Meckenheimer Jecke nahmen das neue Tempo-Limit auf der Hauptstraße ins Visier - und anderes Lokalkolorit.
Zug MeckenheimSpace-Shuttle im Schneckentempo

Die Freundesgruppe der Jecken us Meckem hatte ihre Space-Shuttle mitgebracht.
Copyright: Gabriele von Törne
Ein buntes Spektakel mit 1000 kreativ kostümierten Teilnehmern, 17 Festwagen, 22 Fußgruppen, fünf Musiktrupps und natürlich dem Wagen von Kinderprinzessin Jana I. zog gestern bei strahlendem Sonnenschein durch Meckenheims Altstadt. Allen voran begeisterte ihre Lieblichkeit unter ihrem Sessionsmotto „Immer wieder Karnevalsfieber“ Tausende von Spalierstehern.
Kommentator Mick Ginster begrüßte die Jecken im „Samba Dom“ vor der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, an der auch der Verein für Inklusion bunte Akzente setzte: „Wir stehen für Vielfalt“, bekräftigte Vorsitzende Katja Kroeger und zeigte lächelnd auf ihr Shirt: „Believe in Love – Glaube an die Liebe“, war darauf zu lesen. Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn halten ebenfalls die Freundesgruppe der „Jecken us Meckem“ zusammen, die bereits seit Jahren inklusiv unterwegs sind und ungehemmt das kölsche Lebensgefühl feierten. Als Astronauten und Astronautinnen waren die ehemaligen Messdiener im Space-Shuttle unterwegs, Sonne und Sterne waren auch mit dabei.
Thematisiert wurde mit Augenzwinkern das vorgegebene Tempo 20 auf der Hauptstraße in der Altstadt: „Mir heeve aff, avver nit zu schnell, denn wir halten uns an das Tempolimit unserer Hauptstraße.“ Auch es manchmal schwer falle, das Schneckentempo einzuhalten. Eine Institution im Zug, ohne die jedem etwas fehlen würde, ist die Gruppe Manthei. Meckenheimer Urgestein Volker Manthei geht mit seinen ehemaligen Fußballkumpeln vom SV Rot Weiß Merl seit 37 Jahren im Zug mit, dieses Mal waren sie als 70er-Jahre-Discogänger verkleidet und der Meinung: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“ Inzwischen ist auch schon die zweite Generation in der Gruppe vertreten.
Ihr 30. Zugjubiläum feierten Detlef Wappenschmidt und Olaf Zimmermann. Rüdiger Wilke reiste wie jedes Jahr aus Wien an, um in Meckenheim dabei zu sein; er nahm zum zehnten Mal am Zug teil. Noch ein relativ unbeschriebenes Blatt und in dieser Session zum ersten Mal präsent war die gut gelaunte Herrentanzgruppe „Berger Stage Club“ des 1. Lüftelberger Karnevals Clubs von 1996. Die 17 Tänzer hatten sich im Februar vergangenen Jahres auf dem Lüftelberger Bohnenball gefunden, Trainerinnen ist Natalie Wiehlpütz. „Wir haben Spaß am Tanzen“, beteuerte Norbert Kesternich.

Die „Ruude Stümpche“ sind die Stars bei den Bühnenprogrammen und beim Straßenkarneval.
Copyright: Gabriele von Törne
Bei der Meckenheimer Prinzengarde überzeugen schon die Jüngsten mit professioneller Präsenz vor der Kamera und auf der Bühne: Im 92. Jahr präsentierte sich der Traditionsverein um ihren Kommandanten Friedel Groß mit 150 Uniformierten. Die „Ruude Stümpche“ sind die Stars bei den Bühnenprogrammen und waren beim Straßenkarneval ein Blickfang. Als fit und ausgesprochen beweglich erwiesen sich die Schneemänner und Schneefrauen des Freizeitsport- und Ski-Clubs-Meckenheim. Die Senioren tanzten sogar einen Schneemann-Rock'n-Roll und zeigten Übungen zur Ertüchtigung beim Après-Ski. Die Vielfalt der Stadtgesellschaft bereicherten die Mitglieder des türkischen Kulturvereins „Zelxider“ um ihren Vorsitzenden Alican Tayfur.