Martina Koch, Silke Josten-Schneider und Joachim Schneider sind die neuen Ehrenringträger der Stadt Rheinbach. In einer feierlichen Zeremonie überreichte Bürgermeister Ludger Banken Urkunden und Ehrenringe vor über neunzig geladenen Gästen im Ratssaal des Himmeroder Hofes. In seiner Rede betonte er, dass es keine Selbstverständlichkeit sei, Verantwortung für die Bürger und die Stadt zu übernehmen.

Alle drei zu Ehrenden zeichneten sich durch einen hohen zeitlichen Einsatz aus. Sie sind Vorbilder, ob als Ratsmitglied im Stadtrat, im Engagement in einer sozialen Einrichtung, in einer kirchlichen Organisation, in Vereinen und Projekten oder im Kinder- und Jugendbereich. Der Ehrenring ist nach der Ehrenbürgerschaft die zweithöchste Auszeichnung, die von der Stadt Rheinbach verliehen wird. Der Rat beschloss am 15. April 2024 einstimmig Martina Koch, Silke Josten-Schneider und Joachim Schneider den Ring in 585er Gold mit Namensgravur und dem Wappen der Stadt Rheinbach zu verleihen.

Rheinbach: Drei Laudatoren stellten die zu Ehrenden vor

In der zweistündigen Veranstaltung übernahmen drei Laudatoren die Vorstellung der zu Ehrenden. Laudator Axel Wilke, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Kassenwart im Stadtverband der UWG, vertrat Claus Wehage, der aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte und hielt die Laudatio für Silke Josten-Schneider. Die Immobilienspezialistin ist seit 2004 im Rat der Stadt Rheinbach. Ihre erste politische Heimat war die CDU, bevor sie zur Kommunalwahl im Jahr 2020 in die UWG wechselte. Aktuell bekleidet sie die Position der Fraktionsvorsitzenden. Seit 2009 ist sie im Kreistag und war von 2015 bis 2020 stellvertretende Landrätin. Sie hat einen Sitz im Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung Rheinbach.

Wilke sprach in seiner Laudatio von einer sachlich und mit voller Überzeugung agierenden Frau, die stets mit voller Energie für die Belange der Bürger eintritt. Silke Josten-Schneider stehe unter anderem für eine attraktive Gestaltung der Kernstadt und den Ortschaften, der Stabilisierung und Weiterentwicklung von Wirtschaft und Handel, der Integration Geflüchteter in die Rheinbacher Gesellschaft, dem ausgewogenen Verhältnis vertretbaren Wohnraumes sowie die Verknüpfung der Schulen mit den Unternehmen am zu pflegenden Schulstandort Rheinbach.

Überraschend vernahmen die Gäste die Laudatio für Martina Koch. Ihr Ehemann Reimund hatte es sich gewünscht. „Keiner kenne sie so gut wie er“, so Koch. Er spricht von einem Leben des vollen Engagements zwischen Beruf, ehrenamtlichen und politischen Aufgaben und der Familie. Martina Koch wohnt mit Ehemann und drei Söhnen in Rheinbach und ist seit 2001 Mitglied der SPD. 2004 zog sie erstmals in den Stadtrat ein. Sie war unter anderem stellvertretene Vorsitzende des Stadtverbandes sowie sachkundige Bürgerin im Feuerwehr-, Bau- und Vergabeausschuss sowie Vorsitzende im Schulausschuss von 2009 bis 2014. Von 2007 bis Anfang 2024 war sie Fraktionsvorsitzende der SPD.

Ein besonderes Herausstellungsthema sei ihre Tätigkeit im Förderverein der Grundschule Sürster Weg. Ziel war es, eine ganztägige Betreuung für die Kinder anzubieten, die in Rheinbach als erste OGS Rheinbach ins Leben gerufen wurde. Ihr geht es bei allen ihren Aktivitäten um die Menschen. Überraschend trat Sohn Marius für die drei Söhne ans Mikrofon. „Wir waren immer die größten Kritiker, aber auch Unterstützer deiner Arbeit. Wir haben das als Kinder ‚gut verkraftet‘. Im Wahlkampf warst du auf Plakaten öffentlich bekannt. Wir wurden ‚die Söhne von Frau Koch‘ genannt und wir waren stolz darauf“, so Marius Koch.

