AboAbonnieren

Neubau von Brücke auf A 562Bonner Pendler müssen mit Behinderungen rechnen

Lesezeit 4 Minuten

Mit Behinderungen müssen Autofahrer vor allem im Berufsverkehr auf der A 562 rechnen. Bis 2023 wird eine Brücke neu gebaut.

Bonn – Die Zeit der (relativ) freien Fahrt auf der Bonner Südbrücke und der Autobahn  562 neigt sich schon wieder dem Ende entgegen.

Nach dem Umbau des Autobahnkreuzes Bonn-Ost – hier treffen die Autobahnen 562 und 59 sowie die Bundesstraße 42 zusammen – vor einigen Jahren und der Schaffung von jeweils zwei Fahrspuren Richtung Köln beziehungsweise Königswinter hatten die Dauerstaus im nachmittäglichen Berufsverkehr ein Ende.

Doch inzwischen sind auf dem Autobahnabschnitt schon wieder Baustellenmarkierungen aufgebracht, ein Tempolimit ist eingerichtet auf höchstens 60 Stundenkilometer, am Wochenende ließ der Landesbetrieb Straßen.NRW drei Verkehrszeichenbrücken abbauen und gestern montierten Arbeiter Leitplanken ab.

Neubau der Autobahnbrücke kostet 17,5 Millionen

Alles das sind Vorboten eines Großprojektes, das Pendler bis zum Jahr 2023 verfolgen können: Für 17,5 Millionen Euro wird die Autobahnbrücke, die über die Bahntrasse führt, abgerissen und größer neu gebaut. Denn die Bahn braucht mehr Platz, weil sie für den Bau der S 13 (Troisdorf–Oberkassel) ein drittes Gleis neben den vorhandenen benötigt. Die Brücke liegt zwischen dem Landgrabenweg und der Königswinterer Straße nahe des Bonner Polizeipräsidium.

Die Arbeiten sollen allerdings unter Aufrechterhaltung der vorhandenen Spuren ablaufen, versicherte dieser Tage erneut ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW auf Anfrage. In einem Flyer zu dem Projekt heißt es in reinstem Behördendeutsch: „Die verkehrlichen Auswirkungen bei Reduzierung der Fahrspuren der A 562 wurden vorab ermittelt und als nicht zuträglich festgestellt.“

Deshalb würden südlich der eigentlichen Autobahn zwei Hilfsbrücken mit jeweils zwei Fahrspuren gebaut, über die der Autobahnverkehr abgewickelt werden soll. Deren Errichtung soll etwa bis März 2020 stattfinden, während die Hauptmaßnahme – der Neubau der größeren Brücke über der Bahn – von März 2020 bis Mitte 2023 geplant ist.

Behinderungen noch bis Dezember

Die Baustelle auf der Autobahn 565 zwischen der Bonner Nordbrücke und dem Autobahndreieck Bonn-Nordost bleibt den Pendlern eine Weile länger als ursprünglich geplant erhalten. War zunächst von Sommer und dann von Oktober 2019 die Rede, geht der Landesbetrieb Straßen.NRW jetzt von Dezember 2019 aus. Die Baustelle sorgt – vor allem außerhalb der Ferien – für lange Staus (Fahrtrichtung Meckenheim–Bonn-Beuel). Durch die Maßnahme soll der Standstreifen zu einem echten Fahrstreifen werden, so dass die A 565 östlich der Nordbrücke künftig sechsspurig ist. Die drei Spuren in Fahrtrichtung Westen (Meckenheim) sind stark verengt. Es gilt Tempo 60 und ein Überholverbot auch für Pkw, das aber kaum jemand beachtet. Grund für die Verzögerungen seien Umplanungen bei der Entwässerung und ein nicht standsicherer Boden, der habe ausgetauscht werden müssen, sagte ein Behördensprecher. Es seien „baulich bedingte Unwägbarkeiten“. Die Kosten liegen demnach jetzt bei 8,3 Millionen Euro, im März war noch von 7,6 Millionen die Rede gewesen. Zu der Maßnahme gehören auch die Sanierung der Entwässerung, der Bau von vier Verkehrsschilderbrücken, eine Brückensanierung und der Neubau einer Stützwand. (csc)

Der sogenannte Ersatzneubau wird laut Landesbetrieb aus zwei Teilbauwerken errichtet, die Platz lassen zwischen den beiden Fahrtrichtungen, unter anderem um die Last für den darunter liegenden Stadtbahntunnel (Linie 66) zu verringern.

Einschränkungen für Autofahrer sollen begrenzt werden

Die gesamte Aktion wird auch deshalb jetzt und in dieser Form abgewickelt, um die Einschränkungen für Autofahrer (und Anwohner) zu begrenzen. Denn eigentlich hat die 1977 errichtete Brücke eine Lebensdauer bis 2034, so die Behörde. Die Bahn wollte ursprünglich eine separate Unterführung für die S 13 errichten. Die müsste bis 2023 fertig sein.

Die Folge: Es hätten innerhalb von rund zehn Jahren zweimal Baustellen mit jeweils etwa dreijähriger „Umfahrungsdauer“ (Landesbetrieb) eingerichtet werden müssen. Das sei aus verkehrlichen Gründen als nicht sinnvoll erachtet worden – deshalb nun ein gemeinsames Bauwerk über die zwei bestehenden und das neue dritte Gleis.

Trotz der versprochenen Aufrechterhaltung der vorhandenen Fahrspuren dürfte es vor allem im Berufsverkehr nach den Ferien Behinderungen und Staus durch die Verschwenkungen und Verengungen der Fahrbahnen sowie das Tempolimit geben. In der Baustelle ist bereits Tempo 60 ausgeschildert.