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Zwei tödliche UnfälleBlumen in Merl und Wachtberg für die Opfer niedergelegt

Lesezeit 3 Minuten
Meckenheim Merl, Unfallstelle an Gragenausfahrt

Am Merler Keil wurden nach dem tödlichen Unfall einer Seniorin Blumen und Kerzen niedergelegt.

Zwei tödliche Unfälle in wenigen Tagen haben in Meckenheim und Wachtberg Bestürzung ausgelöst.

Bis auf die Geräusche der großen Baumaschinen, die am Merler Ring gerade den Kanal sanieren, ist es ein sehr ruhiges Baugebiet. Kaum zu fassen, dass es dort am Mittwochnachmittag zu einem so folgenschweren Zwischenfall gekommen ist. Ein Baustellen-Lkw hatte eine 85-Jährige überfahren, die noch an Ort und Stelle starb. „Zwei tödliche Unfälle innerhalb von zwei Tagen, das gab es lange nicht mehr“, sagt eine Polizeibeamtin, die sich am Tag danach nochmals den Ort des Geschehens anschaut.

Sie spricht den schweren Unfall in Wachtberg an, bei dem am Montag eine 17-jährige Radfahrerin getötet und ihre 16 Jahre alte Schwester schwer verletzt wurden. An beiden Unfallstellen erinnern Blumen an das schreckliche Geschehen.

Meckenheim Merl tödlicher Unfall Merler Ring jr

Markierungen sind noch auf dem Schotter zu sehen.

Wie es in Merl dazu kommen konnte, dass die alte Dame, die ihr Fahrrad geschoben hatte, von dem Lastwagen überrollt wurde, das kann sich vor Ort so recht keiner erklären. Vielleicht war die Frau im toten Winkel des Lastwagenfahrers, der mal gerade zwei Meter gefahren sei, hieß es vor Ort. Auch für die Beamten, die zum Geschehen gerufen worden waren, sei die Situation sehr belastend gewesen. Ähnlich geht es einem Bauarbeiter, der am Mittwoch auch dabei war. „Den Unfall selbst habe ich nicht gesehen“, sagt der Mann, „aber ich sah die Frau auf der Straße liegen“. Nachts sei er aufgewacht und habe dieses Bild wieder vor Augen gehabt. „Das wird noch einige Zeit dauern“, sagt er. Ein Kollege, der wohl Augenzeuge war, konnte nicht zur Arbeit kommen. Es waren am Mittwoch auch Notfallseelsorger vor Ort.

Beide Unfälle sind von besonderer Tragik. Wie die Bonner Polizei auf Anfrage erklärte, hatte der hochbetagte Gatte der Merler Radfahrerin am Mittwoch bei der Polizei angerufen und gesagt, er vermisse seine Frau, die mit dem Fahrrad unterwegs sei. Da war der Unfall gerade passiert.

Die Unfallstelle an der K57 in Wachtberg zwischen Gimmersdorf und Villip.

Die Unfallstelle an der K 57 in Wachtberg zwischen Gimmersdorf und Villip.

Unklar ist, warum das Auto von der Fahrbahn abkam

Ungeheures Leid hat auch der Unfall in Wachtberg verursacht, gar nicht so weit weg von der Unfallstelle in Merl. Auch hier zeugen Farbmarkierungen von der Spurensicherung der Polizei. Eine Bremsspur ist nicht zu sehen. Verkehrsteilnehmer bezeugten, dass dort die beiden Schwestern aus dem Stadtgebiet von Bonn ordentlich hintereinander fuhren, als der ihnen entgegenkommende Ford aus immer noch unbekannten Gründen nach links von seiner Spur abkam und die beiden Mädchen auf ihren E-Bikes frontal rammte. Die Mädchen kamen vom Reiten.

Es gebe in beiden Fällen noch keine neuen Ermittlungserkenntnisse zur Ursache, sagte Polizeisprecher Robert Scholten der Rundschau. Sachverständige sind beauftragt. Im Falle Wachtberg müsse geklärt werden, warum das Auto der 61-jährigen Fahrerin von der Fahrbahn abgekommen ist. In Merl wurden das Fahrrad und der Kipplaster sichergestellt, beides wird zurzeit untersucht.