Info zum unteren MarktplatzStadt stellt Siegerentwurf für Meckenheimer Platz vor
Meckenheim – Der Siegerentwurf für den unteren Marktplatz in der Meckenheimer Altstadt erfülle alle von der Stadt formulierten Anforderungen, hatte Bürgermeister Holger Jung bereits im Dezember 2020 geschwärmt. Seinerzeit hatte die Stadtverwaltung den vom Rat in nichtöffentlicher Sitzung ausgesuchten Entwurf in kleiner Runde vorgestellt, eine Bürgerversammlung zur Information der Meckenheimer verbot sich mit Rücksicht auf die Pandemie. Jetzt, mehr als ein Jahr später, werden die Pläne den Bürgern im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Dienstag, 15. März, um 18 Uhr in der Jungholzhalle vorgestellt.
„Dies ist eine Quartierentwicklung mit einem ganzheitlichen Ansatz, beschrieb es Stadtplanerin Waltraud Leersch, „und nicht nur ein Supermarkt auf einem Parkplatz“. Tatsächlich umfasst das Konzept einen Mix aus einem Wohnquartier mit kleineren Appartements für rund 120 Senioren, ambulante Wohngruppen und eine Tagespflege plus Einzelhandel und Gastronomie. Geplant hat das Quartier das Büro Feddersen Architekten aus Berlin, gebaut wird es vom Projektentwickler HCRE Health Care Real Estate. Vertreter beider Firmen sollen bei der Bürgerinformation dabei sein.
Zentraler Baustein der städtebaulichen Entwicklung
„Mit der Neugestaltung der Markplatzfläche steht ein weiterer zentraler Baustein des Integrierten Handlungskonzeptes vor der Umsetzung“, heißt es von der Stadtverwaltung. Die Planungen sehen auf dem zirka 5700 Quadratmeter großen Baufeld des heutigen Marktplatzes einen Nutzungsmix aus Wohnen, Einzelhandel und Gastronomie vor.
Auf dem Niveau der Hauptstraße wird ein Vollsortimenter eröffnen und über einen neu gestalteten Platz mit Außengastronomie erreichbar sein. Darüber entsteht das Wohnquartier mit kleineren Appartements für Seniorinnen und Senioren, ambulante Wohngruppen und eine Tagespflege. 125 Stellplätze sind geplant, davon 110 in einer Tiefgarage unter dem Komplex.
Nicht der höchste Bieter sollte den Zuschlag bekommen
In einem zweistufigen Bieterprogramm wollte die Stadt schon seit 2009 herausfinden, wer auf diesem „nicht ganz einfachen Grundstück“, wie Waltraud Leersch es nennt, was wie verwirklichen kann. Klar war, dass das zentrale Gelände nicht länger nur als Parkplatz genutzt werden sollte.
Vorgabe war, dass ein Vollsortimenter, Wohnen und Dienstleistung berücksichtigt werden müssen. All das zwischen Haupt- und Klosterstraße, die beide bereits im Zuge der Altstadtsanierung neu gestaltet worden sind. „Der Ansatz war dabei nicht, wer bezahlt den höchsten Preis für das Grundstück“, erklärte Leersch.
Die Stadt hatte zuvor noch drei entscheidende Fragen von Experten klären lassen: Verträgt der Meckenheimer Einzelhandel einen neuen, insgesamt 2200 Quadratmeter großen Nahversorger in der Altstadt? Gibt es genügend Kaufkraft in der Stadt für weitere Angebote von Nahrung und Genussmitteln, Gesundheits- und Körperpflegeprodukten? Und gehen die Pläne für den Standort konform mit dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept?
Dreimal „Ja“ sagten die Gutachter für Handelsimmobilien der Firma „imtargis Retail Assets“ aus Köln.
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Acht Bewerber waren es beim Start des Bieterverfahrens, fünf reichten ihre Beiträge ein, am Ende blieben zwei übrig. Deren Ideen wurden einer eigens gegründeten interfraktionellen Projektgruppe vorgelegt. Der Stadtrat entschied sich schließlich am 9. September 2020 für das Marktplatzquartier.
Die Konzeptidee heiße „Miteinander“. Vier Gebäude gruppieren sich um den zentralen Platz, dort sind barrierefreie Wohnungen vorgesehen für ältere Menschen und Wohngemeinschaften. Die sind angebunden an Bewegungsräume und ein Café. „Menschen mit hoher Pflegebedürftigkeit können im Quartier verbleiben“, erklärte Waltraud Leersch. Zielgruppe sind auch die Meckenheimer, die im Alter ihre Eigenheime gerne gegen kleinere Wohnungen tauschen, aber am Ort bleiben wollen.
5700 Quadratmeter großes Grundstück
2018 hätten sie sich das rund 5700 Quadratmeter große Grundstück angeschaut, beschrieb es HCRE-Geschäftsführer Toni Trautwein. Areale wie dieses in Innenstädten seien kostbar.
Allerdings sei dieses Grundstück „ungewöhnlich kompliziert“, auch wegen des Höhenunterschiedes im Gelände. Das Konzept solle einen Mehrwert auch für die Nachbarschaft bringen, so Trautwein. Es waren da auch erste Ideen zur Architektur inhaltlich ausformuliert worden. 26 Millionen Euro will HCRE investieren, hatte Trautwein 2020 gesagt. Seinerzeit schätzte er die Bauzeit auf 24 Monate.
Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Veranstaltung eingeladen, werden aber um vorherige Anmeldung gebeten, da die Platzkapazität pandemiebedingt eingeschränkt ist. Interessierte wenden sich per E-Mail oder Telefon (0 22 25) 917-312 an Florian Wichert vom städtischen Fachbereich Stadtplanung, Liegenschaften. Es gilt die 3G-Regel; es muss in der Jungholzhalle eine medizinische Maske angelegt werden, auch am Sitzplatz.