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Pendler-StatistikMeckenheim wirkt wie ein Magnet

Lesezeit 3 Minuten
Pendlerverkehr auf der Autobahn an der Auffahrt Bonn-Tannenbusch

Pendlerverkehr auf der Autobahn an der Auffahrt Bonn-Tannenbusch

Die Pendlerstatistik für 2023 zeigt Unterschiede im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis: Meckenheim beherbergt tagsüber mehr Menschen als dort gemeldet sind. Alfter hingegen wird ziemlich leer.

Immer weniger Menschen haben den Vorzug, an dem Ort zu wohnen, an dem sie arbeiten. Das offenbart der Pendleratlas der nordrhein-westfälischen Landesstatistik. Von den zugrunde gelegten 164.297 Bewohnern der sechs linksrheinischen Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis, arbeiten 64.162 auswärts. Ein Jahr zuvor waren es bloß 63.056.

Im Abgleich mit Einpendlern haben die Statistiker eine „Tagesbevölkerung“ errechnet, die manchen Ort richtig klein erscheinen lässt, manchen aber auch größer.

Alfter hat bei dieser Berechnung bei 10.618 Auspendlern in der Statistik mit Stand zur Jahresmitte 2023 am Tag nur noch 16.585 statt 23.944 Einwohner. Das ist die kleinste Tagesquote im gesamten Kreisgebiet. Meckenheim hingegen scheint Pendler förmlich anzuziehen. Die Stadt erreicht eine Tagesquote von gut 104 Prozent, was bedeutet: Tagsüber halten sich regelmäßig in der Apfelstadt mehr Menschen auf als dort beim Einwohnermeldeamt registriert sind. Trotz der 7990 Meckenheimer, die außerhalb der Stadt arbeiten, sorgen 9098 Pendler für ein Anwachsen der Tagesbevölkerung von 24.878 auf 25.986 Menschen.

Das übertrifft im Kreisgebiet nur Siegburg mit einer Tagesbevölkerungsquote von 111 Prozent. Ansonsten kann nur Troisdorf annähernd mithalten. Die Stadt schafft 101,5 Prozent, hat also auch tagsüber mehr Menschen, die sich in ihr aufhalten, als dort registriert sind.

Im Linksrheinischen gibt es zur Anziehungskraft von Meckenheim nach Pendlerkriterien keinen Vergleich. Selbst die Stadt Rheinbach verliert bei der Betrachtung der Tagesbevölkerung. Bei 27.153 Einwohnern bilden die 6946 Einpendler kein Gegengewicht zu den 9516 Auspendlern.

Selbst in Bornheim, der mit 48.913 Einwohnern größten Stadt im Linksrheinischen, verbleiben am Tag bloß 39.355 Menschen. Das entspricht einer Tagesquote von knapp 80,5 Prozent. Allerdings gibt es dort viele Menschen, die innerhalb der Stadt von ihrer Wohnung zur Arbeit in einem anderen Teil von Bornheim müssen. Insgesamt sind deswegen 6680 Menschen dort unterwegs. Das allein ist schon mehr als die Zahl der Einpendler, die 5648 Menschen bezeichnet. 19.884 Auspendler hat Bornheim.

Der Vergleich zum Jahr 2022 ergibt ein kaum abweichendes Bild. Die Kommunen haben allesamt geringfügig einen Einwohnerzuwachs unterstellt bekommen. In Alfter lag die Tagesquote damals bei knapp 69,5; Meckenheim schaffte eine Tagesquote von gut 104,4 Prozent, Rheinbach von knapp 91 Prozent.


Pendler im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis

Alfter hat 23.944 Einwohner. 10.618 pendeln aus, 3259 ein, 2053 im Ort. Die Tagesbevölkerung beträgt 16.585 (Quote: 69,3).

Bornheim hat 48.913 Einwohner. 19.884 pendeln aus, 10.326 ein, 6680 im Ort. Die Tagesbevölkerung beträgt 39.355 (Quote: 80,5).

Meckenheim hat 24.878 Einwohner. 7990 pendeln aus, 9098 ein, 3486 im Ort. Die Tagesbevölkerung beträgt 25.986 (Quote: 104,5).

Rheinbach hat 27.153 Einwohner. 9516 pendeln aus, 6946 ein, 4049 im Ort. Die Tagesbevölkerung beträgt 24.583 (Quote: 90,5).

Swisttal hat 18.736 Einwohner. 7617 pendeln aus, 3283 ein, 1848 im Ort. Die Tagesbevölkerung beträgt 14.402 (Quote: 76,7).

Wachtberg hat 20.673 Einwohner. 8537 pendeln aus, 2980 ein, 2113 im Ort. Die Tagesbevölkerung beträgt 15.116 (Quote: 73,1).

Quelle: Landesbetrieb IT.NRW, Pendlerrechnung der Länder zum Stichtag 20. Juni 2023