angeboten. Außerdem dürfen die Gäste von morgens bis zum späten Nachmittag brunchen.

Tirelli ist seit 15 Jahren in der Gastronomie tätig. Er war unter anderem in verschiedenen Cafés und Restaurants in Australien, Großbritannien, Malta und Spanien beschäftigt. In dieser Zeit hat er sowohl in der Küche als auch im Service nahezu jede Position ausgefüllt. Die längste Zeit verbrachte er in Australien, wo er fünf Jahre lebte. Auf dem Fünften Kontinent lernte er auch seine Freundin kennen, die ihn schließlich ins Rheinland lotste. Sie unterstützt ihn jetzt im eigenen Café. Die Räumlichkeiten wurden über viereinhalb Monate umgebaut. Von den Toiletten über die Küche bis hin zu den Möbeln und der Theke ist alles neu. Lediglich der Holzboden blieb erhalten, wurde abgeschliffen und lackiert.

Helle Töne, Holz und Stein

Im Untergeschoss befindet sich das sogenannte Laboratory samt Kühlhaus und einem großen Vorbereitungsraum. Dort werden zudem die Törtchen nach den Rezepten des Gastgebers zubereitet. Das Tulip erstreckt sich über zwei Räume und bietet Platz für 35 Gäste. Auf der Terrasse stehen zudem 15 Sitzplätze zur Verfügung. Den Innenbereich haben Tirelli und sein Team in Zusammenarbeit mit einem Designer gestaltet. Helle Töne sowie Naturelemente aus Holz und Stein dominieren das Ambiente. Die Wände wurden in den Farben Petrol und Weiß gestaltet. Eine Wand ist zudem mit Grünpflanzen verziert.

Der Gastgeber nutzt sowohl seine Erfahrungen, die er vor allem in Australien sammeln konnte, als auch seine italienische Herkunft. So ist das Tulip eine Anlaufstelle, die sich mit ihrem Angebot eng an die australische Kaffeekultur anlehnt. Die Karte ist erfrischend übersichtlich und überwiegend auf Englisch verfasst. Frühstück und Lunch verschmelzen zu einem ganztägigen Brunch. Die Speisekarte unterscheidet süße und herzhafte Brunch-Offerten und wechselt im Rhythmus der Jahreszeiten.

Neben regionalen Lebensmitteln kommen Spezialitäten aus der italienischen Heimat Tirellis wie frisch aufgeschnittener Parmaschinken oder Parmesankäse auf die Teller. Pikant ist zum Beispiel die Variante „Chipotle Bacon Benedict“ mit pochierten Bio-Eiern, geräuchertem Schinken, Paprika Sauce Hollandaise, Cherrytomaten und Brioche (13,90 Euro). Die süßen Alternativen heißen „Granola Brekky Bowl“ (13,90 Euro), Chocolate Caramel Pancakes“ oder „Wild Berry French Toast“ (je 12,50 Euro).

Ein kulinarisches Highlight sind die Törtchen. Tirelli backt täglich drei wechselnde Sorten nach eigenen Rezepten. Portugiesische Pasteis de Nata und Croissants komplettieren das süße Sortiment. Für die Kaffeespezialitäten nutzen die Barista mit der La Marzocco Modbar aus Florenz eine der besten Kaffeemaschinen der Welt. Die Bohnen variieren. Es sollen immer wieder andere Röstungen im Fokus stehen. Die Kölner Rösterei Ernst sorgt für die hauseigene Kreation und zum Start für den Kaffeegenuss. Zudem gibt es eine reichhaltige Auswahl an Single Origins aus aller Welt. So soll die Spannung aufrecht gehalten werden. Die Kaffeegetränke reichen vom Espresso (2 Euro) über Cappuccino (3,20 Euro) bis hin zum Flat White (3,80 Euro). Auch auf handgebrühten Filterkaffee muss niemand verzichten.

Tulip, Bornheimerstraße 74, 53111 Bonn, mittwochs bis freitags 8 bis 17 Uhr, samstags 9 bis 17 Uhr, sonntags 10 bis 17 Uhr. tulip-cafe.de

Backwerk aus Frankreich

Französische Croissants haben ohnehin schon einen hohen Suchtfaktor. Dieser lässt sich allerdings noch steigern. Davon können sich die Kunden nun in der Bonner Fußgängerzone überzeugen. Bei „Madame Croissant“ gibt es das goldbraune Gebäck mit süßen und herzhaften Füllungen. Die Bonner Croissanterie ist die zweite Filiale. Die erste Dependance eröffnete im vergangenen Herbst am Kölner Friesenwall. Die Croissants werden in einer Bäckerei in Servon-sur-Vilaine östlich von Rennes zubereitet und anschließend in der Bonner oder Kölner Croissanterie im Ofen aufgebacken und belegt.

Für jeweils 4,90 Euro schmecken die Sorten mit Vanille, Beeren oder Mango-Maracuja. Für vegane Genießer empfehlen die beiden Gastgeber Alexander Ramthan und Cem Ener Nart Varianten wie ein Schoko- oder Oreocroissant (3,90 Euro). Darüber hinaus werden Croissants mit Pistazie, Rührei oder Tomate-Mozzarella (je 5,90 Euro) gefüllt. Wer es exquisiter mag, bestellt sein Croissant mit Lachs oder Pastrami (6,90 Euro). Zum Croissant muss selbstverständlich auch ein guter Kaffee getrunken werden. Die Bohnen für die Kaffeespezialitäten vom Americano (2,20 Euro) bis hin zum Café Latte (3,90 Euro) stammen von der Frechener Rösterei Tim & Sebastian’s. Die Croissants können mitgenommen oder an einem der Stehtische verzehrt werden.

Madame Croissant, Acherstraße 10, 53111 Bonn, Telefon (0228) 52264346, montags bis samstags 10 bis 19 Uhr, sonntags 11 bis 16 Uhr. madame-croissant.de