Für den Rheinbacher Joachim Schneider übernahm das Ratsmitglied und Pressesprecher der CDU, Timo Wilhelm-Buchstab die Aufgabe, Schneider einen Werdegang zu zeichnen. In der Laudatio spricht er von einem Mann, dessen Tätigkeiten und Aufgaben komplett nennen zu wollen, den Rahmen des Abends sprengen würde. Der diplomierte Ingenieur Schneider ist stellvertretender Schulleiter am Heinrich-Hertz Europakolleg in Bonn. Er lebt mit Frau und beiden Kindern in Rheinbach.

Neben seinem hohen politischen Engagement als aktueller Fraktionsvorsitzender der CDU, wurde Schneider bereits viermal in den Stadtrat gewählt. Er ist seit über zwanzig Jahren aktiv in der CDU. Er war Vorsitzender im Jugendhilfeausschuss und Motor für die Einrichtung eines Jugendamtes in Rheinbach. Auch die Einrichtung von U3-Plätzen in den Kindergärten ist eng mit seinem Namen versehen. Vor circa 20 Jahren gründete er den Verein „Carpe Diem“, der an den Schulen, wie zum Beispiel an der Gemeinschaftsgrundschule Sürster Weg oder der Grundschule St. Martin, die Nachmittagsbetreuung ermöglicht. Im Rahmen der Freizeitbetreuung organisiert er seit Jahren die Touren zum Beispiel nach Ameland. Dies sei nur möglich, weil seine Familie eine begeisterte Sportlerfamilie ist, sagt Timo Wilhelm Buchstab in seiner Laudatio.

Er setzt sich in der Katholischen Kirche aktiv für die Jugend ein. Die Umgestaltung und Umbenennung der früheren Offenen Tür an der Bachstraße erfuhr eine zeitgerechte Umgestaltung zum Jugendzentrum „Live“. Auch die Einrichtung von Jugendtreffs in Wormersdorf, Oberdrees, Merzbach und Flerzheim gehören zu seinen umgesetzten Ideen. Er ist begeisterter Hockeyspieler. Seit 1986 ist er Mitglied der Sportgemeinschaft Pallotti Rheinbach, Trainer, Abteilungsleiter und Geschäftsführer und besitzt die Lizenz als Bundesligaschiedsrichter. Er wurde mit der Goldenen Verdienstnadel des Westdeutschen Hockeyverbandes geehrt.

Für alle drei Ehrenringträger wird deutlich, wie wichtig es sei Beruf, Familie und ehrenamtliches Engagement in Einklang zu bringen. Bürgermeister Banken spricht von einem unschätzbaren Wert für die Bürger dieser Stadt. Er dankte den Laudatoren, die in einer Zusammenfassung Einblicke in das Leben und Wirken der drei Geehrten gegeben haben. Es handele sich um eine sehr beeindruckende Leistungen, die es nicht nur mit Applaus zu würdigen gelte. Das politische Engagement sei gerade in den heutigen Zeiten hoch anzusehen. Die Entscheidungen, die Beratungen, die tausenden von Stunden im heimischen Büro seien von hoher Bedeutung für die Gesellschaft, auch zur Wahrung der Demokratie.

Die drei neuen Ehrenringträger hätten sich über Jahrzehnte mit Fleiß und Akribie politisch und ehrenamtlich um die Stadt verdient gemacht. Mit Martina Koch, Silke Josten-Schneider und Joachim Schneider seien drei engagierte und aktuell aktive Rheinbacher Bürger verdient gewürdigt worden.