Die Zeitungsente ist zu Besuch auf der Plantage von Obstbauer Roland Schmitz-Hübsch in Bornheim-Merten und packt kräftig mit an.
Hm, lecker!So hilft Paula bei der Apfelernte in Bornheim
Die Zeitungsente Paula ist das Maskottchen einer Rundschau-Aktion zur Leseförderung, an der jedes Jahr viele hundert Kinder teilnehmen. Unsere Reporter sind dabei, heute auf dem Apfelhof.
Auf den heutigen Tag hat Paula Print schon lange hin gefiebert. Obstbauer Roland Schmitz-Hübsch hat die Zeitungsente eingeladen, ihm in Bornheim-Merten bei der Apfelernte zu helfen. Diese geht bereits dem Ende zu und Paula muss weit über die Plantage watscheln, bis sie die Bäume erreicht, die Anfang Oktober noch Äpfel tragen. Die Äpfel sind ziemlich groß, wundert sich die Ente. Schmitz-Hübsch findet: „Die Äpfel haben mit 70 bis 75 Millimetern Durchmesser eine gute Größe. Größer wäre zum Essen unhandlich.“ Dass die Äpfel in diesem Jahr so groß sind, liegt am Regen im Frühling, erklärt er.
Die Sorte, die jetzt geerntet wird, heißt „Wellant“. Sie ist besonders aromatisch, süß und nicht zu säuerlich. „Auch bei einer leichten Apfelallergie ist der „Wellant“ gut verträglich“, so Schmitz-Hübsch. Das ist eine gute Nachricht für diejenigen, die trotz Allergie einfach nicht auf Äpfel verzichten wollen, freut sich Paula. Dass es Äpfel gibt, die allergenärmer sind als andere, wusste sie nicht.
Jetzt möchte die Zeitungsente endlich Äpfel ernten. Dafür ist sie schließlich hergekommen. Aber was muss sie beim Pflücken beachten? Schmitz-Hübsch erklärt der Zeitungsente, wie das richtig geht. Wichtig sei, dass der Stiel am Apfel bleibt. „Nimm den Apfel in die Hand und dreh ihn nach oben. So geht er ganz leicht vom Baum ab“, erklärt Schmitz-Hübsch der neugierigen Paula.
Und tatsächlich: Mit dieser Anleitung geht es ganz einfach. Apfelernte ist gar nicht so schwierig, denkt Paula und legt den frisch gepflückten Apfel in die dafür vorgesehene Kiste. Die Kisten sind schon gut gefüllt, aber ein paar Äpfel passen noch oben drauf.
Roland Schmitz-Hübsch ist zufrieden mit Paulas Arbeit: Sie könnte als Erntehelferin anfangen. Paula fühlt sich zwischen den Apfelbäumen sichtlich wohl. 100 000 Bäume stehen auf der 35 Hektar großen Plantage. 20 verschiedene Apfelsorten wachsen hier.
Alles, was auf den Plantagen von Roland Schmitz-Hübsch wächst, wird ausnahmslos in seinem Hofladen verkauft. In Supermärkten ist sein Obst gar nicht zu finden. Von der Plantage geht es jetzt in den Hofladen. Hier möchte Roland Schmitz-Hübsch seinem Gast über die verschiedenen Apfelsorten erzählen.
„20 verschiedene Sorten? Das sind ganz schön viele“, findet Paula und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen: Wie soll sie bei der Mengen denn nur herausfinden, welcher Apfel ihr am besten schmeckt? „Einfach alle probieren“, rät Roland Schmitz-Hübsch: „Das machen all unsere Kunden so.“ Dafür sind im Hofladen Probierportionen vorbereitet. Auf Tellerchen liegen die Äpfel in Stücke geschnitten. Für jede Sorte gibt es ein Hinweisschild, auf dem der Name steht und wie jeweilige Sorte schmeckt. Ist sie süß oder säuerlich, und wie knackig ist der Apfel? Außerdem verrät das Hinweisschild, wozu sich der Apfel besonders gut eignet. Zum Backen zum Beispiel, oder für Apfelmus.
Beim Obstbaubetrieb Schmitz-Hübsch werden die Äpfel auch direkt weiterverarbeitet: zu Mus, Saft oder Essig. Auch Apfelchips seien bei den Kunden beliebt, so Schmitz Hübsch.
Paula erfährt an der Probierstation noch mehr über die verschiedenen Äpfel. So soll die Sorte „Gala“ Kindern besonders gut schmecken. Vielleicht, weil sie sehr süß ist und nicht säuerlich, vermutet die Ente. Die Sorte „Jonagold“ kann länger gelagert werden als andere. Der „Topaz“ enthält viel Vitamin C. Dieser Apfel ist säuerlich und knackig, aber nicht sehr süß.
Knackige Sorten liegen im Trend
„Es gibt alte Sorten und neue“, erklärt Schmitz-Hübsch: „Der ‚Rote Gravensteiner‘ ist eine sehr alte Sorte: Seit dem 16. Jahrhundert gibt es sie schon. Der ‚Freiherr von Berlepsch‘ ist eine rheinländische Sorte. Sie ist nicht ganz so alt wie der ‚Rote Gravensteiner‘, aber altbekannt.“ Zu den Hauptsorten von Roland Schmitz-Hübsch gehört der „Elstar“ und der „Wellant“. Den kennt Paula ja schon von der Plantage. Von einigen Sorten hört sie aber heute zum ersten Mal.
Den Apfel mit dem etwas bedrohlich klingenden Namen „Snap Dragon “ muss die Ente direkt probieren: Der ist besonders knackig und süß. Er schmeckt fruchtig und ein bisschen nach Vanille, findet Paula. „Und beim Reinbeißen hört man den Crunch“, sagt Roland Schmitz-Hübsch. Noch hat Paula nicht alle Sorten probiert, aber vielleicht wird das ihr neuer Lieblingsapfel.
„Im Trend liegen aktuell die knackigen Sorten“, weiß Schmitz-Hübsch. Dazu gehöre auch der „Zari“. „Der hat viel Biss“, so Schmitz-Hübsch. Er führt den Betrieb in vierter Generation und setzt dabei komplett auf Nachhaltigkeit. Als erster Obstbauer in Deutschland wurde Schmitz-Hübsch für seinen nachhaltig geführten Betrieb mit den Fair'n-Green-Zertifikat ausgezeichnet.
Schneller als Paula lieb ist, endet der Besuch auf dem Obsthof. Und auch Gastgeber Roland Schmitz-Hübsch scheint etwas traurig, als sich Paula verabschiedet. Der Ente zu zeigen, wie die Ernte funktioniert und wie viele Apfelsorten es gibt, hat ihm viel Spaß gemacht.